Die Seniorenbeauftragte Ingrid Hilfenhaus legte auch im Namen ihrer Kollegin Gundula Rieger ihren Bericht dem Marktgemeinderat Wiesenttal vor.
Hilfenhaus berichtete vom gut funktionierenden Besuchsdienst für Senioren und der sich ausweitenden Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden. Der Besuchsdienst kommt aber an seine Kapazitätsgrenze, nicht zuletzt auch, weil die Organisatoren selber älter werden. Die Bürgercafés, lose Treffen in den einzelnen größeren Ortsteilen, werden gut angenommen, sind aber meist an feste Personengruppen gebunden.
Hilfenhaus wünscht sich eine Seniorenseite im Mitteilungsblatt mit größerer Schrift und guter Übersichtlichkeit. Sie wird alsbald mithilfe der Verwaltung auf den Weg gebracht, auch ein überarbeiteter örtlicher Seniorenwegweiser.
Thema Mobilität
Mobilität ist ein wichtiger Punkt, vor allem in den Ortsteilen, die nur gering an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sind. Vieles wie einkaufen und eben der Besuch der Bürgercafés klappt in Nachbarschaftshilfe, wusste Ratsmitglied Manfred Bischoff (FWW). "Die Probleme sind individuell zu lösen", ist auch Hilfenhaus überzeugt. Bürgermeister Helmut Taut (FWW) ist auch die Idee eines Mitfahrbänkchens sympathisch, wie es in der Bürgerversammlung ins Gespräch kam. Er wies zudem auf den Lieferservice des Marktladens hin.
"Die Menschlichkeit, die Ihr bringt, ist beachtlich", dankte Taut Hilfenhaus und ihren Mitstreitern. Sie organisierten so viel, dass der Rat sich nur selten mit der Seniorenarbeit befassen müsse.
Lärm in Oberfellendorf
Er könne sein Schlafzimmerfenster wegen des Lärms kaum mehr aufmachen, klagte ein Oberfellendorfer. Er ist unmittelbar von der Erweiterung der Biogasanlage mit einer Verbrennungsmotoranlage betroffen. Sie wurde offenbar vorgenommen, ehe der Plan der Marktgemeinde vorlag. Da nun auch ein Fachgutachten für Luftreinheit und Lärmschutz vorliegt, erteilte der Rat sein Einvernehmen zu dem privilegierten Vorhaben. Man hatte trotzdem Bedenken, dass der vorgeschriebene Wall als Auslaufschutz um das Gelände wegen des wasserdurchlässigen Karstbodens ungenügend ist.
Neue Wanderwege
Der Marktgemeinderat begrüßt das Projekt "Literatur- und Schlüsselberger Weg", das vom EU-Leaderprogramm stark gefördert wird. Zweiter Bürgermeister Gerhard Kraus (BGS) hatte die Veranstaltung zum "Literatur- und Schlüsselberger Weg" besucht. Er sieht seine Heimatgemeinde als zentralen Punkt, wenn künftig vom vorhandenen Hauptwanderung zwischen Ebermannstadt und Waischenfeld Stichwege zu den einzelnen thematischen Sehenswürdigkeiten ausgeschildert werden. Das gesamte Projekt kostet rund 170.000 Euro. Wiesenttals Anteil liegt bei rund 3000 Euro. Taut wies auf die großzügige Förderung durch EU-Mittel hin. Hiervon profitiere auch das Lochgefängnis auf der Streitburg. Für rund 190.000 Euro soll das Relikt des mittelalterlichen Rechtswesen gesichert und zugänglich gemacht werden.
Keine Stelen
Keinen Bedarf sieht man dagegen für Infostelen mit Direktkontakt zur Tourismuszentrale, nicht zuletzt wegen der Kosten. Kommt doch ein solche Einrichtung in einem Gebäude auf mehr als 10.000 Euro, im Freien gar auf 30.000 Euro und mehr. "Jeder hat doch ein Handy", führte stellvertretende Bürgermeisterin Susanne Braun-Hofmann (CSU) dagegen ins Feld. Der Urlauber habe sich doch die meisten Informationen schon vor dem Besuch geholt, meinte Bischoff. "Es ist besser, wir schauen auf gute Handynetze und WLAN", setzte auch er auf moderne Technik.
Wölfe gesichtet
An eine andere Zeit erinnern Wölfe. Wanderer haben angeblich zwei Tiere bei Wartleiten gesehen und auch Bürgermeister Taut ist nach seiner Aussage Meister Isegrim bei Wölm begegnet. Ihn irritiert, dass das Tier kaum 100 Meter von ihm entfernt gewesen sei und darauf nicht reagiert habe. Möglicherweise gehe auch ein gerissenes Reh bei der Kuchenmühle zu Lasten der Beutegreifer.
Als erstes will man im Amtsblatt die Telefonnummer der Wolf-Sachverständigen veröffentlichen, damit Bürger weitere Beobachtungen melden können. Braun-Hofmann befürchtet, dass es sich wegen des geschilderten Verhaltens um Problemwölfe handelt, die eben keine Scheu vor Menschen haben.
Friedhof in Wüstenstein
Die Erneuerung des Friedhofeingangs in Wüstenstein unterstützt die Gemeinde durch einen Arbeitseinsatz des Bauhofs.
Mangelnde Rechtsicherheit, wie es mit den Straßenausbausatzungen weitergeht, treibt auch die Wiesenttaler um.
Kanalbau in Neudorf
Helmut Hofmann (ZuJu) fragte wegen des Vorhabens der Kanalerneuerung in Neudorf mit einem Versickerungsareal am Ortsrand an. Denn hier soll nach Auswechslung der Rohre auch die Straße erneuert werden. Taut sagte eine "Kostenverfeinerung" zu. Dadurch sollen die Gewerke zwischen Kanalarbeiten und Straßenbau besser getrennt werden. Zudem will man das Entwässerungsvorhaben "von hinten" beginnen und mit den Erdarbeiten für das Endbauwerk anfangen.