Rüdiger Hoffmanns Humor made in Paderborn

2 Min
"Aprikosenmarmelade, viel mehr braucht man nicht zum Glück" , intoniert Hoffmann am Klavier. Foto: Josef Hofbauer
"Aprikosenmarmelade, viel mehr braucht man nicht zum Glück" , intoniert Hoffmann am Klavier. Foto: Josef Hofbauer
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Besser als eine Runde "Mau Mau" oder ein Kurs in Lach-Yoga, urteilte Kabarettist Rüdiger Hoffmann über seinen Auftritt in der Hirtenbachhalle in Heroldsbach, wo er sein neues Programm "Aprikosenmarmelade" präsentierte - seine Kult-Begrüßung eingeschlossen.

Mit seiner Kult-Begrüßung "Hallo erst mal, ich wusste gar nicht, ob Sie es schon wussten" hatte er auch hier das Publikum von der ersten Minute an auf seiner Seite.

In einer unvergleichlichen Art analysiert der Comedian die Probleme des Alltages, bringt sie treffsicher auf den Punkt. Sein Auftritt besticht durch seine ausgefeilten Texte und sein brillantes Klavierspiel. Natürlich auch durch seine ruhige, dafür aber umso nachhaltiger wirkende Ausdrucksweise. Rüdiger Hoffmann hastet nicht durch das Programm, vielmehr lässt er die rund 750 Gäste mit jedem Satz auf eine neue Pointe hoffen. "Würde ich ganz schnell sprechen, wäre ich mit meinem Programm in einer Viertelstunde durch. Was machen wir dann mit dem Rest der Zeit?", fragt der Comedian, der sein Studium als Musiklehrer am Gymnasium abgebrochen hat.


Lachen ist gesund


Sein Credo: "Lachen ist gesund." Egal worüber. So sinniert Hoffmann in seinem trockenen Humor über Erholung, wobei er sich für einen Pärchenurlaub mit Olaf, Birte, deren Sohn Niklas und Hund Attila entschieden hat. Denn Österreich oder eine Fahrradtour durch den Gaza-Streifen empfand er nicht wirklich als Alternative. Also ab nach Dänemark, das aussieht wie eine große Wiese mit Blick aufs Meer. Mehr nicht. "Was macht man nicht alles, wenn man crazy drauf ist!", reflektiert Hoffmann. Das ist "Ferien auf Sagrotan."

Der fünfjährige Niklas schmiert Schokopudding in die Videokamera. Zur Rede gestellt, gibt der Kleine zu bedenken: "Außer mir tut's ja keiner." Nicht besser ist der Wellness-Urlaub im Sauerland, den Hoffmann so beschreibt: "Wie Österreich, nur ohne Berge, aber mit Österreichern." In besonders schlechter Erinnerung hat er den Wellness-Willi, der ihm eine Klangschalenmassage verpasst hat, dass ihm Hören und Sehen verging. Diese schrecklichen Erfahrungen gibt er dann als "Mahatma-Spaß" ganz gerne an andere weiter.


Ein Friedensangebot


Doch nach so viel Wellness als Friedensangebot für seine Lebenspartnerin Susanne, mit der er gefühlte sieben Jahre zusammen ist - in Wirklichkeit sind's vier -, hilft nur noch ein Amsterdam-Trip mit Freunden. Dabei geht es deftig zur Sache, wenn Hoffmann über Schmauchspuren am Hintern philosophiert, die nach einem Kilo Zwiebeln auf dem Mettbrötchen und kaltem Eintopf aus der Dose eine Druckwelle erzeugen, dass es einem die Bierdose aus der Hand reißt. Aber das gehört offenbar dazu, wenn der Rüdiger mit dem Jungs um die Häuser zieht.
Die Kommunikation mit Susanne verbessert das dadurch dennoch nicht: "Grad wenn ich Fußball gucke, kommen da nur Laute und Wortfetzen zu mir durch." Das sei evolutionsbedingt, mutmaßt der Paderborner, der sich auch selbst auf die Schippe nimmt.

"Wenn ich Rotlicht-Atmosphäre haben will, fahre ich an die nächste Kreuzung und warte, bis die Ampel auf Rot springt." Und er räumt auf mit Klischees gegenüber Künstlern. "Sex, Drogen und Alkohol vor und nach den Konzerten, das gibt es bei uns nicht", beteuert Hoffmann. Deshalb muss er von der "Wiener Auster" und der "Russischen Schlittenfahrt" weiter träumen.