Die Vorbereitungen für eine große Krippenausstellung im Heimatmuseum Ebermannstadt laufen. Ab 3. Dezember ist sie geöffnet.
Seit Anfang November baut Reinhold Ott aus Heiligenstadt im Heimatmuseum Weihnachtskrippen auf. Zuerst musste ein Unterbau aus Biertischen und Bänken für eine zweistufige Staffage eingerichtet und mit schwarzem Samt abgedeckt werden. Das dauerte schon zwei Tage lang. Anschließend halfen ihm seine Tochter und sein Schwiegersohn beim Transport von über 40 Krippen.
Auf die Frage, ab wann er sich schon mit Krippen beschäftigt, besinnt er sich einige Zeit: "Schon lange." Dann geht er zu einer Schachtel und holt einen kleinen geschnitzten Esel heraus: "Das ist meine älteste Figur. Ihn habe ich seit meiner Kindheit. Die Maria kam erst vor acht Jahren dazu."
Alle seine Krippen sind Unikate. Darauf legt er größten Wert. Überlässt ihm jemandem eine Krippe - wie es gerade in
Ebermannstadt passiert ist -, renoviert er die Figuren mit größter Sorgfalt, sagt dann aber deutlich, dass er sie nach seinen Vorstellungen neu zusammenstellen und in neuer Umgebung einrichten wird. "Aber man muss beim Umbau äußerst sensibel vorgehen, damit der ursprüngliche Besitzer sich auch daran freuen kann", sagt Ott.
Authentisch müssen sie sein
"Krippen müssen authentisch sein und sie müssen eine stimmige Beleuchtung haben", erklärt der Krippenbauer. In seiner Sammlung hat er Figuren, die bis auf das Jahr 1900 zurückgehen. "Der Charme ihres Alters muss erhalten und sichtbar sein", meint er.
Er selbst verwendet nur Holz für den Bau seiner Krippen, wobei in seiner reichhaltigen Sammlung auch viele umgearbeitete Wurzelstöcke zu sehen sind. Gelernt hat er bei dem Hirschaider Krippenbaumeister Horst Wende. Seitdem hat Ott seine Krippen in vielen Ausstellungen gezeigt - in Bamberg ebenso wie in Straubing oder Hollfeld und ringsum in den Orten seiner Heimat um Heiligenstadt.
Apropos Heimat: Für ihn sind fränkische wie auch alpenländische Krippen "heimatlich". Deshalb stehen fränkische Ensembles neben originalgetreuen Abbildungen von Tiroler Bauernhäusern. "Diese Krippe", Reinhold Ott zeigt auf ein unverkennbar alpenländisches Exemplar, "habe ich maßstabsgetreu nach einem Foto gebaut, das ich im Urlaub in Villanders gemacht habe."
Orientalisch, afrikanisch
Im ersten Ausstellungsraum sind auch mehrere orientalische und eine afrikanische Krippe zu sehen. Auch hier fasziniert, in welcher Stimmigkeit Reinhold Ott die Weihnachtsgeschichte landschaftlich umsetzt.
Letzter Schritt vor Eröffnung der Ausstellung wird die Beleuchtung sein. Die hellen Punktstrahler müssen abgebaut werden, sie stören das Anheimelnde. Reinhold Ott erläutert: "Der Besucher soll eintauchen können in die Faszination, die von Weihnachten ausgeht."
Öffnungszeiten
Die Krippenausstellung im Heimatmuseum Ebermannstadt wird am Sonntag, 3. Dezember, um 14 Uhr eröffnet. Weitere Öffnungszeiten sind sonntags und feiertags - mit Ausnahme von Heiligabend und Silvester - von 14 bis 17 Uhr und mittwochs von 15 bis 17 Uhr. Am Mittwoch, 6. Dezember, und Mittwoch, 13. Dezember, wird Reinhold Ott selbst in der Ausstellung anwesend sein und Interessierten für Fragen zur Verfügung stehen.