Dem HC Erlangen ist gegen den VfL Gummersbach Historisches gelungen: Die Mannschaft von Trainer Frank Bergemann feierte beim 25:24 gegen den Traditionsverein seinen allerersten Bundesliga-Sieg.
Einen historischen Moment erlebten die 2850 Zuschauer in der Nürnberger Arena: Mit einer überragenden Leistung ließen die Handballer des HC Erlangen die Halle beben und feierten beim 25:24 gegen den VfL Gummersbach den ersten Sieg in ihrer noch jungen Bundesliga-Geschichte.
HC Erlangen - VfL Gummersbach 25:24
Der fränkische Erstligist, der mit der gleichen Startaufstellung wie gegen Göppingen in die Partie ging, war wach, aggressiv in der Deckung und zeigte von Beginn an, dass er seinen Fans endlich einen Sieg schenken will.
Wieder einmal Ole Rahmel brachte den HC in Führung (1.). Elf Minuten später war es Christoph Nienhaus, der mit seinem Treffer zum 5:4 erneut für einen Erlanger Vorsprung sorgte. Ansonsten bewegten sich die Gastgeber stets auf Augenhöhe und ließen die Gäste bis zur Pause nie weiter als zwei Tore davonziehen.
Eine stabile Deckung und ein wieder exzellent aufgelegter Nikolas Katsigiannis im Tor hielten den HCE im Spiel.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren es die Halbpositionen, die Erlangen in der Spur hielten. Oliver Heß (6) und Nikolai Link (5) zeigten sich energisch im Zug zum Tor. Die von Frank Bergemann oft erwähnte Moral seiner Mannschaft war es auch, die das Spiel entschied. Einen Vier-Tore-Rückstand holten die Erlanger auch der gütigen Mithilfe der Gummersbacher, die zu viele Chancen ungenutzt ließen, wieder auf. Mit dem Treffer zum 21:21 waren die Mittelfranken wieder im Spiel. Dann ging Erlangen sogar in Führung (23:22), ehe der VfL zurückschlug. Ein gehaltener Siebenmeter von Carsten Lichtlein und zwei Tore von Raul Santos drehten das Ergebnis auf 23:24. Die Zeichen standen also zunächst auf Auswärtssieg.
In Unterzahl gelang Erlangen aber der Ausgleich, und dann wurde es dramatisch: Im Gegenzug vertändelte der VfL im Angriff leichtfertig, nach Zeitstrafe gegen Christoph Schindler bekam Erlangen seine Chance - und Sekunden vor Schluss gelang dem Ex-Gummersbacher Rahmel der Siegtreffer. Dann brachen in der Arena alle Dämme, die Freude der Erlanger bahnte sich ungebremst ihren Weg.
"Meine Mannschaft hat gezeigt, dass sie in dieser Liga angekommen ist. Spieler wie Nienhaus oder Krämer, die sonst wenig im Fokus stehen, sind heute über sich hinausgewachsen. Wieder hat unsere Moral ein Spiel gedreht. Ich bin stolz auf meine Jungs", analysierte HC-Cheftrainer Bergemann.
Sein Gegenüber, Emir Kurtagic, sah die Sache naturgemäß etwas anders: "In der Schlussphase haben wir in vielen Situationen nicht die Ruhe bewahrt. Fehlwürfe und Zeitstrafen haben uns dann aus dem Tritt gebracht. Die viele kleinen Fehler haben sich leider summiert. Mit einer solchen Leistung hat man in der Bundesliga gegen jede Mannschaft Probleme. Dennoch gucken wir nach vorne. Die Mannschaft hat tolle Leistungen gezeigt und wir wissen, dass wir mehr können."
red