Der Kreisverkehr am Bahnhalt Kersbach wird konkreter. Bald fahren Züge auf den neuen Gleisen. Die Baumaßnahmen verärgern Betroffene und Bahnpendler.
Der Kreisverkehr, der an der Bahnhofsstraße bei Kersbach entsteht, nimmt erkennbar Gestalt an. Derzeit bereiten Bagger die Erde auf und Straßenwalzen verdichten den Boden. Die Bauarbeiter haben eine runde Fahrspur abgesteckt und erste Straßenbefestigungen sind sichtbar. Die Stadt Forchheim baut östlich des Bahnhaltepunkts Kersbach einen Kreisel und einen Pendlerparkplatz.
Die Bahnhofsstraße (FO 25), die zum Zughalt führt und in die Staatsstraße in Richtung Baiersdorf mündet, ist wegen der Baustelle nur einspurig befahrbar. Ampeln regeln den Verkehr in beide Richtungen. Wer aus westlicher Richtung von oder nach Kersbach unterwegs ist, kommt an der Baustelle praktisch nicht vorbei. Die Verkehrsbehinderungen sind besonders brisant, da zeitgleich die Kreisstraße FO 2 zwischen Kersbach und Baiersdorf weiterhin blockiert ist.
Die Baustellen um Kersbach sind für viele ein Ärgernis. Auf der Facebook-Seite des Fränkischen Tag Forchheims kritisieren Betroffene die schlechte Planung: "Unglaublich... seit einem Jahr abgeklemmt", schreibt ein Facebook-Nutzer. "Man traut sich schon gar nicht mehr jemanden von außerhalb, einzuladen, weil der Weg bis nach Kersbach so verbaut ist", meint eine andere Nutzerin. Das Landratsamt Forchheim teilt mit, dass die neu gebaute Straßenbrücke bei der Autobahnausfahrt Baiersdorf Nord über die Gleise bis zur Fertigstellung noch bis zum 18. August gesperrt bleibt.
Letzter Feinschliff
"Die Brücke ist soweit fertig", erklärt Frank Kniestedt, Pressesprecher der Deutschen Bahn. Jetzt müsse das Bauwerk noch mit der Kreisstraße in Richtung Kersbach verbunden werden. Die Bauarbeiter seien im Moment damit beschäftigt, die Brücke abzudichten. Das sei während des Regens in den vergangenen Tagen nicht möglich gewesen.
Am Haltepunkt in Kersbach werden bald die zwei neuen Gleise in Betrieb genommen. Bis zum 28. August sollen Bahnfahrer dann auch den Mittelbahnsteig nutzen können. Im Moment bauen Arbeiter zudem ein Bahnsteig-Provisorium am östlichsten Gleis auf. Die Arbeiten sind Teil des Bauabschnitts Forchheim im Rahmen des Baus der Hochgeschwindigkeitsstrecke München-Berlin.
Der ICE-Ausbau sorgt in der Region aber nicht nur im Straßenverkehr für Unmut - auch einige Bahnpendler, die den Zughalt in Kersbach nutzen, ärgern sich über die Nachteile aufgrund der Bauarbeiten.
Ein verärgerter Bahnkunde hat unserer Redaktion seinen E-Mail-Verkehr mit der Deutschen Bahn und dem Landratsamt weitergeleitet. Er kündigt an, dass er nach mehr als zehn Jahren sein Jobticket-Abo kündigen wolle. Er ärgert sich über die schlechtere Anbindung in Richtung Nürnberg. Pro Stunde gebe es nun noch eine Anbindung nach Nürnberg. Bislang gab es dorthin pro Stunde drei Zugverbindungen. Der verärgerte Kunde ist sicher, dass noch mehr Pendler aus dem Kreis seinem Schritt folgen werden.