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Strack-Zimmermann "geldgierige Hexe" genannt - Frau aus Kreis Forchheim erhält harte Strafe


Autor: Isabel Schaffner

Neunkirchen am Brand, Mittwoch, 29. Januar 2025

Eine Frau aus dem Landkreis Forchheim musste sich wegen Kommentaren gegen FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann vor Gericht verantworten. Jetzt wurde ein hartes Urteil gegen sie gesprochen.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist schon tausendfach gegen Beleidigungen vorgegangen.


Immer wieder äußern sich Nutzer in den sozialen Netzwerken abwertend zu führenden Politikern.  Das hat in jüngster Vergangenheit zu einer Vielzahl von Gerichtsverfahren geführt. Beispielsweise musste ein Mann aus dem Kreis Kitzingen einen vierstelligen Betrag bezahlen, nachdem er Anton Hofreiter (Grüne) als "bärtiges Mädchen" bezeichnet hatte.

Ein fränkischer Rentner nannte Robert Habeck (Grüne) "Schwachkopf". Gegenüber der ARD äußerte sich der Bundeswirtschaftsminister schließlich selbst dazu. Nicht zu vergessen die Bezeichnung von Annalena Baerbock als "dümmste Außenministerin" durch einen Mann aus dem Kreis Kronach, was ebenfalls mit einer Geldstrafe endete. Für eine Frau aus Neunkirchen (Kreis Forchheim) kam es hingegen heftiger. Sie äußerte sich online wutentbrannt zur FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. 

Frau aus Neunkirchen geht Marie-Agnes Strack-Zimmermann an - Schuld soll der Alkohol sein

Auf Anfrage von inFranken.de teilt das Amtsgericht Forchheim Details zu einer Anklage der Generalstaatsanwaltschaft München. Demnach lautete der Vorwurf "gegen Personen des politischen Lebens gerichtete Beleidigung und Beleidigung und Belohnung und Billigung von Straftaten zum Nachteil von Frau Strack-Zimmermann".

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Die Angeklagte war wegen Beleidigung eines saarländischen Landtagsabgeordneten bereits vorbestraft, so ein Sprecher des Gerichts. Die Frau nannte die 66-Jährige am 29. März 2023 auf Twitter Medienberichten zufolge unter anderem "alte, geldgierige Hexe". Laut den Nürnberger Nachrichten soll sie zudem von einer gewünschten Verbrennung der Politikerin auf dem "Scheiterhaufen" geschrieben haben. Sie gab den Anklagevorwurf zu, erklärte, sie sei alkoholisiert gewesen und entschuldigte sich für ihr Verhalten, so das Amtsgericht gegenüber inFranken.de. Letztlich wurde sie zu einer Freiheitsstrafe von vier Monaten auf Bewährung verurteilt.

Es war nicht der erste Prozess wegen Beleidigung der Politikerin. Etwa einen Monat später soll ein 69-jähriger Wiesbadener sie unter einem Beitrag des ARD-Formats "Bericht aus Berlin" als "alte Kriegstreiber-Sau!" bezeichnet haben. Er hatte sich daraufhin am Amtsgericht Wiesbaden zu verantworten. Marie-Agnes Strack-Zimmermann stellte zwischen Februar 2023 und Ende September 2024 laut dem Spiegel etwa an die 1900 Anzeigen.