Der Muggendorfer Posaunenchor macht jeden Gottesdienste noch ein wenig feierlicher. Inzwischen spielen die Musiker aber auch bei weltlichen Anlässen auf. Ihr früherer Dirigent hatte damit noch ein ernstes Problem.
                           
          
           
   
          Wenn der Posaunenchor spielt, ist es immer besonders feierlich. Diesen Umstand schätzen auch die Besucher der Gottesdienste in der Muggendorfer Laurentiuskirche. Die Gottesdienste begleiten regelmäßig die Musiker des Posaunenchors. Freilich spielt der Chor nicht an jedem einzelnen Sonntag, sondern nur an hohen kirchlichen Feiertagen oder zu besonderen festlichen Anlässen. 
Die Mitglieder saßen früher in Dreierreihen auf der Empore neben der Orgel. Für die Musiker, besonders für die mit den größeren Instrumenten wie Tuba oder Zugposaune, ist es dort aber mit der Zeit schlicht zu eng geworden. 
  
  "Das war nicht immer so"  Deshalb entschloss sich der Kirchenvorstand unter seinem damaligen Pfarrer Heinz Haag, den Chor neu und zentraler zu platzieren. Vor dem Altarraum wurden dafür fünf Bankreihen entfernt. 
Jetzt erfüllen die Posaunen den mächtigen, über zehn Meter hohen Raum vom Kirchenschiff aus mit ihrem jubilierendem Klang. 
Das Repertoire umfasst die Standards der sakralen Kirchenmusik, aber auch Modernes. Nachdem es in der Kirchengemeinde Muggendorf keine Blaskapelle gibt, spielt der Posaunenchor auch öfters bei weltlichen Anlässen wie Frühschoppen oder kleinen Vereinsfeiern. 
Hier ertönen dann auch Wanderlieder sowie Märsche und Walzer aus den blitzblank geputzten Instrumenten. "Das war nicht immer so", erinnert sich Georg Wolf. Gründungsdirigent Wager war ein Gegner des Vorhabens, weltliche Musik auf den Kirchenmusikinstrumenten zu spielen. Dies, so erinnert sich Wolf, lag unter anderem auch daran, dass die Noten nicht gepasst hätten. 
 Nach dem plötzlichen Tod des Chorgründers im Jahr 1976 übernahm Georg Wolf die Leitung, die er ununterbrochen bis heute und somit 38 Jahre inne hat. 
Dem Verein unter seinem Vorsitzenden Peter Fecher fehlt es nicht an neuen Ideen. 
So wurde beispielsweise ein Bläsergottesdienst ins Leben gerufen. Die Orgel durfte in jenem Gottesdienst am Sonntagmorgen schweigen. 
"Wie kann das Lob Gottes besser erklingen als aus Posaunen?", brachte Dekan Günther Werner seine Freude über die gelungene Veranstaltung zum Ausdruck. 
Ruth Dorscht führte durch die christliche Morgenfeier. Sie griff zurück auf Texte aus dem Alten Testament und las die folgende Stelle, in der Gott zu Mose sprach: "Lass zwei Trompeten aus Silber anfertigen. Mit ihnen sollst du die Gemeinde zusammenrufen und auch das Zeichen zum Aufbruch geben. Wenn später einmal die Feinde in euer Land einfallen und ihr gegen sie in den Kampf zieht, dann müsst ihr mit den Trompeten schmettern. 
Dann werde ich euer Gott an euch denken und von den Feinden retten." 
  
  Ein weicher und runder Ton   Die Chormitglieder stellten ihre Instrumente und deren Handhabung vor. Demnach gab es die Trompete schon bei den Ägyptern in Form eines geraden Rohres mit einem Stahltrichter am Ende. 
Das Flügelhorn wurde aus dem militärischen Signalhorn entwickelt. Der Rohrdurchmesser wird zum Trichter hin etwas größer, damit entsteht ein weicher und runder Ton. Einen Aufbau mit einem engeren Rohrdurchmesser hat auch das Tenorhorn. Das Rohr ist aber länger und wird zum Ende hin immer breiter. Das Instrument gibt einen vollen und runden Klang von sich. 
Die Posaune kommt um 1000 aus Asien nach Europa. Sie hatte ein langes Rohr und am Ende einen Trichter. Später hat man für die tiefere Stimme die Rohre länger gemacht.