Der Gößweinsteiner Gemeinderat hat drei Varianten prüfen lassen, wo und auf welcher Weise das künftige Rathaus entstehen soll. Das Ergebnis lässt wenig Raum für Interpretationen.
Gößweinstein Wird der schon länger geschlossene und leer stehende historische Gasthof Rose im Ortszentrum von Gößweinstein zum neuen Rathaus umgebaut? Dies war eine der großen Fragen, mit denen sich nun die Marktgemeinderäte in ihrer Sitzung am Dienstagabend beschäftigen mussten. Stadtplaner Frank Schönfelder von der Bamberger Planungsgruppe Strunz und Architekt Martin Lodde vom Architekturbüro Babler und Lodde aus Herzogenaurach stellten dabei ihre Machbarkeitsstudie "Rathaus Gößweinstein" vor.
Es sprach in der Sitzung vieles dafür, dass der frühere Gasthof tatsächlich das neue Gößweinsteiner Rathaus wird. Verlockend dabei ist vor allem, dass es bei einer Sanierung des Gasthofes und dessen Umbau zum neuen Rathaus 60 Prozent Förderung auf die gesamte Baumaßnahme aus Mitteln der Städtebauförderung geben könnte.
Drei Varianten geprüft
Auch die komplette Neugestaltung des Marktplatzes und die Platzgestaltung nach dem Abriss des alten Rathauses zu einem Festplatz in der Burgstraße würde mit Mitteln aus der Städtebauförderung mit 60 Prozent gefördert.
Würde man das alte Rathaus abreißen und dahinter einen Neubau erstellen, gäbe es für diesen Neubau dagegen keine Förderung. Lediglich ein Mehrzweckraum mit 100 Quadratmetern und die Umfeldgestaltung könnten dann gefördert werden.
Geprüft wurden von den Planern drei Varianten: der ehemalige Gasthof als neues Rathaus, ein Rathausneubau am jetzigen Standort und eine Sanierung des alten Rathauses mit Ergänzungsbauten.
Die beiden Experten kamen zu dem Schluss, dass eine Sanierung des alten Rathauses, das früher das Gößweinsteiner Forsthaus war, zwar möglich wäre.
Es könnte jedoch dann nicht mehr als modernes Rathaus genutzt werden. Nachdenken sollte man auf jeden Fall über den Erhalt der Scheune hinter dem jetzigen Rathaus.
Aufgrund der Bauten von Barockbaumeister Balthasar Neumann war die Machbarkeitsstudie für ein neues Rathaus in Gößweinstein laut Lodde für einen Architekten eine echte Herausforderung. Während seines Vortrags kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die beste Lösung die Sanierung des Gasthofes Rose mit dem Umbau zum neuen Rathaus wäre. Die Kosten für einen Rathausneubau in der Burgstraße schätzen die Planer auf rund 2,2 Millionen Euro.
Fast genau so viel würde es kosten, wenn man den Gasthof Rose sanieren und als neues Rathaus umbauen würde. Hier gäbe es aber 60 Prozent Zuschuss. Der Markt müsste selbst nur noch rund 900 000 Euro aufbringen.
Lodde gab allerdings zu bedenken, dass die Unterhaltskosten bei einem sanierten Gebäude in der Regel 30 Prozent höher sind als bei einem Neubau.
Hinzu kämen beim Gasthof Rose allerdings noch der Kaufpreis für das Gebäude und das Grundstück von privat. Hierzu gab es keine Kostenschätzung, jedenfalls nicht in der öffentlichen Sitzung. Geprüft worden war auch, ob man aus dem Gasthof Rose ein Rathaus mit integriertem Beherbergungsbetrieb machen könnte. Dies hielten die Planer jedoch für nicht machbar. "Eine Herberge und ein Rathaus in einem Gebäude kriegen wir baurechtlich nicht unter einen Hut", so Lodde.
Ein möglicher "Hingucker"
Wird aus dem Gasthof Rose das neue Rathaus, dann sollte auch der gesamte Bereich bis zur Basilika in eine Neugestaltung mit einbezogen werden.
Nach einer einheitlichen Oberflächengestaltung und der Absenkung der Gehsteige sollte es dann eine Verkehrsberuhigung geben, bei der nur noch Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf. Die Planer halten dies trotz der Staatsstraße für machbar, da Gößweinstein in ganz Oberfranken aus kirchenrechtlicher Sicht eine herausragende Stellung habe. "Das Gasthaus Rose ist aus städtebaulicher Sicht die interessanterer Variante", betonte auch der Städteplaner.
Würde man den Gasthof Rose als neues Gößweinsteiner Rathaus umbauen, dann ist es für Ex-Bürgermeister Georg Lang (CSU) zwingend notwendig, dass die Südumgehung endlich kommt. "Es ist vorteilhaft bis unabdingbar, dass wir dann die Verlegung der Staatsstraße aus dem Ort bekommen", betonte Lang.
Für Peter Helldörfer (CSU) hat die Variante "Gasthof Rose" ebenfalls klare Vorteile.
Zum einen gäbe es eine hohe Förderung, zum anderen sei die Lage zentral. "Die Rose könnte ein Hingucker im Zentrum von Gößweinstein werden", sagte Matthias Wendler (JuF). Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) fasste am Schluss der Debatte noch einmal zusammen: "Egal was wir bauen, beides ist gleich teuer. Bei der ,Variante Rose' gibt es aber Zuschüsse und es ist der bessere Standort. Der Unterhalt ist aber 30 Prozent teurer", so Zimmermann.
Die nächsten Schritte sollen nun in der Februarsitzung der Gößweinsteiner Rats besprochen werden.
..... " Das Wallfahrtsmuseum bleibt weit hinter den Erwartungen zurück". Wer hat denn die 12.000 Besucher prognostizeirt ? Da gings doch lediglich darum, Zuschüsse zu beantragen und diese zu bekommen. Ist ja auch in Ordnung. Die Folgekosten wurden also falsch berechnet. Hoffntlich ist das bei anderen Prognosen nicht ähnlich.