Der Brand in Effeltrich (Kreis Forchheim) mit einem Toten ist schlimm genug, doch es hätte noch schlimmer kommen können.
Dass bei dem
Brand im "Gasthof zur Post" in Effeltrich nicht noch Schlimmeres passiert ist, ist mehreren Faktoren zu verdanken: der Aufmerksamkeit des Zimmernachbarn des Todesopfers , dem beherzten Eingreifen der Kerwasburschen und der vorbildlichen Arbeit der Effeltricher Feuerwehr, die kurz nach Absetzung des Notrufs durch die Burschen vor Ort war.
Alwina Götz, die Besitzerin der Gaststätte, ist erschüttert. "Ich bin fertig. Warum das? Wir sind froh, dass Kirchweih war und der Burschenverein zu dieser Zeit noch da war. Was wäre gewesen, wenn das zu einem späteren Zeitpunkt passiert wäre?"
Nicht auszudenken, wie es ausgegangen wäre. "Immer wieder haben wir dem Mieter gesagt, er darf nicht rauchen. Wir hatten immer Angst, dass es einmal brennt", gesteht Alwina Götz.
Um etwa 0.30 Uhr in der Nacht - der Kirchweih-Betrieb war schon zu Ende - reagierte ein Mitbewohner im ersten Obergeschoss auf einen Rauchmelder im Haus. Er ging dem Pfeifen nach bis ins Dachgeschoss und klopfte dort an die Wohnungstür und fragte nach, ob er helfen könne. Die Antwort "Lasst mir meine Ruhe, ich will schlafen", veranlasste den Bewohner, sich wieder zu entfernen. Nach der erneuten Rauchentwicklung gegen 5 Uhr lief er nach unten und traf auf die Kirchweih-Burschen.
Vor verschlossenen Türen
Siegfried Götz, der Ehemann der Inhaberin, meint, wenn die Burschen nicht alle Mitbewohner geweckt und ins Freie geschafft hätten, wäre etwas ganz Schlimmes passiert. Sie versuchten erst, über die Gaststättentür ins Innere des Hauses zu gelangen. Dies war ihnen jedoch verwehrt, weil die Türen abgeschlossen waren.
Einer der Kirchweih-Burschen, Mathias Pfistner, der die Örtlichkeit kennt, zeigte ihnen dann einen Zugang über den Hinterhof und eine Treppe ins Haus. Doch war wegen der starken Rauchentwicklung kein Vorwärtskommen mehr ins Dachgeschoss.
Der Kreisbrandmeister Willi Hofmann, der als erster mit am Brandort war, erklärt: "Durch die schnelle und vorbildliche Arbeit der Feuerwehren aus Effeltrich, Langensendelbach und Baiersdorf mit Drehleiter und einem gezielten Angriff auf das Zimmer ist größerer Schaden abgewendet worden. Zehn Minuten später, und wir hätten eine große Katastrophe gehabt. Wir mussten nicht viel Wasser einsetzen." Hier habe sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig Rauchmelder seien. Denn alle im Haus installierten Rauchmelder hatten angeschlagen.
"Ich weiß nicht, wie es weitergeht", sagt Alwina Götz, "aber ich möchte mich bei den Einsatzkräften, Nachbarn und Freunden bedanken. So viel Hilfsbereitschaft findet man selten. "