Die Zeit ohne Pfarrer  in Kirchrüsselbach hat ein Ende.  Ulrich Hardt kommt und bringt seinen Lebenspartner mit.
                           
          
           
   
          Als Ulrich Hardt noch zur Schule ging,  schnupperte er einmal in die Arbeit beim  Landesarchiv Schleswig  hinein. Dass die  staubtrockene Arbeit  in einem  Archiv  für ihn aber doch nicht  so recht  in Frage kommt,  bemerkte der Schüler recht schnell. Statt Akten zu wälzen, machte Hardt  erst einmal Abitur, dann seinen Zivildienst und  begann dann, Theologie zu studieren. 
Dass von dieser Berufsentscheidung eines Tages ausgerechnet die  Gemeinde St. Jacobus  im Igensdorfer Ortsteil Kirchrüsselbach  profitieren würde,  war damals natürlich  noch  nicht abzusehen. Es  ist aber  so. Denn Hardt übernimmt  die  nach dem Abschied von Pfarrerin Elisabeth Franke-Schenk mehr als sechs Monate vakante Pfarrstelle.  Am morgigen Sonntag, 24.   Juni, führt  Dekanin  Christine Schürmann    den 49-Jährigen in sein  Amt ein.  Dann haben  die  rund 800 Gemeindemitglieder  wieder einen Seelsorger. 
Hardt war vom  Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern   für die Kirchrüsselbacher Stelle vorgeschlagen worden. Der   Kirchenvorstand  mit  Dekanin   Christine  Schürmann an der Spitze, nahm den Vorschlag  gerne und  freut sich nun auf Hardt, der zuletzt als   Pfarrer im Schuldienst am Nürnberger Sigena-Gymnasium  tätig war. 
Hardt hat einen 20-jährigen Sohn.  In das Kirchrüsselbach  Pfarrhaus wird er  mit seinem Partner  ziehen,  mit dem er in einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft lebt. 
Hardt ist im  nordelbischen Land zwischen der Elbe und der dänischen Grenze  aufgewachsen.  Er hat Theologie  in Kiel und Erlangen  studiert  und "verbrachte  das   Vikariat in Flensburg, um dann aber 1994 für acht Jahre die Pfarrstelle in Rosstal   anzutreten."   
  
  Die Seelsorge vermisst   Er habe  zwar die Zeit im Schuldienst   und  auch die geregelten Arbeitszeiten dort genossen.  "Mit den Jahren fehlte mir aber die Seelsorge in einer Gemeinde, der Dienst an den Gemeindegliedern, so dass ich mich gleich für die angebotenen Pfarrstelle in Kirchrüsselbach  begeisterte", sagt Hardt. 
Die Entscheidung für Kirchrüsselbach dürfte ihm umso leichter gefallen sein,  nachdem er  seine Stelle als Religionslehrer in Nürnberg auch weiterhin ausüben kann.  Kirchrüsselbach  bedeutet für Hardt keine Übergangslösung.  
Er hat  sich bewusst für die Gemeinde entschieden und richtet sich darauf ein, dort auch für längere Zeit zu bleiben.  Er freut sich auch schon darauf,  bald seinen katholischen Amtskollegen Andreas Hornung aus Weißenohe kennen zu lernen und mit ihm über die    zu sprechen. Der  fühlt er sich verpflichtet, wenngleich nicht um jeden Preis.  
Noch wichtiger ist  Hardt deshalb,   schnell Vertrauen aufzubauen und den Gläubigen in Kirchrüsselbach  "eine geistliche Heimat"   zu geben. "Ich will eine offene Kirche,   die die Menschen einlädt."