Verätzte Fische in der Lillach

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Zum wiederholten Mal sind wie verätzt aussehende, tote Forellen in der Lillach in Dorfhaus gesehen worden. Fotos: Petra Malbrich
Zum wiederholten Mal sind wie verätzt aussehende, tote Forellen in der Lillach in Dorfhaus gesehen worden. Fotos: Petra Malbrich
Jens Bauer, Pächter des Gewässers glaubt nicht, dass die Verfärbung des Baches etwas mit dem Fischesterben zu tun hat. Foto: Petra Malbrich
Jens Bauer, Pächter des Gewässers glaubt nicht, dass die Verfärbung des Baches etwas mit dem Fischesterben zu tun hat. Foto: Petra Malbrich
 
Zum wiederholten Mal sind wie verätzt aussehende, tote Forellen in der Lillach in Dorfhaus gesehen worden. Foto:s: Petra Malbrich
Zum wiederholten Mal sind wie verätzt aussehende, tote Forellen in der Lillach in Dorfhaus gesehen worden. Foto:s: Petra Malbrich
 
Zum wiederholten Mal sind wie verätzt aussehende, tote Forellen in der Lillach in Dorfhaus gesehen worden. Foto:s: Petra Malbrich
Zum wiederholten Mal sind wie verätzt aussehende, tote Forellen in der Lillach in Dorfhaus gesehen worden. Foto:s: Petra Malbrich
 

Jens Bauer hat zum wiederholten Mal tote, wie verätzt aussehende Forellen, in der Lillach gefunden. Wurde womöglich Säure in das Gewässer geschüttet?

Zum wiederholten Mal sind wie verätzt aussehende, tote Forellen in der Lillach in Dorfhaus gesehen worden. Jens Bauer, der Pächter des Gewässers, vermutete, die Fische wurden durch Säure im Wasser verätzt.

Zumindest sehe die Haut wie aufgefressen auf, findet der Dorfhauser, der nach erneuten Totfunden und der Tatsache, dass oft auch schon weiß gefärbtes Wasser floss, die Wasserschutzpolizei und das Landratsamt informierte. Auch Vertreter vom Wasserwirtschaftsamt waren vor Ort.

Krankheitsbild ungewöhnlich

Einen Bakterienbefall nennen sie als mögliche Ursache. Allerdings: "Das Krankheitsbild habe ich auch noch nicht gesehen", gibt Elmar Mackert, der Leiter der Wasserschutzpolizei zu.

Anfang August war Jens Bauer zum ersten Mal von Anwohnern in Dorfhaus informiert worden, dass einige seiner Forellen tot im Bach liegen. Vor einem Jahr hat der 31-Jährige das Gewässer von der Gemeinde gepachtet und setzt dort regelmäßig ungefähr 100 Forellen ein, wie es die Vorpächter, das waren Jens Bauers Großvater, Urgroßvater und auch der Patenonkel, all die Jahre hielten. Weniger zum Angeln.

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"Es sieht einfach schön aus, wenn dort Fische schwimmen", findet Jens Bauer. Die Lillach verläuft von der Quelle selbst bis zur Ortsmündung Weißenohe. In dem letzten Bereich in Dorfhaus, misst das Wasser derzeit fünfzehn Zentimeter, sodass die leblos treibenden Fische gut sichtbar sind. Doch seit Ende Juli, Anfang August sind immer wieder tote Forellen im Bach, sogar eine tote Ratte sei gesichtet worden, berichtet Bauer. Seine Vermutung, es sei Säure in den Bach geschüttet worden, erklärt Bauer nicht nur mit dem Krankheitsbild, der aufgefressenen Haut.

Fische hatten verätzte Haut

"Die Strömung trifft zuerst auf den Kopf", erklärt Bauer und am Kopf waren diese Verätzungen zuerst sichtbar. Dann erst zog sich das über den gesamten Körper. Eine Säure würde am Wasser selbst nicht sichtbar sein. Dass die Farbe, die scheinbar auch schon im Wasser war, etwas mit dem Fischsterben zu tun habe, glaubt Bauer nicht. "Es war zu unterschiedlichen Zeitpunkten", sagt Bauer.

Die Wasserschutzpolizei verneint derzeit die Möglichkeit, dass Säure für das Fischsterben verantwortlich sei. "Säure kann nicht einen Fisch verätzen, andere nicht", erklärt Mackert. In dem Bereich der Lillach trieb ein toter Fisch neben einem lebendigen Fisch. Würde das Wasser von außen verunreinigt worden sein, durch eine Säuere, betreffe die Auswirkung das gesamte Areal.

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Wasserwerte waren in Ordnung

In dem Bereich würden alle Fische sterben, es wäre zudem artenübergreifend. Was die Wasserqualität betrifft, wurden vor Ort noch Messungen durchgeführt. "Der ph-Gehalt, der Sauerstoffgehalt und die elektrische Leitfähigkeit waren in Ordnung", bekräftigt Mackert.

Unter Letzterem werde untersucht, wie viele Kleinstlebewesen sich im Wasser befinden. Alle diese Messpunkte waren in Ordnung. Deshalb gehen die Spezialisten von einer Krankheit aus. "Ob es eine bakterielle Krankheit ist, muss noch geprüft werden", sagt Mackert.

Doch nachdem die Ursachen nicht durch Außeneinwirkung im Wasser liegen, bleibe die rein biologische Ursache als Erklärung für das Forellensterben. Ungewöhnlich sei das nicht. In der Natur komme es immer wieder zu Pilz- oder Bakterienbefällen.

Eine weitere Rolle könne die trockene Witterung den Sommer hindurch spielen. "Bei trockener Witterung haben die Gewässer zu wenig Frischwasserzufuhr", betont Mackert. Dadurch sei die Keimbelastung im Boden höher und zu wenig Sauerstoff im Wasser. Dass dieses seltsame Fischsterben alle zwei Monate auftauche, sei auch erklärbar: breche diese Krankheit aus, verenden etliche Tiere daran und die Krankheit ebbt wieder ab. Irgendwann flammt sie dann erneut auf, wenn wieder ein Fisch infiziert ist.

Derzeit wird mit der Fischereiaufsicht die Ursache abgeklärt. Das sei nicht so einfach, da beim Tod der Fische bereits eine Zersetzung stattfände. Dadurch sei es schwierig, ein genaues Bakterium zu benennen. Jens Bauer jedenfalls hofft, keine toten Fische mehr zu finden.