Trotz eines schlechten Starts kämpft sich der HC Forchheim beim SV 08 Auerbach II zurück ins Spiel und siegt mit 32:30.
Die Freude über den perfekten Saison-Auftakt war ihnen deutlich anzumerken. Die Bezirksoberliga-Handballer des HC Forchheim (HCF) lagen sich wahlweise in den Armen oder blickten zufrieden auf die Anzeigetafel, die ihnen den 32:30 (14:14)-Erfolg beim SV 08 Auerbach II noch einmal bestätigte. Auch Trainer Dirk Samel wirkte gelöst wie lange nicht mehr. "Am Anfang hat man gemerkt, dass wir noch nicht richtig eingespielt sind, schließlich befinden wir uns in einer Umbruchphase. Da müssen alle Spieler Verantwortung übernehmen", sagte Samel: "Ich bin stolz auf die Jungs und darauf, was sie heute geleistet haben."
Dabei deutete zunächst nicht viel auf einen Auswärtssieg hin. Die neu formierte 5:1-Abwehr offenbarte einige Mängel und agierte zu zaghaft, sodass die Auerbach jeden Angriff mit einem Torerfolg abschloss. Nach vorne agierte der HCF dafür zu drucklos.
Nur mit Einzelaktionen (Hecht und Ochs) und hin und wieder über Gegenstöße (Schulz und Sitzmann) gelangen Torerfolge. Die Gastgeber setzten auf ihr bewährtes Rezept: Abwarten, kompakt verteidigen und auf Konter lauern. Ab dem 2:2 (3.) hatten sie damit auch Erfolg und zogen zwischenzeitlich auf 8:3 (13.) davon. Samel reagierte, nahm eine Auszeit und gab neue Instruktionen - die Wirkung zeigten.
Kühlen Kopf bewahrt
Nachdem Forchheim bereits mit 9:14 zurück lag (23.), ging ein Ruck durch die junge Mannschaft. Sie legte die Scheu vor dem Gegner, der immerhin mit Raul Adam im Tor und Volker Hackenberg (Linksaußen) zwei Akteure aus der letztjährigen Regionalliga-Mannschaft im Aufgebot hat, ab. Aus einer stabileren Abwehr heraus gelangen nun die zwingenderen Aktionen.
Vor allem über die schnelle Mitte ließ ein Fünf-Tore-Lauf den Vorsprung des SV schnmelzen, sodass es zur Pause 14:14 stand.
Nach dem Seitenwechsel war der HCF voll da. Was er in den 30 Minuten ablieferte, war Kampf, phasenweise Spielwitz und vor allem lange nicht mehr gezeigter Mut und Entschlossenheit. "Die Jungs haben nach vorne gespielt, ohne Angst, Fehler zu machen", lobte Samel. Denn Forchheim blieb spielbestimmend. Matthias Ochs, Jakob Sekolec und Tobias Hallmann hatten die Gäste zwischenzeitlich sogar mit 18:15 (36.) in Front gebracht. Doch die nie aufsteckenden Auerbacher kämpften sich zum 21:21 (46.) und 22:22 (48.) heran. Die Partie stand aufs Messers Schneide.
Forchheim behielt kühlen Kopf, war keineswegs geschockt oder verunsichert. Torwart Marcel Elsner steigerte sich, parierte einige gefährliche Würfe der SV-Angreifer und vereitelte somit Schlimmeres.
In der turbulenten Schlussphase zog Forchheim auf 28:25 davon, musste aber noch einige gefährliche Minuten überstehen. Denn Julius Sitzmann sah nach seiner dritten Zeitstrafe Rot (55.) und Andreas Mückusch (58.) erlebte den Schlusspfiff auf der Strafbank.
Auerbach setzte alles auf eine Karte und öffnete zweieinhalb Minuten vor dem Ende die Deckung. Trotz Unterzahl ließ sich Forchheim den Sieg aber nicht mehr aus der Hand nehmen, was vor allem an einer geschlossenen Mannschaftsleistung, einer guter Moral und einem hervorragenden Einsatzwillen lag.
HC Forchheim: Elsner, Schmitt; Engel, Sitzmann (4), Schulz (4), Mückusch, Sekolec (4), Hallmann (8/5), Ladwig, Ochs (4), Hecht (5), Fürch (3).
Zeitstrafen: 3/3 / Rote Karten: Sitzmann (3x2 Minuten)
Siebenmeter: 10/7/5
Schiedsrichter: Peter Eckl/Herbert Prasse (beide Amberg)