Der Optimismus vor der Partie war groß, die Realität dann aber niederschmetternd: Im Abstiegsduell verliert die SpVgg Jahn Forchheim gegen den VfL Frohnlach mit 0:3. Binnen 60 Sekunden bringt sich Forchheim um Punkte.
Eigentlich unnötig hat Jahn Forchheim das Bayernliga-Kellerduell gegen den VfL Frohnlach klar mit 0:3 verloren. Denn in der ersten Halbzeit waren die Forchheimer deutlich besser. Mit einem Doppelschlag nach der Pause stellten die effektiven Gäste aber schnell die Weichen auf Sieg und konnten den ersten Auswärtssieg der Saison einfahren. "Der Spielverlauf ist unerklärlich", sagte auch ein frustrierter Co-Trainer Christian Michl hernach.
SpVgg Jahn Forchheim - VfL Frohnlach 0:3Die ersten 20 Minuten gehörten eindeutig der Heimelf. Chancen gab es auch einige, doch wieder fehlte dem Jahn die letzte Überzeugung beim Abschluss. Dabei waren es erst die Frohnlacher, die es selber spannend machten. Einen Lupfer von Selmani in den Strafraum verlängerte ein Gast knapp am eigenen linken Pfosten vorbei (7.), sodass es Ecke gab.
Der Standard landete am Kopf von Roas, mit dessen Versuch der Keeper aber keine Mühe hatte. Weiter ging es in Richtung Frohnlacher Kasten. Nach einer Zametzer-Flanke zog Firat Güngör ab, verfehlte das Gehäuse doch deutlich (19.). Knappe zehn Minuten später war es erneut der ehemalige Frohnlacher, der einen Kopfball nicht im Kasten unterbringen konnte.
Beste Chancen ausgelassen
Zuvor hatte der Jahn herrlich gekontert über Selmani und Roas. Die Gäste waren kaum gefährlich, schienen als einziges Mittel lange Bälle zu haben und versuchten immer wieder Standards herauszuholen. In der 30. Minute war es erneut der Jahn mit einer dicken Chance. Tobias Eisgrub war dieses Mal alleine vor Keeper Hempfling, zögerte aber zu lange und zielte genau auf den Schlussmann.
Die Gäste kamen erst danach besser in die Partie, aber eine klare Spielanlage war nicht zu erkennen, kein Wunder, dass der VfL noch weniger Treffer als der Jahn erzielte. "Heute hatten wir in der ersten Halbzeit ein- oder zweimal Glück, das kannst du aber gegen Forchheim nicht verhindern. Spätestens nach 30 Minuten hatten wir die Kontrolle", sagte VfL-Trainer Stefan Braungardt: "Nach den zwei Toren hatten wir dann keine Probleme mehr."
Alles vorbei in 60 Sekunden
Obwohl die zweite Halbzeit noch so begann wie die erste - mit Chancen für den Jahn: Der eingewechselte Senad Bajric sorgte gleich mit einem herrlichen Schuss für Gefahr.
Kurz darauf war all dies Makulatur, per Doppelschlag traf Frohnlach zur 2:0-Führung: Erst profitierte Tevin McCollough von einem Fehler eines Abwehrspielers und schlenzte den Ball allein vor Keeper Akbakla in die Maschen (48.). Dann vertändelte der Jahn beim Anstoß den Ball, der bei Rene Knie landete. Mit einem Querpass durch den Strafraum spielte der Mittelfeldmann Kevin Hartmann frei, der nur noch einschieben musste - 2:0 (49.).
Wie gelähmt agierte nun der Jahn, der keinen konstruktiven Spielaufbau zustande brachte. Wie weggeblasen war das gute Kombinationsspiel der ersten Hälfte, jetzt kamen wieder viele Fehlpässe hinzu, sodass der VfL gar keine große Mühe hatte, die Führung zu verteidigen. Eher im Gegenteil: Frohnlach hätte schon jetzt auf 3:0 erhöhen können.
Der Jahn spielte mittlerweile mit Dreierkette und wirkte reichlich indisponiert, sodass es nicht verwunderte, dass die Gäste das Torkonto noch um eine Zahl nach oben schraubten. Nach einem Konter war es Lukas Werner, der kühlen Kopf behielt und mit dem 3:0 (87.) spätestens hier den Deckel drauf machte. Dass Trainer Michael Hutzler Hayri Özdemir nach seiner Einwechslung in den Sturm beorderte und von da an nur noch hohe Bälle in den Strafraum forderte, passte irgendwie ins Bild. Gebracht hat es in den verbleibenden Minuten aber auch nichts mehr.