Klaus Schulenburg geht mit einem Traumergebnis in den Wahlkampf und will am 16. März auch für die SPD Landrat werden.
Vergangene Woche herrschte noch Unmut im Kreisvorstand der Freien Wähler. Denn im Vorfeld der Nominierung war durchgesickert, dass Klaus Schulenburg der Landratskandidat der Freien Wähler sein würde. Es wurde also nichts aus der überraschenden Präsentation Schulenburgs; die FW-Basis hatte die Neuigkeit schon aus der Zeitung erfahren. Dennoch wurde es am Mittwochabend im Gasthof Schrüfer in Pinzberg der erhofft prickelnde Abend. Zwar wusste nun jeder, wer es sein würde. Aber wie würde er sein?
Als Klaus Schulenburg am Ende seiner Vorstellungsrede mit einem verschmitzten Lächeln die stehenden Ovationen entgegennahm, war überdeutlich geworden: Landrat Reinhardt Glauber hatte mit der Wahl seines potenziellen Nachfolgers ins Schwarze getroffen.
Glauber hatte seinen Kandidaten-Vorschlag so begründet: Als Referent des Bayerischen Landkreistages habe er Schulenburg seit 2005 als kompetenten Experten erlebt, der auch bereit sei, "Entscheidungen zu treffen".
Dass der 45-jährige Abteilungsleiter des Bayerischen Landkreistages "Durchsetzungsfähigkeit besitzt und weiß, was er tut", davon ist offensichtlich nicht nur Reinhardt Glauber überzeugt. Auch Rainer Büttner, der SPD-Kreisvorsitzende, bestätigte am Donnerstag, dass sich der Kreisvorstand der SPD für den "gewinnenden und kompetenten Kandidaten Schulenburg" entschieden habe. Bei der Nominierungsversammlung am Samstag werde der Vorstand Schulenburg zur Wahl vorschlagen, kündigte Büttner an.
Und auch die Grüne Kreisvorsitzende Lisa Badum sagte am Donnerstag, ihre Partei sei "offen für Gespräche mit Schulenburg".
Am Mittwoch in Pinzberg riss Schulenburg die 100 Gäste im Gasthof förmlich von den Stühlen. Seine Mischung aus Weltgewandtheit und Heimatverbundenheit; seine ebenso knapp, wie fundiert und geschliffen vorgetragenen Exkurse in die Welt der kommunalen Selbstverwaltung; nicht zuletzt sein Expertenwissen, was die Situation der Kliniken im Kreis Forchheim anbelangt, all das faszinierte seine Zuhörer offensichtlich.
Seit elf Jahren berate er die Landräte in Bayern, erinnerte Schulenburg. Und betonte, dass er nun bereit sei, Politik zu gestalten, die er als "Vision" ja längst verbreitet habe. Als Wahlkampfthemen deutete er die Energiewende, die Wirtschaftsentwicklung im Landkreis und den Ausbau des Breitband-Internets an. Das Internet-Thema sei "eine ganz große Baustelle", sagte der FW-Kandidat.
Um die zu bewältigen, müsse die Umlagekraft der Gemeinden gestärkt werden.
Als sich Schulenburg am Ende seiner Vorstellung als "Macher und Gestalter" bezeichnete, reagierte das Auditorium mit langem Beifall. Und mit Bravo-Rufen, die sich dann auch im Abstimmungsergebnis niederschlugen: Von 71 abgegebenen Stimmen erhielt Schulenburg 70 Ja-Stimmen.
Hümmer jetzt Kreisvorsitzender Ebenso deutlich war zuvor die Wahl des Kreisvorsitzenden verlaufen. Nachdem Peter Dorscht, der bisherige Chef im Kreisverband, aus beruflichen Gründen zurückgetreten war, stand nun der Stadt- und Kreisrat Manfred Hümmer zur Wahl. Renate Krause (FW-Ortsvorsitzende aus Gräfenberg), hatte ihn vorgeschlagen: "Er hat schon viel bewegt, es ist ein Amt, das für ihn passt." 64 Freie Wähler (von 65 Wahlberechtigten) sahen das ebenso und gaben Hümmer ihre Stimme.
Der neue Kreisvorsitzende bedankte sich für den "überwältigenden Vertrauensbeweis" und kündigte an, dass er am Ausbau der Ortsverbände arbeiten werde. 24 Verbände gibt es in den 29 Gemeinden des Landkreises. "Die weißen Flecken" will Hümmer von der Landkarte verschwinden lassen.
Am Ende des Abends gab es dann noch ein 100-prozentiges Votum: 71 Freie Wähler stimmten über die Liste für die Wahl des Kreistages ab und alle 71 befürworteten die Liste mit ihren 60 Kandidaten.
Ja , so ist das nun mal .
Die "Freien Wähler" stellen sich gern hin als "frei" und unabhängig und vor allem als Keine Partei.
Aber wenn um Macht geht , dann ist ihnen alles Recht, egal mit wem und was.
Ich hoffe mal , dass sich die SPD´ler nicht davon blenden lassen und auch die Grünen sollten sich überlegen was sie tun.
Bin schon überrascht wie meine Partie die Segel streichen wird und den FW-Mann unterstüzt. Steinbrück gewählt und Merkel bekommen. Schulenburg gewählt? und Ulm bekommen. Die Allianz der CSU-Verachter wird mit diesm Kanditaten Schiffbruch erleiten. Der kann Ulm nicht das Wasser reichen. Einen "Hochgejubelten" haben wir mit dem Dr. Kirschstein doch schon. Alle Beide für Forchheimer und Landkreisbewohner Mangels Wurzeln einfach nicht wählbar. Ob die beiden sich nach den verlorenen Wahlen als Oppositionsführer profilieren werden ? Wie schnellaufgetaucht so schnell auch wieder untergetaucht. Der Wähler läßt sich von Blendern nicht bluffen ! Und das ist gut so.