Am Himmelfahrtstag greift der Hetzelsdorfer Chor zu seinen Instrumenten. In diesem Jahr beginnt das traditionsreiche Konzert eine Stunde früher als gewohnt.
Zu einer festen Einrichtung hat sich das Konzert am Himmelfahrtstag des Posaunenchors Hetzelsdorf in der St. Matthäuskirche etabliert. Es findet dieses Jahr zum 39. Mal am Donnerstag, 29. Mai, um 19 Uhr statt. Damit beginnt das Konzert eine Stunde früher als in den Jahren zuvor.
Liebhaber der Blasmusik dürfen wieder ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Konzert erwarten. Der Posaunenchor Hetzelsdorf besitzt einen ausgezeichneten Ruf. Fleißig arbeiten die etwa 35 Bläser unter Leitung von Bernhard Löw auf diesen Höhepunkt des Jahres hin. Von Johann Sebastian Bach bis hin zu Rimsky-Korsakow wird ein breites Repertoire zu hören sein. Mit erklärenden Übergängen wird Löw die Beiträge dem musikbegeisterten Publikum näherbringen.
Dabei hat alles einmal ganz anders angefangen, erinnern sich Löw und der Posaunenchor-obmann Georg Hostalka.
"Früher war der Himmelfahrtstag halt der Herrentag, heute ist es eine regelrechte Inflation mit Grillen und allen möglichen Freizeitthemen." 1976 feierte die Gemeinde das 75. Kirchenjubiläum. Genauso alt wurde der auch der Kirchenchor. Der damalige Chorleiter Studienrat Siegfried Billich richtete dazu einen Gemeindeabend aus.
Keine Nachwuchssorgen Daraus entwickelte sich kontinuierlich das Konzert des Posaunenchors in seiner heutigen Form. Die Kirchengemeinde umfasst rund 500 Seelen. Daran lässt sich ablesen, was es bedeutet, einen umfangreichen Posaunenchor mit 35 Bläsern zu pflegen.
Es gibt nur eine geringe Fluktuation, sagt Löw. Alle zwei bis drei Jahre stoßen etwa fünf Personen hinzu. Ebenso viele verlassen im Gegenzug den Chor. Nachwuchssorgen hat man bis dato also nicht. "Feuerwehr und Fußball sind unbestritten eine gewisse Konkurrenz", sagt Hostalka.
Aber man kenne die Familien in der Gemeinde und könne sie deshalb erfolgreich ansprechen.
Beim kommenden Chorkonzert werden vier Mitglieder auch für ihren 25-jährigen aktiven Dienst geehrt. "Thematisch unterscheiden wir uns als Posaunenchor von den übrigen Blechbläsern eindeutig durch den kirchlichen Auftrag", stellt Löw klar.
Über vier Jahrhunderte geht die musikalische Reise im Konzert. Löw hat versucht, den Akzent etwas nach Osten zu verschieben - weg von dem heute oft klassischen amerikanischen oder angelsächsischen Liedgut.
Löw legt Wert darauf, dass alle Musiker ehrenamtlich spielen. Er selbst leitet den Posaunenchor seit rund 25 Jahren mit großer Hingabe.