Das Gremium stimmte den Plänen für die Dorferneuerung in Wichsenstein zu. Auf die Kommune kommen damit Kosten in Höhe von rund 120 000 Euro zu.
Erneut ging es im Marktgemeinderat um die Dorferneuerung in Wichsenstein. Diesmal war Planer Frieder Müller-Maatsch vom gleichnamigen Landschaftsarchitekturbüro aus Burghaslach gekommen, um den Räten seine Pläne für die Neugestaltung des Festplatzes und des sogenannten Schulplatzes in Wichsenstein zu erläutern. Etwa 70 Seiten umfassen seine Planungen für beide Plätze, deren Neugestaltung mit insgesamt 397 460 Euro veranschlagt sind. Der Markt Gößweinstein muss dazu rund 120 000 Euro beisteuern.
"Es freut mich, das die Planung nun im Gemeinderat vorgestellt wird", sagte Peter Helldörfer (CSU), nachdem der Planer seine beiden Platzgestaltungspläne vorgestellt hatte. Helldörfer hatte in der Vergangenheit immer wieder moniert, dass die Planungen für die Dorferneuerungsmaßnahmen in Wichsenstein nicht dem Gesamtgemeinderat, sondern nur den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses präsentiert wurden. Denn wie Helldörfer wiederholt betonte, sei zum einen der Markt Grundstückseigentümer beider Plätze, zum anderen müsse sich die Gemeinde auch kostenmäßig beteiligen. Deshalb hätten die Gemeinderäte auch ein Mitspracherecht, was die Gestaltung angehe - und nicht nur die Teilnehmergemeinschaft zur Dorferneuerung Wichsenstein.
Kein Parkplatz für Lkws
Aufgabe des Planers war es, den bisherigen Parkplatz mit Festplatzwiese am sogenannten Floriansstüberl in Richtung Bieberbach als Festplatz mit Wanderparkplätzen und einem Busabstellplatz umzugestalten. Vor allem sollte es nicht mehr möglich sein, dass Lkws hier parken können. Zur vorbeiführenden Kreisstraße hin wird deshalb eine Baumreihe gepflanzt.
Wichtig war es auch, vom Festplatz aus eine Blickbeziehung zum Wahrzeichen des Ortes, dem Wichsenstein, herzustellen. Der neue Festplatz erhält ein symbolisches Eingangstor aus Rundhölzern von Bieberbach aus kommend. Die bisherigen Parkplätze werden als Wanderparkplätze mit Rasengittersteinen umgestaltet, der Festplatz selbst erhält auch eine Einfahrt für Lkws, die zum Beispiel das Festzelt beliefern. Vorgesehen ist auch ein wassergebundener Weg um den neuen Festplatz, damit die kirchlichen Prozessionen ihre Runden drehen können. Ein Sitzrondel nahe des Florianstüberls soll Wanderer zum Verweilen einladen, die sich dann an dem ebenfalls geplanten Trinkbrunnen erfrischen können. Die vorhandene Hecke am Festplatz wird durch eine neue ersetzt und die bestehenden Linden sollen ergänzt werden. Auf dem Platz selbst werden einige Obstbäume gepflanzt. Außerdem werden Infotafeln aufgestellt.
Der Schulplatz als Treffpunkt
Beim so genannten Schulplatz nahe des Friedhofs war es die Vorgabe der Teilnehmergemeinschaft für den Architekten, einen Treffpunkt mit Aufenthaltsbereich und einigen Stellplätzen zu schaffen. Mittelpunkt dieses Platzes wird ein Sechseckpavillon mit Holzdach auf einer Stahlkonstruktion und mit LED-Beleuchtung. So ist der Platz auch nachts erhellt. Auf den neuen Schulplatz führt ein barrierefreier Weg, vor dem Pavillon wird eine Terrassierung aus drei Stufen errichtet. Ein Drehspielgerät und eine Wippe erhöhen die Aufenthaltsqualität. Die Fichten werden entfernt und der Zaun erneuert. Auch auf diesem Platz soll eine Blickbeziehung zum Wichsenstein hergestellt werden.
Folgekosten trägt Gemeinde
"Das ist eine richtig gute Planung und Gott sei Dank gibt es hohe Fördersätze", kommentierte Matthias Wendler (JuF). Wie er betonte, können die Wichsensteiner dann stolz auf beide Plätze sein. Er fragte jedoch, wer die Plätze dann pflegt. "Der Markt Gößweinstein", war Bürgermeister Hanngörg Zimmermanns (BMG) knappe Antwort und sein Stellvertreter Georg Bauernschmidt (SPD) meinte, das sich die Pflegemaßnahmen in Grenzen halten werden. Dietmar Winkler (CSU) wollte wissen, ob der Trinkbrunnen am Festplatz große Folgekosten nach sich ziehen wird. Dies verneinte der Planer. Helldörfer wies aber darauf hin, dass Wasser verbraucht wird, welches sicherlich von der Wichsensteingruppe in Rechnung gestellt werde. In diesem Zusammenhang erinnerte Helldörfer auch an den Trinkbrunnen in der Karl-Brückner-Straße in Gößweinstein, der von der Gemeinde aus Kostengründen trockengelegt wurde.
Am Ende stimmten alle Räte den Planungen und dem Abschluss der Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft zur Dorferneuerung zu.