Radwegebau mit Stolpersteinen

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Schon im Oktober soll zwischen Schlaifhausen und Dietzhof mit dem Bau eines Radweges begonnen werden. Eine durchgehende Verbindung entlang der Kreisstraße zwischen Stiebarlimbach und Schnaid scheitert jedoch bislang am Grunderwerb. Foto: Andreas Oswald
Schon im Oktober soll zwischen Schlaifhausen und Dietzhof mit dem Bau eines  Radweges begonnen werden. Eine durchgehende Verbindung entlang der Kreisstraße zwischen Stiebarlimbach und Schnaid  scheitert jedoch bislang am Grunderwerb. Foto: Andreas Oswald

Die Kreisstraßen sollen für Radler sicherer werden. Doch bisweilen scheitert der Wegebau daran, dass Grundstücksbesitzer keine Flächen verkaufen.

"Wir machen den Weg frei", in Anlehnung an diesen Werbespruch baut der Landkreis Stück für Stück entlang seiner Kreisstraßen Geh- und Radwege. Jüngstes Beispiel ist die Drahtesel-Trasse zwischen Gosberg und dem Wiesenthauer Bahnhof. Grünes Licht hat jetzt der Bauausschuss für einen Radweg zwischen Schlaifhausen und Dietzhof gegeben. Baubeginn soll bereits im Oktober sein. Dann soll auch mit dem Neubau eines Geh- und Radweges zwischen Stiebarlimbach und Schnaid begonnen werden. Doch der kann nicht durchgängig entlang der Kreisstraße FO 10 verlaufen, weil eine Grundstücksbesitzerin den erforderlichen Flächenstreifen nicht verkaufen will. Bleibt sie stur, müssen Radler einen Umweg über einen Flurbereinigungsweg in Kauf nehmen.


Sicherheit im Blick

Die bestehende Kreisstraße ist in Folge der vorhandenen Fahrbahnschäden, Risse und Unebenheiten in einem schlechten Zustand und bedarf dringlich eines Ausbaus. Ziel der Maßnahme ist es, den Streckenabschnitt zwischen Stiebarlimbach und Schnaid sicherer zu machen. Wie Dieter Els vom Tiefbauamt berichtet, geschehe dies durch die Abflachung der vorhandenen S-Kurve und durch die Neuanlage eines fahrbahnbegleitenden Geh- und Radweges. Die Ausführung des zirka 630 Meter langen Geh- und Radweges erfolge erst ab dem Wirtschaftsweg am Wasserhaus. Ein Stück weiter soll der zweieinhalb Meter breite Radweg parallel zur Kreisstraße auf der Ostseite bis zum Bauende in Schnaid verlaufen. Wegen eines Grundstücks, dessen Besitzerin für die Baumaßnahme keine Flächen zur Verfügung stelle, sei ein direkter Weg nicht möglich, erläutert Dieter Els. Das empört Reinhold Otzelberger (SPD): Der Umweg über den Wirtschaftsweg sei für Radfahrer kein akzeptables Angebot. Wenn man für diese Maßnahme 1,8 Millionen Euro ausgebe und dafür nur eine viertklassige Lösung bekomme, dann sei dies alles andere als befriedigend, stellt der SPD-Fraktionssprecher fest. Und er macht klar, dass es ein öffentliches Interesse an dem Wegebau gebe - und da böten sich auch Möglichkeiten, diese Belange durchzusetzen.


SPD droht mit Enteignung

Als Landrat Hermann Ulm versichert, dass man auf allen Ebenen versucht habe, mit der Grundstücksbesitzerin eine Lösung zu finden, schlägt Otzelberger härtere Bandagen vor: "Als ultima Ratio gibt es das Enteignungsverfahren", droht der SPD-Kreisrat. Hallerdorfs Bürgermeister Torsten Gunselmann (FWGSS) sieht jedoch noch nicht aller Tage Abend gekommen. Man arbeite noch an einer Lösung - ungeachtet dessen ergebe sich bereits mit der jetzigen Planung eine Verbesserung gegenüber dem bisherigen Zustand. Kreisrat Edwin Dippacher (CSU) rät von einer Enteignung ab. Dies sei ein langwieriges Verfahren. Dippacher schlägt stattdessen vor, in dem Beschluss ergänzernd zum Ausdruck zu bringen, man möge erneut mit der Grundstücksbesitzerin verhandeln. "Das können wir gerne nochmals machen", erklärt sich Landrat Hermann Ulm einverstanden.


Grunderwerbsprobleme nicht selten

"Grunderwerbsprobleme gibt es öfter mal", erklärt Dieter Els vom Tiefbauamt des Landkreises auf Nachfrage unserer Zeitung. Meist finde sich jedoch eine einvernehmliche Lösung. Es bedürfe jedoch Überzeugungskraft um zu vermitteln, dass hier das Gemeinwohl im Vordergrund stehe. Ein Lob spricht Dieter Els all jenen aus, die dies akzeptieren.