Wasser im Überfluss

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"Ochsenklavier" in Forchheim
Hallerndorf
 
Hallerndorf
 
Hallerndorf
 
Volkmannsberg
 
Traindorf
 
bei Kirchehrenbach
 
Veilbronn
 
Forchheim
 
Neunkirchen
 
Kleinsendelbach-Unterschöllenbach
 

Viel zu tun mit den Wassermassen hatte die Einsatzkräfte das ganze Wochenende. Menschen wurden bei den Überflutungen nicht verletzt. An den bekannten Hotspots wurden allerdings sowohl in der Stadt Forchheim als auch im Aisch- und Schwabachgrund sowie in der Fränkischen Schweiz oft kritische Pegelstände erreicht.

Das Haus von Michael Böhmer aus Kleinsendelbach (Landkreis Forchheim) ist nur knapp einer Überschwemmung entgangen. "Schon einfachste und kostengünstige Maßnahmen hätten hier eine deutliche Entspannung der Hochwassersituation herbeiführen können", kritisiert der 45-Jährige die Tatenlosigkeit der Gemeinde.
"Land unter" hieß es auch im Gemeindebereich Kleinsendelbach. Dort war nicht nur die Straße zwischen Kleinsendelbach und Unterschöllenbach zwischen Freitagnacht und Samstag total überflutet, sondern es drohten auch Keller voll zu laufen. Michael Böhmer (45) und seine Frau, Hauseigentümer im Pfarrer-Rudorfer-Weg in Kleinsendelbach, hatten am Samstagmorgen eine schlaflose Nacht hinter sich. Der Brandbach, der sonst als kleines beschauliches Bächlein durch Kleinsendelbach fließt, ist dort über die Ufer getreten.
Mit der Angst vor dem steigenden Wasser wächst auch die Verärgerung über die Kommune. "Seit Jahren weiß die Gemeinde, dass hier Bedarf in Sachen Hochwasserschutz besteht, gehandelt wird aber nicht", ärgert sich Böhmer, der sich von der Gemeinde im Stich gelassen fühlt.
Das betreffe auch andere Hauseigentümer. Schon einfachste und kostengünstige Maßnahmen würden hier eine deutliche Entspannung der Hochwasserlage herbeiführen, betont der 45-Jährige: "Da der Bach an dieser Stelle relativ seicht ist, könnte man das Bachbett tiefer ausbaggern, damit er mehr Wasser führen kann." Außerdem könne man kleine Wälle aufschütten. "Für eine neue Mehrzweckhalle ist Geld da, für Hochwasserschutz nicht", kritisiert Böhmer. Zusammen mit anderen betroffenen Anwohnern will er Druck auf die politisch Verantwortlichen ausüben, dass hier endlich was geschieht.
Dauereinsatz war am Freitag auch für die Feuerwehr in Neunkirchen angesagt. Wassermassen fluteten das Vereinsgelände des TSV Neunkirchen am Brand und suchten sich dann ihren Weg über die angrenzenden Straßen. Die Anwohner wurden von der Neunkirchner Feuerwehr mit Sandsäcken ausgestattet.
Auch der evangelische Kindergarten musste vor den nahenden Wassermassen geschützt werden. Von 19 bis 23 Uhr war die Feuerwehr Neunkirchen zusammen mit ihren Kollegen aus Ebersbach unterwegs, um das vom Hetzleser Berg hereinlaufende Wasser "umzuleiten".