20 Jahre hat Uwe Fürstmann davon geträumt, mit mediterraner Feinkost zu handeln. Jetzt hat er in Forchheim einen Laden eröffnet.
Wenn Uwe Fürstmann beginnt, über Serranoschinken oder portugiesische Weine zu reden, dann ist er kaum noch zu stoppen. Vier Jahre seines Arbeitslebens als Exportkaufmann hat er in der Nähe von Porto gelebt.
Das ist 20 Jahre her. Aber schon damals begann Fürstmann, davon zu träumen, eines Tages seine Leidenschaft für die portugiesische Esskultur nach Deutschland zu bringen.
Häppchen-Szene Seit Freitag lebt der 53-Jährige diesen Traum. "Schmackofatz" nennt sich der Laden am Paradeplatz 20. Gemeinsam mit Anne Geus (sie verkauft selbst gemachte Marmeladen) will Uwe Fürstmann die Forchheimer Feinkost-Szene um einige Häppchen erweitern.
Fürstmann kommt aus Baden. Seit zehn Jahren lebt er mit seiner Familie in Heroldsbach. Seine kaufmännische Leidenschaft hat unterschiedlichste Facetten.
Als er für einen Schweizer Konzern nach Portugal geschickt wurde, agierte Fürstmann als technischer Kaufmann. In Nürnberg war er später am Aufbau einer Firma für Medizintechnik beteiligt. Die letzten sieben Jahre war er dann als Berater für Menschen aktiv, die einen Exporthandel gründen wollten. Und nun verkauft er Feinkosthäppchen und exquisite mediterrane Lebensmittel.
"Vielleicht kennen Sie das", sagt Fürstmann: "Sie waren im Urlaub und haben etwas besonders Gutes gegessen. Und um es wieder zu finden, müssen Sie lange suchen - oder sie machen es selbst." Er hat sich fürs Selbermachen entschieden. Seinen Lieferanten kennt Fürstmann bereits aus seiner Zeit in Porto. Doch zu seinen Kunden zählt er nicht nur Deutsche, die aus dem Portugal-Urlaub kommen und nun auf der Suche nach einer speziellen portugiesischen, Wurst, einem Lianen-Extrakt oder nach Lupinen-Kerne in Salzlake sind.
"Es gibt auch viele Portugiesen und Spanier, die im Raum Forchheim-Erlangen leben und arbeiten", erzählt der Kaufmann. Gleich an den ersten Verkaufstagen waren bei Fürstmann Raritäten wie Stockfisch oder Aveleda-Weine nachgefragt. Doch dem 53-Jährigen geht es nicht nur darum, alle denkbaren kulinarischen Spezialitäten aus Portugal und Spanien anzubieten; er ist ein Feinkosthändler mit Botschaft: Diese Lebensmittel seien unwesentlich teurer als beim Discounter - "stammen aber von kleinen Produzenten und bieten höchste Qualität".
Sich mit dem Essen beschäftigen Der Pferdefleischskandal sei ja nur einer von vielen, erinnert Fürstmann.
"Die Folge ist, dass sich immer mehr Menschen mit dem beschäftigen, was sie essen." Auch er lade seine Kunden ein, "sich mit dem Essen auseinandersetzen". In den nächsten Wochen werden Fürstmann und Geus das Geschäft am Paradeplatz um ein "Kulinarium der leichten Genüsse" erweitern. Ein Frühstücksbuffet soll es geben - und Mittagstisch mit einem ausgewählten Gericht. Fürstmann spricht gerne vom "evangelikalen Charakter" seiner Waren. Er wolle die Produkte nicht nur verkaufen - "ich will sie erklären".
Forchheims Häppchen-Community hat eine neue Anlaufstelle. Dort werden die Waren mit evangelikalen Charakter nicht nur erklärt sondern einem auch noch verkauft . Wow!
Wenn die Lebensmittel auch noch fair gehandelt wurden, was ja in der" Fair Trade Town" Forchheim, ja so was gibt es wirklich, eigentlich selbstverständlich sein sollte, ja dann können sich Forchheims Feinschmecker bei einem Glas portugiesischen 2010er Schüttdiebrühno mit dem Essen auseinandersetzen.
Dem Ladenbetreiber wünscht man einen guten Umsatz und daraus einen evangelikalen Gewinn !