In Obertrubah ist erst vor kurzer Zeit der integrative Mehrgenerationenspielplatz eingeweiht worden. Im Gemeinderat wurde jetzt über Öffnungszeiten, Kosten und Unterhalt diskutiert. Dabei kochten die Emotionen hoch.
Das abgeschlossene Projekt Integrativer Mehrgenerationenspielplatz beschäftigte nochmals intensiv den Gemeinderat. Zurzeit ist am Gelände vom Förderverein ein Schild angebracht, das offizielle Öffnungszeiten von 8 bis 22 Uhr (1. März - 30. September) und von 10 bis 18 Uhr für den Rest vorgibt. Diese Zeiten wurden mit niemand abgestimmt. Von der Kommune gibt es dafür keinen Beschluss. Ein Anwohner störte sich jetzt daran.
Bürgermeister Grüner verwies darauf, dass es dazu allgemeine gesetzliche Regelungen gibt, deshalb solle man keinen zusätzlichen bürokratischen Aufwand betreiben. Die Öffnungszeit wird vom Schild entfernt.
Heftig kochten die Emotionen hoch beim Thema Pflege und Wartungsarbeiten des Spielplatzes. Im ursprünglichen Antrag zum Bau des Spielplatzes hatte sich der Förderverein angeblich mündlich bereit erklärt, die Pflege zu übernehmen.
Nachträglich ließ der Förderverein an der behindertengerechten Seilbahn eine Mulde ausbaggern, da die Schaukel zu tief am Boden war. Die Folge ist, dass sich an dieser Stelle im lehmhaltigen Boden das Regenwasser sammelt. Zudem läuft auf das Nachbargrundstück Oberflächenwasser. Angeblich sind die Verantwortlichen des Fördervereins auf die Notwendigkeit einer Drainage hingewiesen worden, was dann aber versäumt wurde.
Das wiederum bestreitet Roland Wölfel (BWGO) vehement. Stefan Lang (CSU), stellvertretender Bürgermeister, platzte der Kragen. Die Gemeinde sei weder bei der Gestaltung erwünscht noch zur Eröffnung offiziell eingeladen gewesen, so Lang und bemängelte die fehlerhafte Planung und Ausführung. Der Förderverein habe die Aufforderung der Gemeinde, die Kosten transparent zu machen, nicht erfüllt.
Dies war eine Forderung vor Eröffnung des Spielplatzes, als die Kommune nochmals 350 Euro für die Feier bereitstellen sollte. Die Gemeinde Obertrubach trug 25 000 Euro der Kosten, der Förderverein die restlichen 20 000 Euro. Das Grundstück stellte die Gemeinde.
Bürgermeister Markus Grüner hatte eine Auflistung der Einnahmen und Ausgaben verlangt. Die Verantwortliche des Fördervereins beschwerte sich daraufhin bei der kommunalen Rechtsaufsicht, dass die Gemeinde Einsicht in die privaten Konten haben wolle. Eine Auflistung ist keine Konteneinsicht, hält die Gemeinde dagegen.
Roland Wölfel (BWGO) tritt regelmäßig als Sprecher des Fördervereins auf. Der Spielplatz sei eigentlich eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. 40 Bürger hätten sich ehrenamtlich engagiert für diese Aufgabe.
Die Kommune bekomme einen Spielplatz im Wert von 50 000 bis 100 000 Euro geschenkt für 25 000 Euro. "Die Pflege der Anlage war nicht vereinbart, das ist gelogen", widersprach er heftig. Er regte einen Ausschuss an, um detailliert zu untersuchen, wer was wann wie gesagt und getan hat. Fakt ist, dass bis vor kurzem ein Angebot der Gemeinde stand, dem Förderverein für die Pflege und Wartung 960 Euro im Jahr zu bezahlen. Letztlich fand sich hier aber kein greifbares Ergebnis. Behauptung und Gegenbehauptungen standen sich gegenüber, die letztlich nicht zielführend waren.
Problem wird gelöst "Ich werde hier keine Sonderkommission gründen. Wir haben hier ein Problem und das lösen wir", war schließlich die entschiedene Botschaft von Bürgermeister Markus Grüner, der sich nicht an dem emotionsgeladenen Streitgespräch beteiligte.
Das Problem müsse nun gelöst werden, also soll die Gemeinde die nötige Drainage durch den Bauhof machen lassen. Der Bauhof werde auch Pflege und Wartung übernehmen. Der Förderverein sei damit aus der Verantwortung entlassen.
Letztlich sei der Spielplatz eine gelungene Anlage, zu der es vor wenigen Tagen eine schöne Einweihungsfeier gegeben habe, versuchte Markus Grüner die Dinge wieder auf die positive Seite zu rücken.