Entspannt durch die kalte Jahreszeit: 5 Tipps für gelungenes Winterwandern

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Ein besonderes Vergnügen: Beim Winterwandern den Schlitten mitnehmen und später abwärts sausen.
Ein besonderes Vergnügen: Beim Winterwandern den Schlitten mitnehmen und später abwärts sausen.
CC0 / Pixabay / suju-foto

Eine Winterwanderung in der Natur kann ein Genuss sein und dazu noch gesund. Doch für ein ungetrübtes Winter-Vergnügen gibt es einiges zu beachten. Wir haben dazu 5 Tipps für dich.

  • Gute Vorbereitung: Tourenplanung und Wetter
  • Die richtige Ausrüstung
  • Was in deinen Rucksack gehört
  • Schütze die Natur
  • Gegenseitige Rücksichtnahme aller Wintersportler*innen

Wandern hat keine Saison, du kannst es das ganze Jahr hindurch. Winterwandern ist dabei ein ganz besonderes Erlebnis: Die stille Natur, Bewegung in kalter, klarer Luft und vielleicht sogar Schnee. Das alles ist Balsam für Seele und Körper. Egal, ob in den Bergen oder im Flachland - mit der richtigen Ausrüstung und Vorbereitung kannst du auch in der kalten Jahreszeit die Natur genießen. Was solltest du beim Winterwandern beachten?

1. Gute Vorbereitung ist alles: Das Wichtigste für eine gute Tourenplanung

Eine gute Planung ist beim Wandern immer sinnvoll. Im Winter ist sie aber noch wichtiger. Bei Kälte ist dein Körper stärker gefordert, Wintertouren sind daher anstrengender, vor allem wenn es bergauf geht. Dazu kommen oft Schnee und Glätte, die ein anderes Gehen, mehr Kraft und Trittsicherheit erfordern. Oft wirst du deutlich länger für eine Strecke benötigen, als du ohne Schnee für diese brauchst. Zudem wird es im Winter früher dunkel. Berücksichtige den Zeitfaktor daher bei deiner Planung ebenso wie dein persönliches Fitness-Level. Anfänger*innen sollten zunächst kürzere Routen mit wenig Steigung auswählen. In vielen Regionen gibt es inzwischen markierte Winterwanderwege, die geräumt und geebnet sind.

Wenn Schnee liegt, sind manche Markierungen verdeckt und Wege manchmal schlecht zu erkennen. Auch eine Strecke, die du schon kennst, sieht im Winter oft anders aus. Schau dir Wegverlauf, Höhenunterschiede und Schwierigkeit der Route vorher genau auf der Karte an. Hilfe zur Tourenplanung, interaktive Karten, sowie viele Tourenvorschläge findest du beispielsweise beim DAV (Deutscher Alpenverein) oder bei der Outdoor App Komoot.

Markierte Wandertouren bieten dir eine gewisse Sicherheit, da sie durch abgesicherte Gebiete verlaufen. Doch auch hier können plötzliche Wetterumschwünge zu einer großen Herausforderung werden. Befrage vor deinem Start immer den aktuellen Wetterbericht. In den Bergen solltest du unbedingt vor deiner Wanderung den aktuellen Lawinenbericht für die Region ansehen. Informiere vor einer Tour immer eine andere Person, wohin du möchtest und wann du etwa zurück sein solltest. Bei unsicheren Verhältnissen, empfiehlt es sich, die Winterwanderung besser zu verschieben oder unterwegs umzudrehen. 

2. Die richtige Ausrüstung für deine Winterwanderung

Wandern bei niedrigen Temperaturen ist grundsätzlich gesund: Es regt deinen Kreislauf an und stärkt das Immunsystem. Um dabei warm und trocken zu bleiben, ist die richtige Kleidung wichtig. Zu warm soll sie nicht sein, damit du nicht stark schwitzt. Am besten ist der Zwiebellook. Bei mehreren Kleidungsschichten übereinander kannst du immer etwas aus- oder anziehen. Sinnvoll ist es auch, Wechselkleidung dabei zu haben, denn mit verschwitzter oder nasser Kleidung frierst du schnell. Pullover aus Fleece oder Wolle, eine wasserdichte Jacke, Wintersocken, Mütze, Schal, Handschuhe, Thermounterwäsche und möglichst wasserdichte Hosen sind empfehlenswert.

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Für deine Winterwanderung sind die richtigen Schuhe entscheidend. Sie sollten atmungsaktiv, warm und wasserfest sein. Du kannst sie gegen Nässe zusätzlich vorher imprägnieren.  Gamaschen, die du einfach über die Schuhe und Hose ziehst, verhindern, dass Schnee in deine Schuhe fällt. Nimm hohe Stiefel oder Wanderschuhe mit einer griffigen Sohle und einem guten Profil, die dir Halt geben.

Bei Schnee und Eis lohnen sich zusätzliche Hilfsmittel gegen die Rutschgefahr: Grödel nennt man Schuhketten mit Spikes für die Wanderschuhe. Du kannst sie im Rucksack dabei haben und bei Bedarf einfach über die Schuhe ziehen. Für das Laufen durch Tiefschnee empfehlen sich Schneeschuhe. Mit ihrer großen Auftrittsfläche sinkst du nicht ein. Auch Wanderstöcke können dir helfen. Für Winterwanderungen gibt es extra Schneeteller zum Aufstecken auf die Stöcke.

3. Rucksack richtig packen: Das solltest du dabei haben

Achte darauf, genügend Wasser mitzunehmen und häufig zu trinken. Bei Kälte verspürst du oft weniger Durst. Dein Körper braucht, besonders in Bewegung, trotzdem genügend Flüssigkeit. Tee aus der Thermoskanne ist gut geeignet, denn er wärmt dich gleichzeitig.

Zusätzliche Klamotten, Grödel, Thermoskanne: Dein Rucksack wird für eine Wintertour sicher schwerer sein, als gewohnt. Verzichte dennoch nicht auf den Proviant, selbst, wenn du planst, auf einer Hütte einzukehren. Vielleicht bist du länger unterwegs, als du dachtest oder die Hütte hat überraschend geschlossen. Pack auf jeden Fall etwas für zwischendurch ein. Denn bist du unterzuckert, nehmen Konzentration und Kondition schnell ab und Unfälle werden wahrscheinlicher. Trockenobst, Müsliriegel, Nüsse oder Schokolade sind leicht zu tragen und geben schnell Energie.

Ein ganzjährig guter Tipp auf Wanderungen ist es, eine Notfalldecke dabei zu haben. Auch noch nützlich: Sonnencreme und Sonnenbrille, besonders bei reflektierendem Schnee, und eine Stirnlampe, falls du doch von der Dunkelheit überrascht wirst. Trotz Navigations-Apps empfiehlt es sich auch, immer eine Karte des Wandergebiets im Rucksack zu haben. Nicht überall gibt es Netzempfang und bei Kälte entlädt sich dein Handyakku schneller als normal. Bei Bergtouren kann eventuell ein Lawinen-Notfallset sinnvoll sein. Es besteht aus einem LVS-Gerät (Lawinenpiepser), einer Schaufel und einer Sonde. 

4. Mit Achtsamkeit durch die Natur: Rücksichtsvoll Anreisen und Wandern

Immer mehr Menschen nutzen auch den Winter für Ausflüge in Natur und Berge. Winterwanderungen, Ski- und Schneeschuhtouren werden zunehmend beliebter. Doch Natur und Wildtiere sind zu dieser Jahreszeit besonders empfindlich. Im Winter können Tiere nur überleben, wenn sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Dauerndes Aufschrecken und Flüchten müssen, kann lebensbedrohlich für sie sein. Die Tiere können so verbrauchte Energie mangels Nahrung nicht schnell genug zurückgewinnen.

Um Konflikte zwischen Mensch und Natur zu vermeiden und mögliche folgende Verbote zu verhindern, hat der DAV Wald-Wild-Schongebiete angelegt. Gleichzeitig wies der Verein in der Kampagne "Natürlich auf Tour" umweltschonende Routen für Bergsportler*innen aus. Die ausgewiesenen Schongebiete auf den Routen zu umgehen, ist bisher freiwillig. Wen du dich an die Empfehlungen hältst, hilfst du, gefährdete Tierarten zu schützen und Artenreichtum in der bayerischen Natur zu erhalten.

Bleibe generell auf deinen Touren auf ausgewiesenen Routen, Forst- und Wanderwegen und schone damit auch Vegetation und Aufforstungen. Umgehe Futterstellen und nimm deinen Hund im Wald an die Leine. Wenn du ein Tier siehst, sei leise und beobachte es aus der Distanz. Meide geschützte Zonen und hinterlasse keinen Müll. Auch eine umweltschonende Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrgemeinschaften nützt der Natur und damit uns allen.

5. Rücksichtnahme auf andere Wintersportler*innen

Winter- und Schneeschuhwanderer, Langläufer*innen und Skitourengeher*innen haben teilweise unterschiedliche Bedürfnisse. Für ein gutes Miteinander braucht es gegenseitige Rücksichtnahme.

Das beste Motto dabei: Jede*r eine eigene Spur. Du sinkst beim Wandern im Schnee tief ein. Damit du keine gespurten Loipen, Skitouren-Routen oder Skipisten zerstörst, gehe besser in einer eigenen Spur. So versperrst du anderen auch nicht den Weg.

Musst du über eine Skipiste oder entlang einer Langlaufloipe gehen, laufe am Rand und quere so schnell wie möglich und nur, wenn nötig.

Fazit

Winterwandern liegt voll im Trend. Es entspannt, entschleunigt und hält fit. Je nach Umfang und Ort einer Tour ist eine entsprechende Ausrüstung und Planung nötig; für einen kurzen Rundweg im Tal sicher weniger, als für eine mehrstündige Schneeschuhwanderung. Damit du deine Ausflüge in vollen Zügen genießen kannst, bereite dich jeweils gut vor. Unsere Tipps helfen dir dabei. 

Hier findest du Vorschläge für Winterwanderungen in Franken und Familienwege im Fichtelgebirge.

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