Soundfeel-Festival: Schönes Ambiente, aber zu weit abseits

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Die Organisation des Festes war laut Bürgermeisterin Christiane Meyer perfekt. Nur die Besucher fehlten. Foto: Andreas Hofbauer
Die Organisation des Festes war laut Bürgermeisterin Christiane Meyer perfekt. Nur die Besucher fehlten. Foto: Andreas Hofbauer

Zum Ebermannstadter Soundfeel-Festival, das heuer auf Burg Feuerstein stattfand, kamen gerade mal 250 zahlende Gäste - für den Ausrichter eine Katastrophe. Der Veranstaltungsort wurde falsch eingeschätzt, gibt der Organisator zu.

Nur 250 zahlende Gäste kamen zum "Soundfeel-Festival" auf die Burg Feuerstein. Diese Zahl nannte die Ebermannstadter Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses. "Wir werden hier kritisch Resümee ziehen müssen" kündigte sie an. Sobald die Zahlen vorlägen, müsse diskutiert , wie es weitergehen kann.

"250 Gäste sind für diese Veranstaltung des Jugendbüros natürlich eine Katastrophe", räumt Organisator Andreas Kirchner ein. Die Enttäuschung sitzt bei ihm tief. Denn alle, die an der Organisation des Konzertes beteiligt waren, hätten mit 800 bis 1000 Gästen gerechnet. "Da gerät man schon ins Grübeln", räumt Kirchner ein.

"Das einzige, was wir gegenüber den Vorjahren geändert haben, war der Veranstaltungsort. Wir wollten dem Festival noch einmal einen Kick geben, denn Burg Feuerstein ist ja von verschiedensten Veranstaltungen her bekannt. Aber da haben wir uns wohl getäuscht. Das haben wir falsch eingeschätzt", gesteht der Öffentlichkeits-Beauftragte der Stadt. Sein Fazit: "Ein schönes Ambiente, aber wohl zu abseits."

Ist der Feuerstein zu abseits?

So hat er neben der Hitze, die am vergangenen Wochenende auch anderen Veranstaltern zu schaffen gemacht hatte, die Örtlichkeit als einen der Gründe für den miserablen Besuch ausgemacht. Eine weitere Ursache, die sich auf den Besuch negativ ausgewirkt habe, sieht Kirchner in der kurzen Vorlaufzeit bei der Organisation des Festes.

"Wir waren heuer sehr spät dran. Erst im Februar konnten wir mit der Organisation beginnen. Und weil der Stiftungsrat der Burg Feuerstein das Sicherheitskonzept absegnen musste, haben wir erst im Mai, zwei Monate vor dem Termin, mit der Werbung beginnen können", listet Kirchner mögliche Ursachen für den geringen Besuch auf. Beim schleppenden Vorverkauf fehlte die Zeit nachzujustieren.

"Vielleicht muss man auch das ganze Konzept zur Disposition stellen", überlegt Andreas Kirchner. Das beginne beim Termin. Da sind die Abiturienten des Gymnasiums Fränkische Schweiz auf Klassenfahrt. "Deshalb fehlt von der Zielgruppe ein ganzer Jahrgang", gibt Kirchner zu bedenken.

Um die Identifikation der Ebermannstadter Schüler mit dieser Veranstaltung zu verstärken, überlegt Kirchner, diese Zielgruppe über ein Praxisseminar einzubinden. Steht das Grobkonzept, sollen sich die Schüler damit auseinandersetzen, wie Zielgruppen nachhaltig erreicht werden können.
Eine weitere Variante, die Kirchner überlegt, ist eine Verkürzung des Festivals auf einen Tag. Gelinge es, hier eine Gruppe zu verpflichten, die "ein richtiger Kracher" ist, die jeder kennt und das Publikum auch aus den Nachbar-Landkreisen anzieht, könnte das Fest ein voller Erfolg werden.

Hat das Festival eine Zukunft?

Wird es nach dem Desaster überhaupt noch ein Soundfeel-Festival geben? "Ich hoffe sehr und ich werde mich auf jeden Fall dafür einsetzen", verspricht Andreas Kirchner, der darauf verweist, dass die Organisation eines Konzertes in den Bereich Kultur falle. Und er erinnert an die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Burg Feuerstein. Auch Bürgermeisterin Christiane Meyer bestätigt: "Die Organisation war wirklich perfekt; nur leider kamen zu wenig Gäste."

Aber jetzt ist erst einmal Sommerpause. Die Weichen für das zukünftige Soundfeel-Konzept werden voraussichtlich in den Sitzungen des Finanzausschusses und des Stadtrates am 19. und 21. Oktober gestellt.