Welcher Christbaum soll es sein?

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Anne und Christian Mauser mit Kindern in ihrer Christbaumplantage in Poppendorf bei Heroldsbach. Foto: privat
Anne und Christian Mauser mit Kindern in ihrer Christbaumplantage in Poppendorf bei Heroldsbach. Foto: privat

Blaufichte und Nobilis- Tanne verströmen einen intensiven Duft. Für Allergiker sind eher harzarme Bäume wie Nordmanntanne oder Omorika-Fichte geeignet.

Seit wenigen Tagen stehen sie wieder überall zum Verkauf: Die Weihnachtsbäume in allen Formen, Farben und Größen. Und damit beginnt die oft verzweifelte Suche auf die Antwort, welcher Baum am besten zu einem passt.
Christian Kaul von der gleichnamigen Baumschule aus Effeltrich entscheidet sich immer spontan für einen Baum. Vor zwei Jahren hatte er eine Kiefer ins Wohnzimmer geholt. Er findet aber auch die Blaufichte farblich interessant. Nur sticht diese am intensivsten.

Für Familien mit kleinen Kindern oder mit Katzen und Hunden, ist dieser Baum geeignet, wenn er oder besser die Weihnachtsbaumdekoration die Feiertage unbeschadet überstehen soll, findet Christan Mauser von Mauser's Weihnachtsbaumverkauf in Poppendorf, Heroldsbach. Er hat drei kleine Kinder und wird heuer eine Blaufichte schmücken. Das ist auch der Baum, den Mauser in seiner Christbaumplantage am häufigsten angebaut hat.

Andreas von der Wehl, Leiter der Graf Seefried'schen Forstverwaltung in Hagenbach, nennt einen weiteren Vorteil der Blaufichte: "Sie fängt zu duften an, verströmt einen Harzgeruch", sagt von der Wehl. Mit seinen beiden Töchtern wird er deshalb eine Blaufichte aus den eigenen Kulturen als Christbaum aussuchen.

Eher nur 15 Prozent macht die Blaufichte bei der Baumschule Kaul aus und auch die Baumschule Schmidtlein aus Effeltrich hat früher viel mehr Fichten verkauft. Abgesehen davon, dass vor allem die Rotfichten um einiges günstiger sind, sind diese nicht lange haltbar. Die Rotfichte verkauft Christian Kaul deshalb nicht mehr. Bei beiden Baumschulen ist die Nordmanntanne die gängigste und meist gewünschte Baumsorte. Über 90 Prozent der Kunden kaufen diesen typischen Christbaum oder die Nobilis-Tanne. "Die Nobilis hat mehr bläuliche Nadeln, hält länger, auch wenn es trocken ist und hat einen intensiveren Duft, da sie viel Harz hat", erklärt Kaul den typischen Geruch nach Weihnachten. Doch genau das Harz in den Bäumen bereitet immer mehr Menschen Probleme.

"Tatsächlich reagieren immer mehr Menschen empfindlich auf die ätherischen Öle, genannt Terpene, die im Harz enthalten sind", bestätigt Christiane Fleischmann, Leiterin des Gesundheitsamts in Forchheim. Oder auf die Schimmelpilze, die in zu lange gelagerten Weihnachtsbäumen entstehen. "Auf diese Stoffe reagieren sensible Allergiker mit laufender Nase, Niesattacken, Juckreiz der Augen oder Kopfschmerzen bis hin zur Atemnot. Ähnliche Symptome können auch auftreten, wenn der Baum mit Schädlingsbekämpfungs- oder Flammschutzmitteln behandelt wurde", informiert Fleischmann.

Von künstlichen Bäumen als Alternative rät die Leiterin des Gesundheitsamts ab. "Auf Plastikbäume zurückzugreifen, entschärft das Problem nicht unbedingt. Viele enthalten Chemikalien, die Allergikern und Asthma-Patienten ebenfalls Probleme bereiten.

Doch auch Allergiker müssen auf einen Christbaum nicht verzichten. Aus gesundheitlichen Gründen rät Fleischmann zu frisch geschlagenen Kiefern, Fichten oder Tannen aus heimischen Bioplantagen oder Wäldern. Sie selbst nimmt eine Nordmanntanne.

"Die Biobäume sind nicht mit Spritz- oder Düngemittel belastet und auch nicht, wie Bäume aus Dänemark mit Wachstumshormonen behandelt", informiert Mauser. Diese Wachstumshormone würden zu dichtem Wuchs führen. Biobäume bietet Mauser an, erwähnt als Nachteil aber auch, dass Ungeziefer bei 20 Grad Wärme im Wohnzimmer zum Leben erwachen könnte. Daneben sind die Bäume, die er verkauft, nur nach dem hier geltenden Spritzmittelgesetz behandelt.


Für Familien mit Kachelofen

Garantiert nicht gespritzt und behandelt sind die vielen Bäume der Seefried'schen Forstverwaltung. Vor allem Allergikern rät Andreas von der Wehl zur Nordmanntanne, die nur wenig harzt oder zur Omorika-Fichte, einer serbischen Fichte, die auch unter dem Namen Schwedenfichte bekannt ist. "Sie hat den wenigsten Harzanteil, ist sehr schlank", so von der Wehl. Die Kiefer nennt er einen Liebhaberbaum. Hier in der Gegend ist die Kiefer mit den zwei kurzen Nadeln in der Scheide nur schwer zu finden. Die Schwarzkiefer, zwei lange Nadeln in einer Scheide, ist sehr harzhaltig, aber nadelfest. "Ein Baum für Familien mit Kachelofen", sagt von der Wehl.