In zahlreichen bayerischen Kommunen haben sich die Inzidenzwerte rund um die Zahl 100 eingependelt - es droht ein ständiges Hin und Her zwischen Lockern und Verschärfen bei den Corona-Schutzmaßnahmen.
Nach den Osterfeiertagen liegen die Inzidenzwerte mehrerer Kommunen in Bayern seit drei Tagen in Folge unter 100 - das heißt, die betroffenen Städte und Landkreise dürfen die sogenannte Corona-Notbremse wieder lösen. Für jene Regionen, in denen die Zahl um die 100 schwankt, bedeutet das unter Umständen einen schnellen Wechsel zwischen Zusperren und Öffnen. Einen Überblick über die Zahlen in Franken finden Sie jederzeit hier.
Die "Corona-Notbremse" lösen dürfen - entsprechend den Zahlen des Robert Koch-Institutes (RKI) von Dienstag (6. April 2021) - etwa die Landkreise Weilheim-Schongau, Starnberg, Rosenheim oder Erlangen-Höchstadt. Am Mittwoch liegt jedoch beispielsweise Erlangen-Höchstadt bereits den zweiten Tag in Folge wieder über 100. Das RKI verweist allerdings darauf, dass Infektionszahlen an Feiertagen unter Umständen zeitverzögert von den Gesundheitsämtern gemeldet werden und sich zudem möglicherweise weniger Menschen testen lassen.
Hin und Her zwischen Notbremse und Lockerungen
In der Stadt München beispielsweise trat am Ostersonntag die "Corona-Notbremse" in Kraft, weswegen Museen und der Tierpark Hellabrunn schließen mussten und die nächtliche Ausgangssperre zwischen 22.00 und 5.00 Uhr galt. Weil aber zwischen Samstag und Montag der Inzidenzwert - die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - wieder unter 100 lag, werden die verschärften Maßnahmen ab Mittwoch (7. April 2021) bereits wieder gelockert.
Auch in Franken schwanken einige Regionen immer wieder knapp über oder unter der Schwelle von 100. Diese Städte und Landkreise liegen mindestens den dritten Tag in Folge unter 100 (Stand 7.4.2021):
- In Unterfranken: Kreis Bad Kissingen, Kreis Main-Spessart, Kreis Aschaffenburg, Kreis Miltenberg, Stadt Würzburg
- In Oberfranken: Stadt Coburg, Kreis Bamberg, Kreis Forchheim
- In Mittelfranken: Stadt Ansbach, Kreis Fürth, Stadt Erlangen
Diese Städte und Landkreise liegen am Mittwoch (7. April 2021) unter dem Wert von 100, hatten an den Tagen zuvor aber höhere 7-Tage-Inzidenzen:
- In Unterfranken: Landkreis Würzburg, Landkreis Schweinfurt
- In Oberfranken: Landkreis Coburg, Stadt Bamberg
- In Mittelfranken: Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim
Dieses dauernde Hin und Her (mal Inzidenz über 100, mal drunter) mit den daraus abgeleiteten "Regeln" ist doch ein einziger Zirkus. Wie sollen Schulen, Eltern, Händler, Freizeiteinrichtungen, Vereine,.. planen, wenn ein eigentlich nichtssagender Wert zur einzigen Wahrheit erklärt wird. Der ganze Inzidenz - Unsinn wird gerade nach den Ostertagen deutlich; wegen der logischerweise geringeren Testzahlen und fehlender Meldungen (warum eigentlich?) geht die Inzidenz runter. Trotzdem fordert mittlerweile wieder eine Mehrheit in der Bevölkerung samt der üblichen Hardliner in der Politik (die Opportunisten nicht zu vergessen!) einen verschärften Lockdown, wie auch immer der aussehen soll. Dieses Spielchen geht nun seit November so, und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier das ursprüngliche Ziel schon lange aus den Augen verloren wurde und einiges außer Kontrolle geraten ist.