Was zuletzt bereits kurzfristig der Fall war, wird ab Montag für zwei Monate zur Regel: Zwischen Forchheim und Ebermannstadt fahren keine Züge.
Auf der Bahnstrecke zwischen
Forchheim und Ebermannstadt wird gut zwei Monate lang kein Zug fahren. Wegen Arbeiten der Deutschen Bahn an der Großbaustelle rund um den Forchheimer Bahnhof bleiben die Gleise zwischen den beiden größten Städten im Landkreis von Montag, 13. März, bis voraussichtlich Sonntag, 28. Mai, verwaist. Das Unternehmen Agilis, der Betreiber der Strecke, hat einen Schienenersatzverkehr (SEV) mit Bussen eingerichtet.
Zehn Minuten länger unterwegs
Für die Kunden bedeutet das eine Verlängerung der Fahrzeit von etwa zehn auf rund 30 Minuten. Außerdem müssen sie sich auf neue, etwas frühere Abfahrtszeiten einstellen. "Wir wollen damit sicherstellen, dass die Anschlüsse trotzdem erreicht werden", sagt Unternehmenssprecherin Michaela Schoberth.
Insgesamt seien täglich fünf Reisebusse im Einsatz, wobei einer als so genannter Verstärkerbus nur zu Stoßzeiten fährt. "Vor allem vormittags gegen 7 Uhr und mittags, wenn viele Schüler unterwegs sind", sagt Schoberth, die zusammen mit ihren Kollegen den Ersatzverkehr geplant hat. Neben der Abstimmung mit dem zuständigen Busunternehmen "Schmetterling Reisen" galt es dabei insbesondere die Veröffentlichung der neuen Fahrpläne zu organisieren (siehe auch Infos unten).
Kurzfristig bereits angewendet
Dass die Ersatzfahrpläne bereits in den vergangenen Tagen zur Anwendung kamen, das war freilich so ursprünglich nicht geplant. Wegen einer Krankheitswelle bei den Lokführern hatte das Unternehmen nicht mehr genügend Fachkräfte zur Verfügung und hat deshalb bereits in der vergangenen Woche Busse durch den Kreis rollen lassen. "Wir haben normalerweise eine Reserve an Lokführern. Diesmal war der Krankenstand aber so groß, dass er nicht mehr aufzufangen war", sagt Michaela Schoberth.
"In den ersten Tagen musste es sich einpendeln, mittlerweile klappt es aber ganz gut", berichtete Marlies Rescher am Freitagmittag am Forchheimer Bahnhof. Sie ist normalerweise als Servicekraft in den Agilis-Zügen im Einsatz und begleitet jetzt die Fahrgäste durch den Ersatzverkehr. Weitgehend, so schildert sie ihre Eindrücke der vergangenen Woche, sei alles nach Plan gelaufen. Lediglich die defekte Ampel am Forchheimer Bahnhofsplatz und das in diesem Zusammenhang eingeführte Rechtsfahrgebot habe zu Verspätungen geführt.
Am Wochenende nochmal Züge
Die Pendler seien größtenteils gut informiert gewesen. Und für diejenigen, die am Montag, dem ersten SEV-Tag, noch nichts von den früheren Abfahrtszeiten wussten, habe es zwei Großraumtaxen gegeben.
Am Samstag und Sonntag gibt es noch einmal eine kurze Pause des Busverkehrs. An diesen beiden Tagen verkehren die Züge nach regulärem Fahrplan. Michaela Schoberth: "Am Wochenende gibt es ohnehin weniger Fahrten. Das Pensum können wir mit den gesunden Lokführern stemmen." Ab Montag gilt dann aber für über zwei Monate der offizielle Bus-Fahrplan.
So läuft der Schienenersatzverkehr (SEV)
Haltestellen Die Busse halten an folgenden Orten: Ebermannstadt (Bahnhof), Pretzfeld (Am Backofen), Kirchehrenbach (Mitte und teilweise Bahnhof/Hinweise im Fahrplan), Wiesenthau (Bahnhof Ost), Gosberg (Kirche), Pinzberg (Eichenwaldstraße), Forchheim (Bahnhofsvorplatz)
Abfahrtszeiten In Forchheim fahren die Busse meistens sechs, in Ebermannstadt neun Minuten früher ab als bislang die Züge. Abweichungen dieser Regel gibt es vor allem an Tagesrandzeiten.
Anschlüsse Regionalbusverkehr Das Landratsamt weist auf Fahrten der Linie 389 von Pegnitz nach Ebermannstadt hin, die vorverlegt werden, um die SEV-Busse zu erreichen. Der Bus ab Pottenstein "B 470" (regulär um 4.38 Uhr) fährt alle Haltestellen fünf Minuten früher an. Gleiches gilt für die reguläre Fahrt um 5.53 Uhr ab Gößweinstein "Spielzeugmuseum". Auf der Fahrt um 6.22 Uhr ab Pegnitz "Bahnhof" ändert sich die Haltestellen-Reihenfolge. Von Gasseldorf aus geht es zuerst zum Bahnhof Ebermannstadt, dann zum Schulzentrum.
Anschlüsse Regionalzüge Reisende aus Ebermannstadt in Richtung Nürnberg haben in Forchheim laut Plan in der Regel sechs Minuten Umsteigezeit zur S-Bahn. Klappt das nicht, fährt etwa 20 Minuten später der Regionalexpress. In Richtung Bamberg sind es vier Minuten zur S-Bahn, bis zum nächsten RE über 40 Minuten.
Ersatzfahrpläne Infos gibt es unter www.agilis.de/abweichungen, wo man auch einen Newsletter abonnieren kann. Außerdem informiert die Facebook-Seite "Agilis-Fahrbahnabweichungen". Zudem sind alle Daten auch in die Verbindungssuche auf bahn.de eingespeist. Ferner gibt es Aushänge an Bahnsteigen und Broschüren an Bahnhofs-Infopunkten. Das agilis-Kundencenter ist unter 0800 589 28 40 kostenlos erreichbar.
asch