Die Fastenzeit nimmt unser FT-Reporter zum Anlass, sich auf die Spur unseres Verpackungsmülls zu machen. Und gibt Tipps zur Abfallvermeidung.
Seit 20 Tagen versuche ich plastikfrei zu leben. Zwei Redaktionskolleginnen und ich haben uns zur Fastenzeit vorgenommen, uns im Verzicht üben - ich habe mich zum "Plastikfasten" überreden lassen. Beim Einkaufen verzichte ich auf Kunststoffverpackungen, eingeschweißte Nahrungsmittel und Plastiktüten. Bisher läuft der Selbstversuch ganz gut: Ich bin noch nicht verhungert, schließlich kann ich alles auch in Gläsern, Jutebeutel und meinem Rucksack nach Hause tragen.
In meinen Gelben Sack habe ich seit drei Wochen (fast) nichts mehr entsorgt. Das "Plastikfasten" hat mich aber neugierig gemacht: Was passiert eigentlich mit unserem Verpackungsmüll, nachdem die Müllmänner die Gelben Säcke abgeholt haben? Wo der Forchheimer Verpackungsmüll landet, war nicht so leicht herauszufinden. Um die Abfälle aus den Gelben Säcken kümmert sich eine Firma aus Büchenbach (Landkreis Roth). Sortiert wird der Müll aber in Baden-Württemberg und die Materialien werden an unterschiedlichen Standorten in ganz Deutschland verwertet. Alle Hintergründe zu den Gelben Säcken aus dem Kreis Forchheim erfahren Sie auf inFrankenPLUS.
Mein persönliches Zwischenfazit nach drei Wochen: Es ist leichter als gedacht, durch Pfandgläser und Stoffbeutel den eigenen Verpackungsmüll deutlich zu reduzieren. Dadurch müsste auch weniger Alltagsmüll aufwendig transportiert, sortiert und deutschlandweit aufgearbeitet werden.
Tipps zur Abfallvermeidung
1. Wochenmarkt statt Discounter Wer regionale Produkte wie Obst und Gemüse auf dem Markt um die Ecke kauft, der vermeidet eingeschweißte Waren und unnötige Kunststoff-Verpackung.
2. Selbst gekocht statt fertig Durch Fertigprodukte fällt weitaus mehr Verpackungsmüll an als durch selbst gekochte Gerichte. Die Zutaten für selbst zubereitete Salate oder Brötchen müssen nicht extra verpackt werden.
3. Mehrweg statt Einweg Auch im Supermarkt kann man Milch, Joghurts oder Säfte statt in der Plastikflasche in Pfandgläsern kaufen. Außerdem können die stabilen Flaschen mehrfach benutzt werden.
4. Theke statt Kühlregal Kauft man Fleisch oder Käse an der Frischetheke, wird dort oft Papier und zumindest weniger Plastik verwendet. Manche Märkte erlauben auch selbst mitgebrachte Vorratsbehälter, in die die Waren gelegt werden.