Stumpf in der Stichwahl - "ein Albtraum-Szenario"

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Als OB Franz Stumpf am Sonntag Abend im Wahlamt das Ergebnis bekannt gab, wirkte er sehr entspannt angesichts der bevorstehenden Stichwahl. Fotos: Roepert
Als OB Franz Stumpf am Sonntag Abend im Wahlamt das Ergebnis bekannt gab, wirkte er sehr entspannt angesichts der bevorstehenden Stichwahl.  Fotos: Roepert

Kam das Wahlergebnis für OB Stumpf (49,6 Prozent) überraschend? Und warum kam es so? Zwei Fragen - zehn Antworten.

Vor 24 Jahren, verriet Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) am Wahl-Sonntag, wäre er mit dem Ergebnis von 2014 "hellauf zufrieden gewesen". Damals holte Stumpf im ersten Wahlgang 44 Prozent der Stimmen und gewann dann in der Stichwahl gegen Eduard Nöth (CSU) mit 56 zu 44 Prozent.

"Überrascht es Sie, dass OB Franz Stumpf in die Stichwahl muss? Und woran könnte es liegen, dass es dazu kam?" Zwei Fragen, die wir Passanten in Forchheim gestellt haben. Die Antworten:

Statement von OB Franz Stumpf zur Stichwahl In Forchheim by Infranken.de

Katharina Kauer (75): "Ich bin überrascht, dass Franz Stumpf nicht wieder gewählt wurde. Ich denke, das kam daher, dass so viele Leute nicht zur Wahl gegangen sind. Stumpf hat ein offenes Ohr und wenn man ein Problem hat, dann hilft er, wenn es ihm möglich ist. Auch mir hat er schon geholfen.
In der Stichwahl muss man jetzt die Leute motivieren.
Heinz Roppelt (80): "Ich bin wenig überrascht, man hat im Vorfeld viel von einer Stichwahl gesprochen. Aber Stumpf kommt wieder hin. Als er 1990 Oberbürgermeister wurde, musste er auch in die Stichwahl gehen, er ist darauf eingespielt."
Franz Magyar (65): "Normal hätte Stumpf gewählt werden müssen. Es gibt keinen Grund, warum er es nicht schaffen sollte. Jetzt gehen wir eben nochmal zur Wahl - dafür sind wir Forchheimer."
Karl-Heinz Fleckenstein (56 und CSU-Stadtrat): "In meinen Albträumen war dieses Szenario in meinem Kopf. Auf den ersten Blick scheint es keinen Grund für dieses Ergebnis zu geben. Denn vom Lebensgefühl und dem, was in Forchheim wirtschaftlich erreicht wurde, sind wir Spitze. Die Botschaft der Oberbürgermeisterwahl lautet für mich: Wir müssen in Kleinigkeiten besser werden."
Sabine Schneider (41): "In die Stichwahl gehen zu müssen, das ist bei vier Kandidaten nicht überraschend. Es gibt keine inhaltlichen Gründe, warum Franz Stumpf nicht im ersten Anlauf als Oberbürgermeister bestätigt wurde. Sein Ergebnis ist respektabel und beachtlich."
Freyja Filipp (63) saß selbst einmal sechs Jahre für die SPD im Stadtrat: "Sehr wohl habe ich eine Stichwahl für möglich gehalten. Ich freue mich schrecklich für Uwe Kirschstein, denn ich dachte, dass Manfred Hümmer in die Stichwahl kommen würde. Dass es Kirschstein geschafft hat, hängt auch damit zusammen, dass er sich unglaublich bemüht hat, während sich OB Franz Stumpf nach all den Jahren vielleicht nicht mehr so bemüht hat."
Jochen Haas (63), ist Rechtsanwalt und hat Franz Stumpf im sogenannten VfB-Prozess verteidigt: "Ich habe mich diesmal nicht so sehr in die Bedingungen der Wahl vertieft. Aber eine Tendenz zur Stichwahl habe ich gespürt, daher überrascht mich das Ergebnis nicht so sehr. Nach 24 Amtsjahren gibt es gewisse Abnutzungserscheinungen, außerdem kann man es nicht jedem Bürger Recht machen."
Gunda Pohl (88): "Leider hat es Franz Stumpf nicht gleich geschafft. Er ist ein tüchtiger Mann. Wahrscheinlich ist er nicht gleich gewählt worden, weil Forchheim mehr rot wird, als es vorher schwarz war."
Rudolf Braun (74): "Überrascht bin ich eigentlich schon. Aber wenn man die vielen Konkurrenten sieht, kann man verstehen, dass es eine Stichwahl gibt."
Ingrid Belkhofer (75): "Ich habe damit gerechnet, dass Franz Stumpf es wieder wird. Warum es nicht geklappt hat, dafür kann ich eigentlich keine Gründe nennen. Er hat viel für Forchheim getan, vor allem auch auf wirtschaftlichem Gebiet."