Die Schule in der Egloffsteinstraße wird für zwei Millionen Euro saniert. Am Ende steht eine barrierefreie Schule. Der Kostenaufwand liegt bei rund zwei Millionen Euro.
Das Vordach über der Terrasse ist löchrig, die Fassade blättert ab und auch der Spruch auf der Gedenktafel an der Giebelseite ist nicht mehr ganz frisch: "In diesem Hause soll beginnen, was leuchten soll im Vaterlande."
Vielleicht wird die Gedenktafel auch Ende des Jahres noch hängen, doch der Rest der Schule dürfte dann kaum mehr wiederzuerkennen sein. Zwei Millionen Euro wird die Stadt heuer in die Sanierung des Schulgebäudes stecken. "Wir reden schon lange drüber", sagt Sibylle Kellner, die Geschäftsführerin der Montessorischule.
Wenn in den letzten Jahren über das leicht morbid wirkende Schulhaus geredet wurde, dann ging es nicht nur darum, die Fassade aufzumöbeln.
Für die Sanierungspläne gebe es eine ganze Reihe von "Notwendigkeiten", sagt Sibylle Kellner: Die Brandschutztechnik sei unzureichend, ein zweiter Fluchtweg fehle, das Energiekonzept sei veraltet.
"Außerdem sind wir eine Schule, die integrativ arbeitet", sagt die Montessori-Geschäftsführerin. Mit anderen Worten: Für die Schüler mit körperlichen Einschränkungen fehlt ein Aufzug. Künftig sollen sie die oberen Klassenräume problemlos per Aufzug erreichen können; wer im Rollstuhl sitzt, muss nicht mehr die Treppen hochgetragen werden.
Die Gedenktafel an der Giebelseite stammt aus dem Jahr 1957, als die Berufsschule eingeweiht wurde. Im Jahre 1993 fand in der Egloffsteinstraße 33 dann die erste Montessori-Klasse ihr Zuhause. In all den Jahren, während die Montessori-Schule von 25 auf fast 300 Schüler anwuchs, ist an der Schule kaum etwas verändert worden.
"Vielleicht kann es schon im Mai mit der Sanierung losgehen", sagt Gerhard Zedler, der Chef des Forchheimer Bauamtes.
Er skizziert den geplanten Sanierungsverlauf: Am Beginn steht der Bau des Aufzugs und einer Flucht-Treppe an der Nordseite der Schule. Dann folgen die Erneuerung des Putzes, die Wärmedämmung und der neue Anstrich.
Veränderte Fassade Während der großen Ferien sollen die gesamten Fenster ausgewechselt werden. Wegen der Wärmedämmung werde die "in Vorsprüngen gegliederte Fassade" ihr Aussehen leicht verändern, kündigt Zedler an. Einige Vorsprünge würden "durch die Dämmung umfasst" werden. Am Ende wird in der Egloffsteinstraße eine barrierefreie Schule mit "weniger Energiekosten" stehen, sagt der Chef des Bauamtes. Die Sanierung umfasse auch die Erneuerung der Toilettenanlagen und der Terrasse, die sich rund um das Flachdach zieht.
Erstmal eine 10.
Klasse Wann die Zwei-Millionen-Euro-Erneuerung abgeschlossen ist, das kann Gerhard Zedler nicht voraussagen. Aber: "Wir haben schon im Hinterkopf, bis Ende des Jahres fertig zu sein." Im September wird die Montessori-Schule erstmals auch eine zehnte Klasse anbieten. Dass die Schule sich so stark entwickelt hat und doch so lange auf die Sanierung warten musste, dafür zeigt Sibylle Kellner Verständnis: "Wegen der Etat-Lage der Stadt haben wir lange keine Möglichkeit für die Erneuerung gesehen."
Jetzt setzt die Stadt das Projekt trotz knapper Finanzen um. Wobei auch die Nutzer des Gebäudes ihren Beitrag leisten: Für die Miete überweist die Montessori-Schule der Stadt monatlich über 13.000 Euro.