Winterreifen-Wechsel: Jetzt kommen die Nachzügler

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Matthias Märker (Car-Master Forchheim) kann etwas durchatmen - der große Ansturm beim Reifenwechsel liegt schon hinter ihm. Foto: Peter Groscurth
Matthias Märker (Car-Master Forchheim) kann etwas durchatmen - der große Ansturm beim Reifenwechsel liegt schon hinter ihm.  Foto: Peter Groscurth
Auf das Schnee-Symbol gilt es bei Winterreifen zu achten. Es soll besseren Grip garantieren. Foto: Peter Groscurth
Auf das Schnee-Symbol gilt es bei Winterreifen zu achten. Es soll besseren Grip garantieren.  Foto: Peter Groscurth
 

Autofahrer, die bisher noch keine Winterreifen aufgezogen hatten, müssen sich jetzt schnell einen Termin bei einer Werkstatt besorgen, damit sie sicher durch Schnee und Eis kommen. Experten geben Tipps, worauf zu achten ist.

Einige Teile Oberfrankens lagen nach einer kalten Nacht unter einem ganz leichten Schneeüberzug. Die ersten Flocken rieselten und schon wurde einigen Autofahrern schlagartig klar, was sie im viel zu warmen November vergessen hatten: Winterreifen aufziehen.

Punkte in Flensburg drohen

Obwohl der Gesetzgeber vor vier Jahren schon reagiert hat und bestimmte, dass "Matsch- und Schnee"-Reifen (M+S) bei Glatteis, Matsch, Schneeglätte oder Eis Pflicht sind. Wer sich nicht daran hält, der riskiert nicht nur empfindliche Bußgelder (ab 60 bis hin zu 120 Euro bei einem Unfall) und einen Punkt in Flensburg, sondern bekommt auch schnell Ärger mit seiner Versicherung, die bei Unfällen im Winter unter bestimmten Umständen nicht zahlt. Seitdem hat sich schon einiges verbessert, denn der Hauptteil der Verkehrsteilnehmer rüstet ab Mitte Oktober um.

Das bestätigt auch Werner Griebl, Inhaber von Car-Master Forchheim, im Gespräch mit dieser Zeitung: "Rund 1000 Kunden haben bei uns schon die Reifen an den Autos wechseln lassen. Ich schätze, dass dies einen Anteil von etwa 75 Prozent darstellt. Die restlichen Nachzügler werden sich nun nach der ersten Kälte Termine besorgen." Und drohen ihnen nun lange Wartezeiten? Griebl: "Nein, derzeit nicht. Kunden können anrufen und erhalten kurzfristig einen Termin."

Anders dagegen die Lage bei ATU in Forchheim, hier gab es gestern viele Anfragen, wie eine Mitarbeiterin des Callcenters bestätigt. Nicht nur nach Winterreifen, sondern auch weil viele Batterien aufgrund der Kälte ihren Geist aufgaben.

Autofahrer sollten auf jeden Fall darauf achten, dass ihre winterfesten Reifen nicht nur das M+S-Symbol haben, sondern auch noch ein Schneekristall auf der Seitenwand haben. Diese Pneus verfügen über eine spezielle Gummimischung und ein raueres Profil, das stets den nötigen Grip gewährleistet.

Vorsicht bei Ganzjahres-Reifen

Ein Tipp von Experten: Finger weg von den sogenannten "Ganzjahres-Reifen". Die würden immer nur einen Kompromiss darstellen - denn sie stoßen in diversen Tests in stark verschneiten Abschnitten rasch an ihre Grenzen und zwar vor allem in Sachen Traktion und Seitenführung. Wolfgang Mederle, Techniker beim ADAC-Nordbayern, rät: "Winterreifen sollten übrigens nach der O-Regel von Oktober bis Ostern aufgezogen sein." Und laut Gesetz über eine Mindestprofil-Tiefe von 1,6 Millimetern verfügen. Fachleute aber geben den Ratschlag, bei weniger als vier Millimetern neue Reifen anzuschaffen. Mederle empfiehlt während der Übergangszeit mit erstem Nachtfrost eine defensive Fahrweise: "Es kann rasch zu überfrierender Nässe kommen und daher ist es besser, immer aufmerksam zu sein."

Nicht älter als acht Jahre

Wenig-Fahrer sollten übrigens darauf achten, dass Winterreifen nicht älter als sechs bis acht Jahre sind. Dann nämlich härten sie aus und verlieren ihre Elastizität und Haftung. Gefährlich, denn so droht auch bei kurzer Strecke ein teurer Blechschaden.