Das ATP-Challenger-Turnier in Eckental geht ohne Philipp Petzschner in die entscheidenden Tage: Der Bayreuther verlor gegen den Tschechen Jan Hernych. Lokalmatador Maximilian Marterer kämpfte gegen Ruben Bemelmans vergeblich.
Überraschungen auf dem schnellen Teppichboden im House of Sports kennzeichneten den dritten Spieltag des Hauptfeldes. Die Setzliste beim 35 000 Dollar-ATP-Turnier ist alles andere als ein Freifahrtschein. Diese bittere Erkenntnis gewannen gestern Nachmittag vier Gesetzte, an der Spitze der Topgesetzte Ricardas Berankis, der nach zwei Stunden offenem Schlagabtausch sich dem Italiener Federico Gaio in drei Sätzen beugen musste. Der Litauer war in guter Gesellschaft, denn auch der Türke Marsel Ilhan (Nr. 3), der Slowake Lukas Lacko (Nr. 6) und der Usbeke Farrukh Dustov (Nr. 8) wurden im Kampf um Punkte und Preisgeld gestoppt.
Das Favoritensterben betraf - der Spielplan wollte es so - die vier ersten Begegnungen, wobei die Ilhan- und Lacko-Bezwinger jeweils Qualifikanten sind, die seit Samstag bereits zum fünften Mal antreten mussten. Einer der beiden Außenseiter, Ante Pavic oder Marton Fucsovics, kommt ins Halbfinale, denn die "Quali"-Sieger treffen morgen im Viertelfinale aufeinander. Der letztgenannte Ungar bestritt sogar ein Marathonspiel von 2:20 Stunden und bewies im Tiebreak absolute Nervenkraft und Tatendrang.
Petzschners Kampf nicht belohnt
Philipp Petzschner, der vom verletzungsbedingten Rückzug Daniel Brands profitierte, wurde gegen "Lucky Looser" Jan Hernych seiner von den Fans zugedachten Favoriten-Rolle nur im ersten Satz gerecht. Es entwickelten sich von Anfang an ellenlange und hartumkämpfte Spiele - so war der erste Tiebreak-Durchgang erst nach 65 Minuten entschieden. Doch dieses Plus reichte für den Doppelspezialisten nicht aus, denn der Osteuropäer kam immer besser in Fahrt und gewann verdient in drei Durchgängen (6:7, 6:2, 6:3).
Bemelmans mit starkem Service
Lokalmatador Maximilian Marterer hatte nicht das Losglück auf seiner Seite, denn der Mittelfranke, der gerade mal eine halbe Autostunde vom House of Sports entfernt wohnt, bekam es gleich in der ersten Runde mit dem Belgier Ruben Bemelmans zu tun, seines Zeichens Titelverteidiger und ein Top-100-Spieler. Der 20-Jährige, als Nr. 237 der Welt fast 150 Plätze hinter dem Turnier-Mitfavoriten, versteckte sich nicht und forderte Bemelmans in vielen Situationen energisch heraus. Letztlich scheiterte er bei der 4:6, 3:6-Niederlage daran, dass der Sieger nach seinem ersten Service über 90 Prozent der Punkte machte, dazu neun Asse servierte und Marterer nur ganze zwei Breakchancen, die noch dazu ungenutzt blieben, gönnte. Nach 70 Minuten musste der Youngster, der heuer sich schon bei großen Turnieren wie in Stockholm ins Hauptfeld kämpfte, die Überlegenheit des aufschlagstarken Eckental-Siegers anerkennen.
Am heutigen Donnerstag, an dem vier Achtelfinals auf dem Programm stehen, ist der Rumäne Marius Rou Copil der nächste Gegner auf dem Weg zum ersehnten Double.