Für jede Partie, die Eschenau nicht verliert, bleibt der Rasierer von Philipp Wörner eine Woche länger im Schrank. Zum Glück ist der 24-Jährige vergeben.
Nach vielen Verletzungen und trotz Berufsstress: Philipp Wörner will endlich mal wieder eine Saison durchziehen. Früher oder später soll mit dem FC Eschenau in der Kreisklasse 3 ER/PEG der Aufstieg herausspringen.
Ihr Steilpassgeber Sandro Gumbrecht hat von Erzählungen über Ihre besonderen und schönen Tore berichtet. Was meinte er damit?
Das war nicht ganz ernst gemeint, so selbstverliebt bin ich nicht, aber in jüngster Zeit gab es tatsächlich ein paar Beispiele: In Bieberbach habe ich in der 89. Minute das 1:0 erzielt, in Bärnfels nach meiner Einwechslung das 2:0 und gegen Gößweinstein volley ins lange Eck getroffen.
Sandro und ich gehen zwei Mal die Woche zusammen ins Fitness-Studio, da lässt man sich schon mal zu etwas Eigenlob hinreißen (
lacht).
In der Vergangenheit haben Sie selten mehr als zehn Spiele pro Saison absolviert. Woran lag's?
Zum einen hatte ich immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, ich wurde schon drei Mal am Knie operiert. Zum anderen bin ich als selbstständiger Versicherungskaufmann beruflich eingebunden.
2013/2014 in Forth und 2014/2015 in Brand waren Sie jeweils nur eine Saison. Warum?
Nach Forth bin ich damals wegen Trainer Onur Thompson. Als er entlassen wurde, ist die Mannschaft zerfallen, ich bin mit zwei Kumpels nach Brand. Dann fing es bei mir mit der zeitlichen Einschränkung an, deshalb bin ich zurück nach Eschenau. Heuer ist die erste Saison, die ich komplett durchziehen will und kann.
Bis auf Fehlzeiten wegen Urlaub und Krankheit habe ich immer gespielt.
Gegen Ihren Ex-Klub Forth haben Sie jüngst 4:0 gewonnen. Ein besonderes Erlebnis?
Von der jetzigen Forther Mannschaft kenne ich nur Trainer Johannes Hofmann, und der fällt mit Kreuzbandriss aus. Trotzdem war es natürlich ein Derby. Besser in Erinnerung habe ich eine andere Partie in Forth: Im Sommer hatten wir dort mit der zweiten Mannschaft unser Relegationsspiel. Mit einem 8:6 nach Elfmeterschießen sind wir in die A-Klasse aufgestiegen. Wegen Trainingsrückstands saß ich allerdings 120 Minuten auf der Bank.
In der Kreisklasse 3 sind Sie seit fünf Spielen ungeschlagen, wie Ihr Bart auf dem Bild beweist, und seit drei Spielen ohne Gegentor. Geht noch was in Sachen Aufstieg?
Vielleicht ist es für unsere junge Truppe zu früh, aber das Potenzial hat sie.
Ich hoffe, dass unser Spiel morgen gegen Betzenstein stattfindet und dass wir den Vorletzten nicht unterschätzen. Wir müssen den Kampf von Anfang an annehmen. Mein Ziel ist es, einmal mit dem FCE in der Kreisliga zu spielen.
An wen geht Ihr Steilpass?
Ich passe zu meinem Schwager in spe, Daniel Lauger. Er schwärmt mir immer vom Granatenverein SV Buckenhofen vor. Für mich wäre die Fahrt aber ein bisschen weit.