Er erinnert daran, dass bereits 2017 im Finanzausschuss beschlossen worden sei, das Nutzungskonzept auszuarbeiten und einen Antrag im Förderprogramm des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) zu stellen.
Gleichzeitig seien vom Stiftungsausschuss Mittel in Höhe von 550 000 Euro im Haushalt 2018 für Planerleistungen bereitgestellt worden.
"Seitdem ist ein Jahr vergangen, ohne irgendwelche Aktivitäten der Verwaltung", moniert Schmidt. Ebenso warte die Pfarrei St.Martin auf ein Gespräch mit dem OB , beziehungsweise der Verwaltung.
Darüber hinaus sei verwunderlich, dass an dem Bauvorhaben nicht weitergearbeitet werde, da die Kosten die Pfründnerstiftung nicht belasten. Die Förderung werde mit 60 Prozent vom Freistaat sowie mit 40 Prozent von der Stadt Forchheim übernommen.
Rathausplanung "reloaded"
Im Gespräch mit unserer Zeitung bezeichnet Markus Schmidt die Untätigkeit der Verwaltung und ihrer Spitze mit den Worten: "Das ist die Rathausplanung 2.0".
CSU-Stadtrat Markus Schmidt befürchtet: "Wenn es so weitergeht, werden die Bauarbeiten am alten Katharinenspital erst anfangen, wenn die Bewohner des Seniorenheimes schon eingezogen sind".
Kontroverse Stadtratsdebatte
In der Stadtrats-Debatte betont Markus Schmidt, dass es eines solchen Antrags eigentlich gar nicht bedurft hätte, denn die Mittel für die Planerleistungen seien ja de facto schon im Haushalt drinnen. Umso verwunderlicher sei es, dass sich nichts tue. Das historische Katharinenspital sei als Sehenswürdigkeit ebenso bedeutend wie das Rathaus oder die Kaiserpfalz. CSU-Fraktionssprecher Udo Schönfelder bezeichnet die Spitalkirche als ein Forchheimer "Highlight."
"Inhaltlich bin ich bei Ihnen", versichert Oberbürgermeister Kirschstein, der allerdings darauf verweist, dass man jetzt nichts machen könne, weil man am Ende des Haushaltsjahres stehe - das im Übrigen kein leichtes gewesen sei. Er sei im Gespräch mit Pfarrer Emge, um diese Thematik "zielgerichtet hinzubekommen." Ludwig Preusch (FW) drängt hingegen zum schnellen Handeln: "Man braucht die Mittel nur zu bewilligen." Auch Sebastian Körber (FDP) sieht keinen Grund, der gegen ein sofortiges Ausschreiben der Planungsleistungen sprechen würde. Doch da spreizt sich OB Kirschstein: "An wen sollen denn die Planerleistungen vergeben werden?" Das sei nicht abstimmbar - da sei ein Vergabeverfahren nötig. Ulrich Schürr (Junge Bürger) hingegen erklärt, dass nichts gegen eine Abstimmung spreche - denn es werde beantragt, die Verwaltung möge im Dezember 2018 die Planerleistungen dem Finanzausschuss zur Beauftragung vorlegen. Und dieser Ausschuss tage noch im Dezember.
SPD will kein "Hau-Ruck"
SPD-Stadtrat Reiner Büttner hingegen sieht keinen Grund für einen Beschluss "in einer Hau-Ruck-Aktion."
Was Udo Schönfelder zu der süffisanten Bemerkung veranlasst: "Ich weiß ja nicht, was Sie unter Hau-Ruck verstehen?". Das Thema sei schon seit einem Jahr auf dem Tisch. Nachdem Erwin Held (FW) den Antrag auf Ende der Diskussion stellt, beschließt man einstimmig, dass die Verwaltung beauftragt wird die Vergabe der Planerleistungen vorzubereiten. "Das wird im Januar passieren", versichert OB Kirschstein. Scherzfrage eines Stadtrates: "2019 ?"