Wiedersehen unter Ex-Kollegen

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Einst beim Jahn, laufen sie nun als Spieler des FC Eintracht Bamberg erstmals wieder in Forchheim auf, v.l.: Sebastian Schäferlein, Oliver Seybold und Maximilian Göbhardt
Einst beim Jahn, laufen sie nun als Spieler des FC Eintracht Bamberg erstmals wieder in Forchheim auf, v.l.: Sebastian Schäferlein, Oliver Seybold und Maximilian Göbhardt

Wenn Forchheim und FC Eintracht am Samstag aufeinander treffen, geht es nicht nur um den Klassenerhalt, sondern auch um eine gemeinsame Vergangenheit.

In der letzten Saison spielte Sebastian Schäferlein noch bei der SpVgg Jahn Forchheim und kehrt nun mit dem FC Eintracht Bamberg erstmalig zurück in den Jahn-Sportpark. Am Samstag um 15 Uhr steigt das Bayernliga-Abstiegsduell.

SpVgg Jahn Forchheim - FC Eintracht Bamberg
Zwei Spielzeiten lang war Schäferlein beim Jahn als absoluter Stammspieler aktiv. 69 Partien bestritt der Außenverteidiger im Jahn-Trikot und erzielte dabei neun Treffer. Kein Wunder, dass sich der Defensivmann mit den Offensivqualitäten auf ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein freut. "Natürlich ist es was besonderes, wenn man gegen den Ex-Verein spielt. Schließlich habe ich ja noch viele Verbindungen zum Jahn. Das wird ein besonderes Spiel, auf das ich mich richtig freue."


FCE: Viele Baustellen

Dabei hat der 22-Jährige aktuell nicht wirklich Grund zur Freude.
Denn die finanziellen Probleme der Eintracht spielen natürlich auch in den Köpfen der Spieler eine Rolle. "Klar ist das ein Thema in der Kabine. Auch wenn wir versuchen, dass das keine Bedeutung hat beim Training oder bei den Spielen, belastet das schon." Rein sportlich will die Mannschaft den Klassenerhalt packen, davon ist auch Schäferlein überzeugt. "Wir wissen ja nicht, wie es weitergeht. Aber wenn es weitergeht, dann wollen wir sportlich den Klassenerhalt schaffen. Die Mannschaft ist auf alle Fälle intakt." Aktuell steht Bamberg auf Rang 11 mit 25 Punkten, nur drei Zähler von einem Relegationsplatz entfernt.


Kein Favorit?

Das Duell gegen den Ex-Verein könnte da ein wichtiges Spiel werden. Denn die Eintracht versäumte es zuletzt, gegen Aufsteiger Burglengenfeld einen Dreier einzufahren und verschenkte so zwei Punkte. "Chancen hatten wir, wir führen auch mit 1:0. Und dann bekommen wir kurz vor Schluss noch den Gegentreffer", berichtet Schäferlein, der deswegen auch keinen großen Favoriten beim anstehenden Derby sieht. Denn die Spielweise der Domreiter erinnerte dann doch ein wenig an den Jahn, der auch immer wieder beste Chancen erspielt und dann liegen lässt. "Wir sind im Abstiegskampf und noch lange nicht gesichert, deswegen sind wir bestimmt nicht der Favorit, auch wenn wir in der Tabelle vorn liegen. Es wird ein enges Spiel."


Klassenerhalt für beide

Allerdings erwartet der Ex-Jahnler schon einen Sieg gegen seinen alten Verein, wünscht aber sich und den Forchheimern am Ende den Klassenerhalt. "Der Jahn bleibt drin und wir auch. Forchheim hat die letzten Jahre richtig gute Arbeit gemacht und ist auch der einzige Verein in der Region, der höherklassig spielt. Deswegen wäre der Klassenerhalt wichtig."

Ob es am Samstag ein Wiedersehen aller vier Ex-Forchheimer auf dem Rasen geben wird, ist allerdings noch offen. Denn Oliver Seybold ist aktuell gesundheitlich angeschlagen. "Ich gehe aber davon aus, dass er spielen kann", glaubt Schäferlein. So wie im Übrigen auch bei Maximilian Göbhardt und Dominik Zametzer. Denn gegen Burglengenfeld saßen bei den personell gebeutelten Bambergern nur drei Mann auf der Bank, so dass Trainer Petr Skarabela nicht viele Rotationsmöglichkeiten hat.


Der Jahn will gewinnen

Natürlich möchte auch Jahn-Trainer Michael Hutzler das Derby gewinnen. "Ich freue mich natürlich auf meine alten Spieler, weil das alles klasse Typen waren, egal ob Maxi Göbhardt, Oli Seybold, Dominik Zametzer oder Sebastian Schäferlein", sagt der Übungsleiter mit einem Schmunzeln im Gesicht, hat aber natürlich einen anderen Ausgang des Spiels im Kopf.

Ein knappes 1:0 für den Jahn wäre wohl das Wunschergebnis für Hutzler, der mit einem Sieg auf einen Punkt zum Derbygegner verkürzen könnte. Das würde auch bedeuten, dass die oftmals zahnlose Offensive des Jahn treffen müsste und die Defensive erstmals im neuen Jahr keinen Treffer kassiert. "In Aubstadt war es leider wie so oft. Die haben eine Chance und nutzen sie eiskalt. Wir dagegen machen von unseren drei guten Chancen keine rein", bedauert der Trainer die 0:1-Auswärtsniederlage in Aubstadt, die getrost als unglücklich zu bezeichnen ist.
Die nächste Chance auf einen Dreier gibt es am Samstag, vielleicht klappt es dann ja endlich im ersten Heimspiel des neuen Jahres mit einem Sieg. Auch der Platz sollte das Spiel möglich machen. "Zwar hat es am Dienstag noch mal geschneit, aber der Platz sieht gut aus und ist in einem besseren Zustand als das Geläuf in Aubstadt. Ich denke schon, dass wir spielen können."