Aus dem Quartett der vergangenen Saison, das um den Aufstieg kämpfte, ist nur Hemhofen übrig geblieben, da Eggolsheim und Ebermannstadt aufgestiegen sind und der SV Moggast in die Kreisklasse 3 gewechselt ist. Einen Freibrief sieht Meyer darin nicht: "Von oben kommen gute Mannschaften und wir wissen selbst, wie schwer es ist, manche Teams in dieser Liga zu schlagen. Man muss sich jeden Sieg hart erkämpfen." Vor allem gegen die vermeintlich schwächeren ließ Hemhofen in der Vorsaison Punkte liegen. Trotzdem ist der TSV selbstbewusst. "Auf die Gefahr hin, dass mich meine Trainer schimpfen: Nach der vergangenen Saison und mit dem jetzigen Kader muss das Ziel die Meisterschaft sein. Ob das klappt, ist eine andere Frage", sagt der Abteilungsleiter.
Niederlindach kommt mit Libero
Die Saison 2018/19 begann für die SG Niederlindach/Weisendorf III mit vier Pleiten. Zu diesem Zeitpunkt hätte wohl niemand gedacht, dass die Mannschaft in die Kreisklasse durchmarschieren würde. Mit einer Aufholjagd in der A-Klasse 1 und einem 3:0 im Relegationsspiel gegen Egloffstein strafte die SG ihre Kritiker Lügen. Lediglich acht Pflichtspielniederlagen verbuchte das Team in den vergangenen zwei Jahren. "Ich hoffe, dass in der Kreisklasse nicht all zu viele dazukommen", sagt Coach Metmin Zekiri. Wie viel Lehrgeld der Aufsteiger zahlen muss, wird sich zeigen. "Wir müssen im Training und Spiel mehr arbeiten als in den vergangenen beiden Jahren", ist sich Zekiri sicher.
Die Einteilung in die KK2 kam nicht überraschend, denn in der Einser-Staffel spielt der ASV Weisendorf II. "Für mich als Erlanger wäre die KK1 schöner gewesen, aber die KK2 passt für uns auch ganz gut", sagt der 34-Jährige. Immerhin haben die Niederlindacher die Derbys gegen Röttenbach und Hemhofen. Auch sonst ist die Forchheimer der Erlanger Liga mit erneut sechs Reserven in Sachen Zuschauerzahlen weit voraus.
Ihr System will die SG nicht verändern und weiter mit einem klassischen Libero agieren. "Da es in der Kreisklasse keine Linienrichter gibt, finde ich, dass eine Viererkette nichts bringt, weil man dann in jedem Spiel drei, vier diskussionswürdige Abseitsentscheidungen hat", sagt Zekiri, der einen einstelligen Tabellenplatz schaffen will.
Harry Wolf sieht die Erlangen-Höchstadter vorne - Hausen ist sein Geheimtipp
Mit dem Klassenerhalt hat es für Harald Wolf und die SpVgg Effeltrich in der Fußball-Kreisklasse 2 ER/PEG nicht geklappt. Dennoch schnuppert der Keeper und Co-Trainer zur neuen Runde noch einmal Kreisklassen-Luft - als Orakel für das Abschneiden der 16 Teams der Staffel. Der 37-Jährige gibt Entwarnung: "Ich erkenne keine Mannschaft, die abgeschossen wird."
Sein Favorit ist Röttenbach. Der TSV sei nach dem Abstieg im Großen und Ganzen zusammengeblieben. "Wenn sich der neue Trainer Lars Daniel und das Team schnell finden", kann es direkt wieder hoch gehen. Das traut Wolf auch dem TSV Hemhofen zwei Jahre nach dem Abstieg zu. "Die haben den qualitativ guten Kader in der Breite verstärkt." Der Vorjahresdritte gehört für ihn zu den Favoriten, wenn der Kopf mitspielt, wobei Wolf an das 1:4 gegen "Lada" am letzten Spieltag erinnert, durch das der Effeltricher Abstieg besiegelt war.
Beim FC Schlaifhausen bemängelt der 37-Jährige die Unbeständigkeit. "Die Transferbilanz liest sich aber super: Dem FC ist es gelungen, einige Spieler zurückzuholen, die sich mit der Integration sicher leicht tun." Auch dem Rivalen Poxdorf ist Wolf wohlgesonnen: "Da sich die Mannschaft punktuell verstärkt hat und mit Markus Schock einen guten Trainer bekommt, springt bestimmt ein gesicherter Mittelfeldplatz mit Tendenz nach oben heraus." Bei der Spvgg Hausen sieht er seit der Winterpause einen Aufwärtstrend, der sich fortsetzen könnte: "Die Spielidee von Coach Jörg Welker scheint sich in den Köpfen zu festigen. Allerdings hat der Verein mit Stefan Wiechers einen wichtigen Spieler und Organisator auf dem Platz verloren."
Der SpVgg Heroldsbach attestiert Wolf ein turbulentes Nach-Abstiegs-Jahr 2018/19. "Jetzt hat der Verein mit einem neuen Trainerteam den Reset-Knopf gedrückt. Es ist wohl die obere Tabellenhälfte angepeilt." Eine größere Achterbahnfahrt hat der TSV Kirchehrenbach hinter sich. "Sechs Zugänge, 14 Abgänge - davon aber viele, die pausieren. Je nachdem, wie schnell sich Trainer Patrick Steube und sein Team finden, könnten sie an den oberen Rängen schnuppern."
Beim SV Weilersbach sieht Wolf eine gute Mischung aus Älteren um Torjäger Dominic Amon und neuen Akteuren aus der eigenen Jugend. An der DJK Wimmelbach beeindruckt den Keeper die Offenisvkraft. "Mit Benjamin Göhr kommt ein Co-Trainer, der höherklassige Erfahrung hat. Dazu gesellen sich Tobias Lösel und der zweite Co-Trainer Stefan Graf-Bartilla. Jetzt muss nur noch die Defensive halten." Die Abgänge bei seinem Ex-Klub DJK Kersbach sind Wolf nicht verborgen geblieben. "Bleiben die ersten Elf gesund, wird die Saison sorgenfrei. Kommt Verletzungspech hinzu, muss Kersbach das machen, was es schon immer gut konnte: zusammenhalten."
Den SV Buckenhofen II stuft Wolf als Wundertüte der Liga ein. "Als Reserve bist du davon abhängig, wie es bei der Ersten läuft. Ich traue dem Team höchstens die gleiche Platzierung wie 2018/19 zu." Noch schwerer fällt dem Effeltricher die Einschätzung des FC Niederlindach, der mit der Dritten des ASV Weisendorf kooperiert. "Die Gefahr ist groß, dass bei Spielermangel in der Ersten oder Zweiten Akteure hochgezogen werden."
Mutig findet er, dass der SV Pretzfeld mit zwei Novizen in die Runde geht. "Aber Ferdinand Drummer und Andreas Stenglein halte ich für die richtige Besetzung für das verjüngte Team." Ohne Verletzungspech könnte es eine sorglosere Saison werden. Trotz Sympathien für Torwart-Oldie Holger Schmidt sieht Wolf die SpVgg Dürrbrunn im hinteren Teil der Tabelle. Der Fahrstuhlmannschaft aus Willersdorf traut er dank "Königstransfer" Lutz Reinhold den Klassenerhalt zu. "Bei der SG Mittelehrenbach/Leutenbach müssen es die Alten richten."