Den SV Hetzles plagen vor dem Derby beim SV Kleinsendelbach in der Kreisklasse 2 große Personalsorgen, nun geht es auch noch zum heimstärksten Team.
Heimstärkste Mannschaft gegen Kellerkind: Der InFranken-Kick aus der Kreisklasse 2 zwischen dem SV Kleinsendelbach und dem SV Hetzles (Samstag, 14.30 Uhr) verspricht sportliche Brisanz: Kleinsendelbach hat alle sieben Partien auf eigenem Geläuf erfolgreich absolviert, Derbynachbar Hetzles hingegen durfte mit dem 4:1-Erfolg am Sonntag in Weilersbach erstmals nach neun sieglosen Spielen wieder über einen Dreier jubeln. Von der Papierform her also eine klare Sache, sollte man meinen.
SV Kleinsendelbach (3.) - SV Hetzles (14.)Nicht ganz vom Heimnimbus überzeugt ist SVK-Trainer Steffen Koopmann, dem es primär wichtiger ist, den Abstand zum Spitzenduo nicht größer werden zu lassen.
Der 36-Jährige, in seiner vierten Saison am Sendel-bach aktiv, relativiert einige Ergebnisse: "Drei Spiele gewannen wir äußerst knapp mit nur einem Tor, bei zwei Spielen mussten wir lange kämpfen, um mit zwei Toren Abstand zu siegen. Einmal siegten wir am grünen Tisch, nur der 8:0-Kantersieg gegen Wimmelbach sticht heraus." Seine Mannschaft müsse vor allem gegen Gegner wie Hetzles, der einem angezählten Boxer gleicht, aufpassen und sich auf ein zähes Spiel einstellen: "Für uns ist wichtig dann da zu sein, wenn einer der beiden Führenden straucheln sollte. Wenn wir vorher abreißen lassen, war es das eh."
Grundsätzlich ist Koopmann mit dem Saisonverlauf zufrieden, seine Truppe stellt mit 37 Toren das treffsicherste Team der Liga.
Dennoch ist der Coach vorsichtig, was den Gegner betrifft, denn der eigene Kader lichtet sich zusehends: "Logisch, der Ausfall von Steffen Staudinger, mit neun Toren unser bester Schütze, trifft uns eklatant. Seine letzte Partie war gegen Hausen Anfang Oktober, ihn zwickt es in der Leiste. Auch Kapitän Benedikt Bock mit Handbruch und Johannes Gebhardt mit lädiertem Sprunggelenk sowie Dominik Hofmann fallen aus. Natürlich kam da auch die Rote Karte für Andreas Wartenfelser vom Sonntag nicht sehr gelegen." Ärgerlich ist für Koopmann, dass sein Team zwar dazulernt, Woche für Woche aber neue Fehler fabriziert: "Gegen Ebermannstadt waren wir eine Halbzeit besser, haben dann ungeduldig abreißen lassen und unsere Chancen hektisch zu Ende gespielt. Gegen Weilersbach hatten wir wohl das Spiel schon von vornherein gewonnen.
Meine Erkenntnis ist: Es gewinnen die Mannschaften mit der besseren Einstellung."
Hetzles mit Startschwierigkeiten
Spielertrainer Florian Eichinger zeigte sich selbst nicht überrascht, dass seine Mannschaft nach der furiosen Rückrunde nicht an die guten Resultate anknüpfen konnte: "Es war schon früh klar, dass es nicht so makellos weitergehen würde. Schließlich hat uns mit Matthias Senftner ein absoluter Leistungsträger, für den unser Aufbauspiel ausgelegt war, verlassen. Neue Spieler haben wir nicht dazubekommen. Christoph Kehm, der ebenfalls ein Spiel alleine entscheiden kann, ist auch erst vor fünf Spielen wieder eingestiegen und fällt nun schon wieder aus." Der begrenzte Kader lässt wenig Spielraum für Umstellungen, er stellt sich nach der zuletzt verstärkt auftretenden Verletztenmisere fast schon von alleine auf, sagt Eichinger.
Aus dem
30-Jährigen sprudelt es heraus, als er die Lazarett-Liste vorliest: "Neben Kehm sind derzeit auch Johannes Mehl, Sven Allmann, Adrian Dudeck, Florian Frosch, Maximillian Hollmig und Johannes Regenfus verletzt. Ich selbst bin ebenfalls angeschlagen, nehme aber zumindest auf der Bank Platz. Unser langjähriger Torwart Benedikt Mehl spielt seit dieser Saison im Sturm, womit sich unsere Situation schon von selbst erklärt. Nun muss er aber doch zwischen den Pfosten ran, weil beide Keeper ausfallen."
Dennoch gelang dem SV am Sonntag ein klarer 4:1-Erfolg in Weilersbach, womit der Keller für die Gloria auch immer näher kommt: "Das war ein Mix aus einem guten Spiel von uns und einer verunsicherten Heimelf. Endlich fiel eine angestaute Last von meinen Leuten ab. Kleinsendelbach ist zwar klarer Favorit, aber wir wollen dort auch nicht nur für ein lustiges Spielchen hinfahren."
hü