Sehnsucht nach Bayernliga-Derby war riesig

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Nicolas Görtler (r.) hatte für den FC Eintracht Bamberg mehrmals die mögliche Führung auf dem Fuß. Foto: sportpress
Nicolas Görtler (r.) hatte für den FC Eintracht Bamberg mehrmals die mögliche Führung auf dem Fuß. Foto: sportpress
Ex-Quecke Sebastian Lindner (links) hatte sich im Vorfeld schon sehr auf das Duell gegen Eltersdorf (mit Jens Wartenfelser) gefreut. Jede Führung des SCE glich der ATSV Erlangen aus.Sportfoto Zink
Ex-Quecke Sebastian Lindner (links) hatte sich im Vorfeld schon sehr auf das Duell gegen Eltersdorf (mit Jens Wartenfelser) gefreut. Jede Führung des SCE glich der ATSV Erlangen aus.Sportfoto Zink
 

2000 Menschen sahen sich die Begegnung zwischen der DJK und dem FC Eintracht Bamberg an. Nur ein Viertel der Zuschauer, dafür sechs Mal so viele Tore gab es beim Erlanger Derby.

Vor fast vier Jahren trafen die DJK Don Bosco und der FC Eintracht Bamberg zuletzt in der Fußball-Bayernliga aufeinander. Der FCE behielt knapp mit 2:1 die Oberhand, ehe der Sturzflug begann und das Rückspiel wegen Nichtantritts des ehemaligen Regionalligisten nicht stattfand. Gestern revanchierte sich der neue Platzhirsch in der Domstadt vor gut 2000 Zuschauern. Auch in Erlangen gab es am zweiten Spieltag der Nord-Staffel ein Derby: Im Duell der Auftaktsieger teilten sich Eltersdorf und der ATSV die Punkte.

DJK Don Bosco Bamberg - FC Eintracht Bamberg 1:0

Das Spiel lief bereits, da drängelten sich noch immer Zuschauer am Kassenhäuschen. Die Tribüne war längst bis auf den letzten Platz gefüllt. 2017 Zuschauer säumten die Rudi-Ziegler-Sportanlage. Zwar nahm die Partie ein fulminantes Ende, die Hoffnung auf ein großes Spektakel wurde in der ersten Halbzeit aber nicht erfüllt. Während die DJK auf Erfahrung setzte und auf Neuzugänge in der Startelf verzichtete, spielte der FCE nahezu mit seiner Aufstiegsmannschaft - bis auf Nicolas Görtler in der Sturmzentrale. Der 29-Jährige hatte zunächst aber einen ebenso schweren Stand wie jeder Offensivakteur auf dem Rasen.

Bis auf einen Schuss des früheren Forchheimers Tobias Ulbricht gab es vorerst nur wenige gefährliche Szenen. Die DJK suchte vergeblich nach spielerischen Lösungen, auch die sonst gefährlichen Standards brachten keinen Ertrag. Brenzlig wurde es wieder auf der Gegenseite, als Ulbricht den Ball durchgesteckt bekam und ihn im Fallen am Tor vorbeibeförderte.

Kurz vor der Pause machte sich zum ersten Mal Don Bosco nach einer Ecke vor dem Gehäuse bemerkbar. Nach einem weiteren Versuch der Eintracht bat der in der Regionalliga pfeifende Steffen Brütting aus Effeltrich die Teams der bislang fairen Begegnung in die Kabinen.

Chancen auf beiden Seiten

Wenn einem die Pause genutzt hatte, dann dem FC. Erst setzte Görtler einen 20-Meter-Freistoß über die Latte, dann entschärfte der Keeper seinen Linksschuss. Nun legte auch die DJK ihre Zurückhaltung ab. Ein Kopfball, ein Pfostentreffer und ein vergebenes Eins-gegen-eins gegen den Torwart ließen aufhorchen. Mit dem Lösen der taktischen Fesseln entwickelte sich in den letzten 25 Minuten ein munteres Hin und Her. Ein Tor bahnte sich an.

Eine Geyer-Ecke auf den langen Pfosten brachte ein DJKler mit dem Kopf nach innen, aus wenigen Metern staubte Nicolas Esparza zum 1:0 ab (83.). Der FCE warf in den verbliebenen Minuten alles nach vorn, Patrick Görtler traf erneut nur die Latte (88.). "Ein Sieg für uns wäre verdient gewesen, aber wir machen unsere Chancen nicht. Aus solchen Spielen müssen und werden wir lernen", sagte FCE-Abteilungsleiter Sascha Dorsch. Sein DJK-Pendant Holger Denzler zog ein ähnliches Fazit: "Der Sieg ist glücklich. Die Eintracht hatte die besseren Chancen, wir aber auch unsere Momente. Das Spiel war Werbung für den Bamberger Fußball."tsc DJK: Edemodu - Niersberger, Esparza, Allgaier, Kettler, Haaf (73. Strobler), Wunder, Rosiwal (77. Bergmann), Hümmer, Hoffmann (63. Geyer), Trawally FCE: Dellermann - Schmitt (79. L. Reischmann), Pfeiffer, Kollmer, M. Reischmann, Linz, Renner, Schmittschmitt, Jessen (82. Elshaini), Ulbricht (68. P. Görtler), N. Görtler

SC Eltersdorf - ATSV Erlangen 3:3

Die Quecken führten bereits nach wenigen Sekunden. Simon Drießlein steckte den Ball mit der Hacke auf Ex-Jahnler Jens Wartenfelser durch, der in den Strafraum ging, ein Tänzchen machte und eiskalt ins linke untere Eck verwandelte (2.). Der ATSV glich zehn Minuten später aus. Nach einer Ecke drückte Manuel Stark Bastian Herzner nach unten, den Strafstoß verwandelte der Gefoulte (14.). Dickson Abiama köpfte eine Flanke gegen den chancenlosen Michael Kraut zur erneuten Eltersdorfer Führung ins kurze Eck (19.). Nach einer überragenden Kombination landete der Ball bei Daniel Geißler, der zum 2:2 vollendete (42.).

Der frühere Forchheimer Maxi Göbhardt schob einen Freistoß von der Strafraumkante unter der Mauer hindurch. Der leicht abgefälschte Ball schlug knapp neben dem verdutzten Gästekeeper zum 3:2 ein (57.). Prompt klingelte es wieder auf der Gegenseite, als Zoran Maksimovic den Ball zum Endstand in die Maschen drückte (60.).

"Wir sind drei Mal nach einem Rückstand zurückgekommen, das war schon geil", sagte ATSV-Torwart Kraut. "Über 90 Minuten habe ich bei uns die etwas bessere Spielanlage gesehen, aber das Unentschieden geht in Ordnung", analysierte SC-Trainer Bernd Eigner.BB SCE: Akbakla - Woleman, Drießlein (82. Ayvaz), Abiama, Göbhardt, Said, Stark, Schäferlein, T. Herzner, Gonnert, Wartenfelser ATSV: Kraut - Lindner, Kleefeldt, Krämer, Geißler (57. Meleleo), Markert (87. Luft), B. Herzner, Guerra (57. Sormaz), Bajic, Maksimovic, Mandelkow