Stöckach, wie es tanzt und feiert

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Die Stöckacher Trachtentanzgruppe legt eine flotte Sohle aufs Parkett. Fotos: fra-press
Die  Stöckacher Trachtentanzgruppe legt eine flotte Sohle aufs Parkett.  Fotos: fra-press

Der Igensdorfer Ortsteil begeht seinen 950. Geburtstag mit viel Musik und Einlagen. Ein Historiker erklärt, wie das Dorf wurde, was es heute ist.

Mit Unter- und Oberlindelbach sowie Stöckach können in diesem Jahr drei weitere Ortsteile des Marktes Igensdorf ihren 950. Geburtstag feiern. Das galt zuvor auch schon für Affalterbach, Dachstadt und Haselhof. Unter- und Oberlindelbach sind beide urkundlich das erste Mal im Jahr 1062 aufgetaucht. Seinerzeit noch unter dem Namen Lintelbach, um dann aber ab 1439 als Niedern Lintelbach und Obern Lintelbach in den Annalen Niederschlag zu finden.

Bereits vor zwei Jahren hatten die Bewohner im seit der Gebietsreform 1972 ebenfalls zur Großgemeinde Igensdorf gehörenden Rüsselbach ihr 1000. Ortsjubiläum feiern können. Die Existenz des Ortes belegt schon eine Urkunde von Kaiser Heinrich II. aus dem Jahre 1010.

Tanz und Gesang


In Stöckach hatte man für die Feierlichkeiten gleich ein ganzes Wochenende eingeplant, das am Freitag zunächst mit einem Festabend begann. Das Programm in der Lindelberg-Kulturhalle hatten ausschließlich lokale Vereine auf die Beine gestellt.

Zum Gelingen des Abends trug der Männergesangverein "Edelweiß" Lindelbach-Stöckach ebenso bei wie die Blockflötengruppe der örtlichen Sing- und Musikschule um Uta Leitl. Und auch die Trachtentanzgruppe des Musik- und Trachtenvereins hatte sich einige interessante Tänze und Schrittfolgen für das Gemeindejubiläum einfallen lassen. Große Beachtung fand danach der Festvortrag des Bamberger Historikers Horst Miekisch, der seine Zuhörer in die wechselvolle Vergangenheit der einst selbstständigen Gemeinde entführte.
Mit Sachverstand und viel Liebe zum Detail schilderte Miekisch die historischen Zusammenhänge der Zeit um 1062. Als in jener Zeit die Nürnberger Burg errichtet wurde, wollte man ein wirtschaftlich potentes Hinterland für die neue Marktsiedlung am Fuße der Burg auf dem Norisberg schaffen.

Deshalb wurden die "Sieben Dörfer" Stöckach, Unter- und Oberlindelbach, Pettensiedel, Etlaswind, Affalterbach und Frohnhof gegründet. Man sprach sie dem Bistum Bamberg zu. In der Urkunde von 13. Juli 1062 war das erst Mal von "Stochahe" als Stöckach die Rede, ab 1360 hieß der Ort dann Stöckach, ab 1386 Stökkeich, und ab 1602 Stockig, bevor er dann ab 1622 als Stöckich und schließlich um 1822 wieder Stöckach genannt wurde.

Intakte Infrastruktur


In dem heute 784 Einwohner zählenden Igensdorfer Ortsteil, der es zusammen mit Unter- und Oberlindelbach auf 1313 Bürger bringt, kam es dann 1427 zur Gründung der Pfarrei Stöckach.
Die zuerst errichtete St. Ägidiuskapelle wurde in der Folge Zug um Zug zu der heute noch existierenden gotischen Pfarrkirche umgebaut. Heute stellt Stöckach eine moderne Ortschaft mit einer intakten Infrastruktur dar. Die Vereine, allen voran die im Jahre 1890 gegründete Freiwillige Feuerwehr, der 1924 ins Leben gerufene Männergsesanverein "Edelweiß" Lindelbach-Stöckach oder auch der FC Stöckach sorgen dafür, dass das gesellschaftliche Leben in Stöckach noch genügend Anlaufstellen besitzt.

Nicht vergessen werden darf dabei bei alledem aber auch der vor 32 Jahren gegründete Musik- und Trachtenverein. Er wurde bis zum vergangenen ohne ohne Unterbrechung von Erwin Zeiß geleitet.
In der Region hat Zeiß überdies den Ruf einer "Politik-Legende". Er war zwischen 1966 und 1972 Bürgermeister der damals noch eigenständigen Gemeinde Stöckach. Anschließend war er bis vor vier Jahren Bürgermeister des Markt Igensdorf.