Personal ist in der Gastronomie Mangelware. Der Weiß-Tauben-Keller kann seine Gäste nicht mehr bewirten, weil sich keine geeignete Küchenkraft findet.
"Felsenkeller, Eichenwald, urgesunder Aufenthalt. Schon die Ahnen saßen, aßen, tranken Annafestbier-Maßen", reimte der Forchheimer Heimatdichter Hans Jann.Doch wenn das Annafest vorbei ist, wird es ruhig im Eichenwald. Auf manchen Kellern zu ruhig. Auf dem Weiß-Tauben-Keller läuft derzeit gar nichts. "Wegen Personalmangel vorübergehend geschlossen", verkündet eine Tafel vor der Tür.
"Uns fehlt vor allem Küchenpersonal", erklärt Jürgen Friedrich, der den Keller seit 2016 mit seiner Partnerin Birgit Bringans im Nebenerwerb betreibt.
Weil beide hauptberuflich anderweitig beschäftigt sind, hatten sie bislang nur an Wochenenden geöffnet. "Mit der Unterstützung der Familie und Freunden haben wir Brotzeiten gemacht und Spezialitäten vom Grill angeboten", berichtet Jürgen Friedrich. Am Annafest wurde die Speisebewirtung einer Metzgerei übergeben und nur der Ausschank in Eigenregie betrieben. Doch nach dem Annafest fand sich niemand für die Küche.
"Wir haben zwei Mal vergeblich eine Stellenausschreibung gemacht", berichtet der Kellerwirt. Nur vier Interessenten hätten sich gemeldet, die aber alle ungeeignet gewesen seien. "Die hätten nur auf geringfügiger Basis arbeiten können - wir brauchen aber Leute, die länger verfügbar sind", betont Jürgen Friedrich.
Das Problem sei, dass sich gute Köche meist lieber in Firmenkantinen bewerben, weil dort die Arbeitszeiten attraktiver seien - andere zögen es vor, Catering zu machen, erklärt der Weiß-Tauben-Wirt.
Jürgen Friedrich und seine Partnerin wollen aber nicht aufgeben. Man habe sich für die Übernahme des Kellers entschlossen, weil er eine schöne Wohnmöglichkeit biete und weil man Freude an der Bewirtung habe. Wann macht der Weiß-Tauben-Keller wieder auf? "Wir arbeiten dran - aber in dieser Saison schaffen wir's nicht", erklärt der Wirt. Es sei aber geplant, zum nächsten Keller-Auftakt den Betrieb wieder aufzunehmen.
