Ob Pinzberg, Gosberg, Kersbach Oesdorf oder Hausen: Warum Tim Zocher in Wahrheit ein äußerst treuer Amateurkicker ist.
Mit der ersten Mannschaft der Spvgg Hausen kämpft er in der Kreisklasse 2 ER/PEG gegen den Abstieg, mit der Reserve in der B-Klasse 3 um den direkten Wiederaufstieg. Ein Spagat, den Tim Zocher gewohnt ist, schließlich tanzte der 19-Jährige vergangene Saison sogar noch auf einer dritten Hochzeit.
Wer hat Sie angespielt?
Tim Zocher: Katharina Sturm, mit der ich quasi auf dem Bolzplatz im Ort groß geworden bin. Bevor sie den Verein verlassen hat, haben wir in der D-Jugend zusammen gespielt. Schon damals hatte sie einen ausgeprägten Siegeswillen. Außerdem bin ich mit ihrem Bruder Christian befreundet.
Einmal Hausen, immer Hausen trifft bei Ihnen in mehrfacher Hinsicht zu, oder?
Kann man so sagen. Ich habe mit vier Jahren bei der Spvgg angefangen und seitdem durchgehend in Hausen gespielt. In der vergangenen Saison hatte ich neben den Spielen mit der A-Jugend, die eine Spielgemeinschaft mit gleich vier anderen Vereinen bildet, auch Einsätze in der ersten und zweiten Herrenmannschaft.
Wie war das, sich nicht nur mit Jungs aus vier anderen Klubs in einem Team zurechtfinden zu müssen, sondern auch ständig zwischen Jugend und Herren sowie zwischen Kreis- und A-Klasse zu wechseln?
In der A-Jugend haben wir uns schnell zusammengefunden, was der Aufstieg im Sommer ja untermauert. Der Schritt von der Jugend in die Reserve hat sich vor allem in der größeren Härte bemerkbar gemacht. Das war schon ungewohnt. In der ersten Mannschaft ist zudem das Tempo deutlich höher.
Mit Jugend ist es für Sie altersmäßig vorbei. In welchem Team der Spvgg pendeln Sie sich ein?
Ich habe in der Saisonvorbereitung aufgrund von Arbeit und Urlaub drei Wochen gefehlt, so dass ich anfangs in der Zweiten zum Einsatz kam. Inzwischen habe ich mich aber herangekämpft und zähle eher zum Kader der Ersten.
Die Ziele beider Mannschaften sind beim Blick auf die Tabelle komplett verschieden. Wie schätzen Sie die Lage ein?
Die erste Mannschaft hat neben mir einige weitere Jugendspieler integriert. Uns fehlen häufig Erfahrung und Cleverness. Es war klar, dass die Saison schwierig wird. Wir hoffen aber, dass wir nicht bis zum Ende da unten feststecken. Da der komplette Kader zusammen trainiert, profitieren andererseits die vermeintlichen Reservisten. Zudem sind sie motiviert, weil sie jederzeit den Sprung in die Erste schaffen können. Dass unsere Zweite ungeschlagen auf Platz 2 steht, ist daher nicht allzu überraschend.
Vor zwei Wochen haben Sie Ihren ersten Platzverweis kassiert. Sind Sie damit endgültig im Herrenbereich angekommen?
Zuerst war ich mit der Entscheidung nicht einverstanden, im Nachhinein kann man die Gelb-Rote wohl geben. Leider haben wir in Unterzahl ein 3:1 hergegeben, daher hatte ich ein schlechtes Gewissen. Allerdings haben wir auch ohne Platzverweis schon häufig einen Vorsprung eingebüßt.
Am Sonntag empfangen Sie den SV Weilersbach zum Kellerduell. Wie gehen Sie dieses an?
Unser Trainer Jörg Welker ist nicht der Typ dafür, dass er uns nur über den Kampf kommen lässt. Wenn es sein muss, halten wir natürlich dagegen, aber wenn möglich, wollen wir auch diese Aufgabe spielerisch lösen.
Wohin fliegt Ihr Steilpass?
Zu Jakob Förstel. Er war vergangene Saison mein Trainer und hat gleich im ersten Jahr der SG mit uns den Aufstieg geschafft. Er selbst spielt bei der SG Pinzberg/Gosberg.