Pflege bleibt auch in Ebermannstadt ein Draufzahlgeschäft

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Die Bewohner der Caritas-Sozialstation freuen sich über die liebevolle persönliche Zuwendung. Foto: Josef Hofbauer
Die Bewohner der Caritas-Sozialstation freuen sich über die liebevolle persönliche Zuwendung. Foto: Josef Hofbauer

Mitglieder des Finanzausschusses Ebermannstadt bewilligen der Caritas-Sozialstation rückwirkend einen Zuschuss von 2500 Euro. "Eine wichtige Einrichtung für die Stadt", begründen die Räte diese Spende.

In Ebermannstadt ist Schmalhans Küchenmeister. Deshalb wurde bereits im vergangenen Jahr der pauschale Zuschuss für die Caritas-Sozialstation von 76 Cent pro Einwohner, die sich auf 5230 Euro summiert hatten, gestrichen. Nun zeigten sich die Mitglieder des Finanzausschusses aber doch entgegenkommend. Das Gremium bewilligte eine Fördersumme von 2500 Euro, rückwirkend für das Jahr 2014.

In einem Schreiben hatte Peter Ehmann, Geschäftsführer des Caritas-Kreisverbandes aufgezeigt, dass der Pflegeaufwand bei unterschiedlichen Patienten unterschiedlich groß ist. Da die Pflegekassen aber nur einen Fixbetrag erstatten, entstehe pro Patient ein täglicher Fehlbetrag zwischen 13,02 im günstigsten und 30,43 Euro im schlechtesten Fall.


Nicht kostendeckend

In dem Schreiben des Caritas-Verbandes wurde auch darauf hingewiesen, dass im ländlichen Bereich durch längere Fahrtstrecken, einen größeren Personalaufwand und höhere Fuhrparkkosten eine Kostendeckung nicht zu gewährleisten sei. Außerdem, so Peter Ehmann auf Anfrage, sei die Caritas ein Dienstleister der Stadt, die gesetzlich dazu verpflichtet sei, eine solche Einrichtung der Daseinsvorsorge vorzuhalten.

Über die Qualität der Einrichtung gab es auch im Finanzausschuss keinen Zweifel. "Eine Einrichtung, die den Standort Ebermannstadt bereichert", unterstrich Vizebürgermeister Sebastian Götz (MOG). Bei der jüngsten Regelprüfung des ambulanten Pflegdienstes der Caritas-Sozialstation erhielt die Einrichtung für die pflegerische Leistung, die Umsetzung der ärztlich verordneten Pflege sowie für Dienstleistung und Organisation jeweils die Bestnote 1,0. Auch in der Kundenbewertung gab es ein "sehr gut". Allerdings müssten alle Einrichtungen dieser Art gleich behandelt werden, fanden Stadtrat Bernhard Hübschmann (NLE) und Vizebürgermeister Sebastian Götz. Die Folge: Die finanzielle Belastung der Stadt könnte steigen.

"Aber wir sollten schon was geben", unterstrich Brigitte Dörfler (FW). So stand das Gremium vor der Wahl, abzuwarten, welche weiteren Zuschussanträge von Wohlfahrtsverbänden und Privaten Einrichtungen mit dem gleichen Angebot eingehen, und dann zu entschieden, oder eine maximale Fördersumme festzulegen, die unter den potenziellen Antragstellern aufzuteilen wäre.


Einen Mittelweg gefunden

Kämmerer Wolfgang Krippel regte an, den Zuschuss rückwirkend für 2014 zu vergeben, da für dieses Jahr kein weiterer Antrag vorliege. Über die Förderung im Jahr 2015 könne dann bei den Haushaltsberatungen im Januar 2016 entschieden werden. Dieser Vorgehensweise stimmten die Mitglieder des Finanzausschusses einstimmig zu. Dies sind rund 2500 Euro, etwa die Hälfte der Pauschale, die in früheren Jahren gewährt wurde.

Mit dieser Förderung bewegt sich Ebermannstadt auf Höhe der Nachbarkommunen. Auch sie unterstützen Wohlfahrtsverbände mit der Hälfte des bisher gewährten Betrages.