"Obst-König" Wilhelm Trautner ist 90

1 Min

Der erfolgreiche Unternehmer aus Walkersbrunn, der 1947 seine Firma gründete, feierte sein Wiegenfest.

Wenn die Rede vom "Obst-König" ist, dann kann nur Wilhelm Trautner gemeint sein, der jetzt seinen 90.Geburtstag feierte. Selbst in diesem hohen Alter präsentierte sich der erfolgreiche Unternehmer und ehemalige Kommunalpolitiker gewohnt charmant, schlagfertig und liebenswürdig und dies, obwohl er erst vor wenigen Wochen eine schwere Operation erfolgreich überstanden hat.

Schon in jungen Jahren hatte sich der in Walkersbrunn geborene Wilhelm Trautner als sehr zielstrebig erwiesen und nach dem Abschluss einer kaufmännischen Lehre und der Teilnahme am Zweiten Weltkrieg im Jahre 1947 seine eigene Firma gegründet. Mit von Kühen gezogenen Karren, Fahrrädern mit Hilfsmotor, Holzvergaserautos und schließlich mit seinem ersten 2,5 t Opel Blitz führte er seine ersten Obsttransporte durch.

Handel mit Osteuropa


Auf der Suche nach neuen Kunden, vor allem aus dem Bereich der industriellen Obstverarbeitung musste dann die Firmenstruktur immer mehr vergrößert werden. So wurden eine modernere Technik und größere Transporter sowie neue Obst- und Lagerhallen angeschafft. In den 1970er Jahren wurde dann mit Geschäfts- und Handelsbeziehungen nach Osteuropa ein neues Kapitel in der Firmengeschichte aufgeschlagen.
Das ging auch mit einer Sortimentserweiterung von Stein- und Beerenobst in Richtung Konserven- und Zubereitungsartikel einher. Der "Willy" wandte sich aber keineswegs den fränkischen Anbaukulturen ab. Die jetzt bereits 65 Jahre währende Erfolgsgeschichte des Wilhelm Trautner gab dem rüstigen Obst-Trautner bislang mit seinem Konzept recht, wobei Tochter Iris und seine Anni, die ihm schon seit 32 Jahren eine unverzichtbare Stütze sind, einen großen Verdienst an dem Erfolg besitzen.

Leidenschaftlicher Politiker


Die andere Seite des Wilhelm Trautner ist sein politisches Engagement. So gehörte der rüstige Altersjubilar von 1960 bis 1976 dem Gemeinderat in seiner damals noch selbstständigen Heimatgemeinde Walkersbrunn an. Danach war er bis 1984 Ortssprecher im Gräfenberger Stadtrat und schließlich bis 1996 für die Fraktion der Freien Wähler Stadtrat. Gleichzeitig saß Trautner von 1972 bis 2000 im Forchheimer Kreistag.
Für sein kommunalpolitisches Wirken zum Wohle der Fränkischen Schweiz bekam er unter anderem im Jahre 1993 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und fünf Jahre später die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze verliehen.

Als man ihm auf der Terrasse, umgeben von seiner Familie, den Freunden und fünf Enkelkindern, ein Glas Mineralwasser als Durstlöscher anbieten wollte, meinte er nur trocken: "Nur nicht zuviel von dem Wasser, ich trinke lieber etwas anderes". Wie gesagt, ein charmanter Zeitgenosse war auch an seinem Ehrentag nicht um seine Schlagfertigkeit verlegen.

Gratulanten aus der Politik waren Landrat Reinhardt Glauber, Bürgermeister Werner Wolf und MdL Thorsten Glauber, Pfarrer Malte Lippmann überbrachte die Glückwünsche der Kirchengemeinde.