Schulsanierungen werden teurer als gedacht

1 Min
Auf 10.4 Millionen Euro sind die Sanierungskosten für das Gymnasium Fränkische Schweiz gestiegen. Foto: Josef Hofbauer
Auf 10.4 Millionen Euro sind die Sanierungskosten für das Gymnasium Fränkische Schweiz gestiegen. Foto: Josef Hofbauer

Bei 40 Millionen Euro liegen die geschätzten Kosten mittlerweile für vier Schulen im Landkreis Forchheim. Die Kreisräte sind verunsichert.

Fast vier Stunden lang machten sich die Kreisräte Gedanken, wie sie auf den Schul-Schock von vor zwei Wochen reagieren sollten: Die Sanierung des Gymnasiums Fränkische Schweiz wird nicht 6,6 Millionen, sondern 10,4 Millionen Euro kosten. Was tun?

Zwei Stunden tagte der Kreisausschusses am Mittwoch nichtöffentlich; zwei öffentliche Sitzungsstunden schlossen sich an. Das sei heute wie ein "Workshop", sagte Edwin Dippacher (CSU). Zentrales Thema: Woher soll das Geld für die Sanierung der Realschulen Forchheim und Gräfenberg sowie der Gymnasien in Ebermannstadt und Forchheim (EGF) kommen? Eine Antwort: Es werde noch weniger Geld als geplant in den Straßenbau gesteckt.

Peter Eismann (CSU) rechnete vor, dass sich der Eigenanteil des Landkreises bei den Schulsanierungen von 17 auf 32 Millionen Euro "fast
verdoppelt" habe. Statt der ursprüngliche geplanten 29, seien mittlerweile rund 40 Millionen Euro für die vier Schulen fällig.

Noch ungeklärt bei dem Sanierungspaket sind die Kosten für die Lüftungsanlagen in sämtlichen Schulen: Sollen teure Systeme eingebaut werden? Oder reichen Fenster? Umstritten war auch, ob die Forchheimer Realschüler während der Sanierung in Containern unterrichtet werden; oder ob sie im Lindner-Gebäude in Eggolsheim untergebracht werden können. Was laut Landrat Reinhardt Glauber (FW) viel Geld spart: 2,3 Millionen Euro würde die Containerlösung während der zweijährigen der Bauzeit kosten, nur 1,6 Millionen Euro der Transport und die Unterbringung in Eggolsheim.

Signal in Richtung Eggolsheim

"Nach der unglaublichen Erhöhung der Kosten für das Gymnasium in Ebermannstadt, ist uns der Grundsatzbeschluss weggebrochen", erinnerte Michael Hofmann (JB). Ursprünglich sollten ja insgesamt 30 Millionen Euro ausgegeben werden; nun seien alleine in Ebermannstadt 3,8 Millionen Euro hinzu gekommen. Über diesen Sachverhalt sollten zuerst die Fraktionen beraten, bevor der Kreistag am 7. Dezember über das weitere Vorgehen abstimmt, meinte Hofmann.

Doch Landrat Glauber drängte auf einen "Empfehlungsbeschluss" für den Kreistag: "Wir müssen ein Signal in Richtung Eggolsheim geben, dass wir ihr Angebot annehmen." Zudem empfahl der Kreisausschuss dem Kreistag, nicht nur die Kosten zu erörtern, sondern auch einen neuen Förderantrag zu stellen.
Beruhigend wirkte sich am Mittwoch die Anwesenheit von Stephan Schwarzmann aus. Der Architekt, der die Sanierung der Realschule Forchheim berechnet hat, war mit besorgten Anfragen konfrontiert: Ob in Forchheim ähnliche Preissteigerungen auftreten könnten, wie in Ebermannstadt? Die Kosten für die Sanierung der Realschule hat Schwarzmann auf zwölf Millionen Euro berechnet. Peter Eismann fragte, ob in Forchheim ein Preis-Schock auszuschließen sei?

"So eine Teuerung wird es nicht geben", sagte Architekt Schwarzmann. Wobei er auch betonte, dass es "vermessen wäre, eine Punktlandung - also Null Prozent Teuerung - vorherzusagen". Kosten-Schwankungen von zehn Prozent "sind immer möglich".