Die SpVgg Jahn hat dem TSV Aubstadt bei ihrem Saisonstart Paroli geboten, trotz Führung zu einem guten Zeitpunkt aber keine Punkte mitgenommen.
Obwohl der Aufsteiger aus Forchheim die Favoritenrolle der Gastgeber zu verschleiern wusste, ging er in seinem ersten Bayernliga-Spiel seit gut einem Jahr leer aus. Der TSV Aubstadt rehabilitierte sich, auch dank eines heftigen Regens, vom 0:4 eine Woche zuvor in Ansbach.
TSV Aubstadt - SpVgg Jahn Forchheim 2:1
Der Wiedergutmachungs-Pflichtsieg der Hausherren war eine schwere Geburt. Jahn-Coach Christian Springer machte trotz des missglückten Auftakts den entspannteren Eindruck im Vergleich mit Gegenüber Josef Francic. "Wir sind Aufsteiger, wir wollen lernen, aber heute hat das Lernen wehgetan", sagte er gefasst. "Aber die Idee, wie wir das spielen wollen, haben wir schon gut umgesetzt. Das hat man bei unserem Tor gesehen", analysierte der Ex-Profi das 0:1 in der 46. Minute. Es war Forchheims erster Schuss aufs Tor, nachdem Aubstadt den Ball direkt nach Wiederanpfiff vertändelt hatte, die Gäste überfallartig angriffen und Andi Mönius vollstreckte.
Francic hatte auf die 0:4-Klatsche mit dem Tausch des Torwarts und der Rückkehr zur Viererkette reagiert, was dem TSV mehr Stabilität gab. Es entwickelte sich ein lebhaftes Hin und Her mit wenigen Chancen sowie einer Jahn-Elf, die selbstbewusst auftrat, den Ball schnell laufen und nie einen Zweifel an ihrer Bayernliga-Tauglichkeit aufkommen ließ. Das Springer-System: Alle Mann arbeiten nach hinten und wenn sie ausrücken, kommen sie im Schwarm. Co-Trainer Dennis Weilers 25-Meter-Schuss strich über die Latte. Während auf der anderen Seite David Noack elfmeter-verdächtig vom Ball getrennt wurde, Max Schebak zwei Gelegenheiten liegen ließ. Einmal nahm er ein Geschenk von SpVgg-Keeper Patrick Oeser nicht an, dann lenkte der Schlussmann seinen Versuch ans Lattenkreuz.
Nach der Gästeführung schien Aubstadt im Schockzustand, die Nerven flatterten. Und der Aufsteiger setzte nach, um den angeschlagenen Boxer auszuknocken. Ein Foulelfmeter von Ingo Feser sorgte für den glücklichen Ausgleich (57.). Zwar hieß Forchheims Antwort Offensive, statt einen Punkt beim Vorsaison-Dritten abzusichern, doch die Kopfball-Granate, die Mönius nach einem Standard zündete, entschärfte TSV-Torwart Christian Mack reflexartig.
Nach Fortuna mischte sich Petrus mit Gewitter und sintflutartigen Niederschlägen ins Spiel ein (68.), das der Schiri für 20 Minuten unterbrach. Als es weiterging, begann ein weiterer Sturm - der von Aubstadt. Der eingewechselte Schmidt grätschte nach feiner Vorlage von Grell drei Meter vor dem Tor am Ball vorbei, doch der andere Joker stach: Philipp Kleinhenz flankte vors Jahn-Tor, Christian Köttler hielt seinen Kopf hin und traf zum 2:1-Endstand (88.). Francic atmete tief durch und räumte hinterher ein: "Manchmal hilft Fortuna, manchmal ein Gewitter und manchmal ein Gebet." Dafür lobte er den Gegner: "Forchheim ist eine versierte und hoch motivierte Mannschaft. Uns hinderte eine mentale Blockade. Ein 0:4 steckst du nicht so einfach weg. Zum Glück fiel das 0:1 in der 46. und nicht in der 89. Minute."
rud
SpVgg Jahn Forchheim: Oeser - Weiler, Patrick Mai, Eisgrub, Jerundow, Güngör (84. Artan Selmani), Gumbrecht, Müller, Wartenfelser, Mönius, Nagengast (77. Steiner)
SR: Roman Potemkin (Friesen) / Zus.: 230 / Tore: 0:1 Andi Mönius (46.), 1:1 Ingo Feser (57., Foulelfmeter), 2:1 Christian Köttler (87.)