Unterschätzte Gefahren - worauf du beim Wandern im Winter achten solltest

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Wandern ist mit der richtigen Ausstattung auch im Winter möglich.
Wandern ist mit der richtigen Ausstattung auch im Winter möglich.
CC0 / Pixabay / Tuor

Wandern im Winter: Durch märchenhafte Schneelandschaften in den Bergen, durch verschneite Wälder und entlang vereister Seen. Welche Gefahren dabei lauern, verraten wir dir hier.

  • Winterwandern für Unerfahrene
  • Was du beachten solltest
  • Was du zum Winterwandern benötigst
  • Fazit 

Wenn du auch zur kalten Jahreszeit deine Wanderschuhe schnüren und die Natur erleben möchtest, dann könnte Winterwandern etwas für dich sein. Wir stellen dir den neuen Trend für diesen Winter vor und verraten dir, was du dabei beachten solltest. 

Winterwandern für Unerfahrene

Wenn es geschneit hat, kann es schwierig werden, die Wege, die du im Sommer gegangen bist, auch im Winter zu wandern. Laut dem DAV (Deutscher Alpenverein) kümmern sich immer mehr Wanderregionen auch in den Bergen darum, dass Wanderwege geräumt und teils sogar planiert und gespurt werden. So kannst du diese Wege mit nur wenig Equipment bewältigen; und dabei es ist nicht einmal nötig, Erfahrung auf Skiern oder mit Schneeschuhen zu haben. 

Winterwandern ist also auch in den Bergen möglich. Die gut präparierten Wege liegen in der Regel außerhalb von Lawinengebieten, sodass du dich nicht extra in diese Thematik einarbeiten brauchst. Natürlich gelten auch im Winter die allgemeinen Regeln zum Schutz von Flora und Fauna. Ebenso ist es wichtig, dass du Ruhezonen sowie Schutzgebiete respektierst.

In der Regel ist eine Wanderung im Winter vor allem dort gut möglich, wo es bereits vorgespurte Wege gibt. Diese findest du zum Beispiel in den Alpen, aber auch im Bayerischen Wald, im Harz, im Schwarzwald oder im Thüringer Wald

Das solltest du beachten

Auch wenn du auf präparierten Wegen unterwegs bist und dich damit in der Regel im sicheren Gelände bewegst, solltest du dir bewusst sein, dass es einige Gefahren gibt. Die Tage sind im Winter sehr viel kürzer, gegen 16:00 Uhr wird es dunkel. Plane daher kürzere Touren als im Sommer, denn auch das Laufen im Schnee ist anstrengender als auf normalem Boden. Eisige und glatte Passagen können immer wieder auftreten, ausgewiesene Winterwanderungen werden häufig mit Schwierigkeitsgraden angegeben – taste dich hier langsam voran. 

Es kann sein, dass Wegmarkierungen verschneit und die Schilder nicht sichtbar sind. Daher ist es möglich, dass die Orientierung teils schwieriger ist als im Sommer. Du kannst zur Unterstützung dein Handy verwenden und vor Beginn deiner Tour eine Offline-Karte des geplanten Wegs herunterladen, eine Wanderkarte mitnehmen oder dich mit einem GPS-Gerät ausstatten.

Unterkünfte und Einkehrmöglichkeiten sind im Winter nicht immer geöffnet. Informiere dich vorher, ob deine Planungen so umsetzbar sind. Gerade wenn du dich in Bergregionen aufhältst, besteht immer eine Lawinengefahr, auch in den Mittelgebirgen besteht diese. Besonders nach starken Schneefällen steigt das Risiko. Wenn du dich auf gesicherten Wegen bewegst, ist das Risiko relativ gering. Ein Blick in den Lawinenlagebericht ist sicherlich ratsam, wenn du in den Alpen unterwegs sein willst. Vereiste Seen sind generell tabu. Es sei denn, diese sind offiziell zum Begehen freigegeben und selbst dann ist große Vorsicht geboten.

Was du zum Winterwandern benötigst

Geeignete Kleidung zum Winterwandern ist maßgeblich für einen großen Spaßfaktor, aber vor allem für deine Sicherheit. Wichtig sind feste Schuhe mit angemessenem Profil, damit du auf glattem Boden nicht wegrutschen kannst. Schneeschuhe sind hier nicht notwendig, deine Schuhe sollten aber zumindest wasserabweisend sein, da du sonst im Schnee schnell nasse Füße bekommst.

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Ziehe dich außerdem nach dem Zwiebelprinzip an. Kleide dich mit mehreren Schichten ein, denn beim Wandern wird dir schnell warm. So kannst du immer wieder etwas aus- und in den Pausen wieder anziehen. Du solltest aber darauf achten, noch bewegungsfähig zu sein. Hier kann Funktionsbekleidung hilfreich sein. Handschuhe, eine Mütze oder ein Stirnband sowie ein Schal oder Schlauch-Tuch schützen dich vor dem Auskühlen und unterstützen so dein Immunsystem. Auch wenn es Winter ist, solltest du zudem an eine Sonnenbrille und Sonnencreme denken. Die Wintersonne ist tückisch. Auch wenn es nicht sommerlich heiß ist, kannst du dir schnell einen Sonnenbrand holen. Gerade in den Bergen hat die Sonne auch im Winter viel Kraft. Creme dich daher vorsichtshalber im Gesicht und Nacken ein und schütze deine Augen mit einer Sonnenbrille. 

Für jene, die das Winterwandern das erste Mal ausprobieren wollen, sind Gamaschen nicht zwangsläufig notwendig. Wenn du länger unterwegs bist, verhindern die wasserfesten Überschuhe, dass Schnee von oben in die Schuhe eindringen kann. Für alle, die regelmäßig zum Winterwandern aufbrechen, sind sie sicherlich ein empfehlenswerter Ausrüstungsgegenstand. Ebenso wie Grödel – das sind im Prinzip Schneeketten für die Schuhe. Sie haben Metallspikes, die dir einen festen Stand auf Schnee und Eis geben. Gerade auf vereisten Wegstrecken bieten sie nicht nur Sicherheit, sondern schonen auch deine Kräfte. Genauso wie Touren-Stöcke oder auch Nordic-Walking-Stöcke mit einem Dorn. Gerade auf rutschigem Terrain ermöglichen dir die Stöcke, dein Körpergewicht auf mehrere Punkte zu verteilen. Somit minimieren sie das Risiko zu stürzen, wegzurutschen und können bergauf wie bergab deine Knie entlasten. 

Was im Rucksack nicht fehlen sollte

Eine Stirnlampe ist für alle, die vor Einbruch des Tages oder bis nach Sonnenuntergang unterwegs sein wollen, Pflicht. Wenn du nicht weißt, wie lange du für die geplante Wanderung brauchst, ist dies eine gute Möglichkeit, sicher und heil ans Ziel zu gelangen. Im Winter sind die Tage kurz, daher ist eine Stirnlampe für den Notfall definitiv kein überflüssiges Gewicht im Rucksack.

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Ebenso nützlich ist ein Erste-Hilfe-Set inklusive Rettungsdecke und Handy. Egal, ob du im Winter, im Sommer, in belebten Regionen oder mitten in der Wildnis unterwegs bist – Notfall-Equipment solltest du immer mit dabei haben, wenn du dich auf eine Wanderung begibst.

Zu guter Letzt solltest du eine Brotzeit, Tee und einen Notfall-Riegel mit dabei haben. Solltest du dir eine Hütte oder Gaststätte für deine Mittagspause ausgesucht haben, prüfe im Vorfeld, ob sie geöffnet hat. Frierend und hungrig in den Bergen zu wandern, ist eine Erfahrung, auf die du gut verzichten kannst. Ein warmer Tee ist immer ein Lichtblick und ein Riegel für den kleinen Hunger nie verkehrt. Das ist im Winter tatsächlich nicht zu unterschätzen, denn die niedrigen Temperaturen steigern deinen Grundumsatz, du benötigst daher mehr Energie als im Sommer.

Fazit

Wandern ist nicht nur im Sommer eine Wohltat für die Seele, auch im Winter kannst du hier auf deine Kosten kommen. Wenn der Schnee die Geräusche der Zivilisation schluckt und du in nahezu vollkommener Stille besinnlich durch den winterlichen Wald wanderst, kann dir auch die Kälte nichts anhaben. Eine gute Vorbereitung ist Pflicht für ein sicheres und freudiges Wandererlebnis

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