In Neunkirchen am Brand wird ein Konzept für die ineinandergreifende Ortsentwicklung entstehen. Rund 100 Bürger machten in der Zehntscheune mit.
Neunkirchen steht nicht schlecht da. Trotz missbehaglichen Grummelns aus den Zuhörerreihen ist das die Grundprämisse, unter der Volker Salm, der Projektleiter des Isek-Prozesses (integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) , die Marktgemeinde sieht. Denn er kann vergleichen: mit dem Markt Rodach im nordöstlichen Oberfranken oder mit Gemeinden im Münchner Raum.
Ein bis eineinhalb Jahre werden er und Yvonne Slanz und Markus Schäfer vom Planungsbüro Transform den Dialog begleiten, aus dem ein Konzept für die ineinandergreifende Ortsentwicklung erwachsen und Fördermittel aus den Töpfen der Städtebauförderung fließen sollen. "Geld gibt's nur, wenn ihr ein schlüssiges Konzept vorlegt", wandte Salm sich an die gut 100 Bürger in der Zehntscheune.
Marktort und Ermreuth
Im Vordergrund stehen hierbei der Marktort selber und Ermreuth. Problemzonen in den anderen Ortsteilen, so Salm, könnten aber über die Dorferneuerung angegangen werden.
Als Prozessimpuls zählte Bürgermeister Heinz Richter (FW) ein lange Liste von Projekten auf, die in seiner Amtszeit zum Profil Neunkirchens beigetragen hätten, von stark gestiegenen Betreuungsplätzen für Kinder bis zu Tagespflege und Seniorenvertretung, von Schulen bis Freibad.
Prägend für 15 Jahre
Salm gab den Bürgern eine Reihe von harten Fakten dazu, die die nächsten zehn bis 15 Jahre Neunkirchen prägen werden. Die Bevölkerungsentwicklung steht dabei obenan. Aus dem bisherigen Verlauf und den auf den Weg gebrachten Baugebieten erwartet er, dass schon 2020 die Marke 8500 geknackt wird. Drei Jahre später dürften es um die 8700 Einwohner sein. Geschuldet ist dieser Sprung vor allem der geplanten Bebauung des Hemmerlein-Geländes.
Die Zahl der unter 18-Jährigen wird um zehn Prozent ansteigen; der Zuwachs der über 65-Jährigen wird bei fast 30 Prozent liegen. Aus letzterer Zahl schließt Salm auch einen steigenden Bedarf an anderem Wohnraum in der Altersgruppe 60 bis 75. "Neunkirchen muss sein Wohnraumangebot ausdifferenzieren", gerade weil der Siedlungsdruck weiter zunehmen werde, folgerte Salm.
170 spezielle Häuser
Ein spezieller Punkt sind die 170 Häuser - und damit fast sieben Prozent des Bestandes -, die nur von einer Person bewohnt werden, aber acht bis zehn Hektar Bauland beanspruchen.