Die Verhandlungen über die Fusion der Kliniken Fränkische Schweiz und Forchheim ziehen sich hin. Grund ist das Prüfverfahren für die neue psychosomatische Abteilung.
                           
          
           
   
          Wer sich bei der jüngsten Stadtratssitzung in Ebermannstadt Aufklärung erhofft hatte, wie es mit der Fusion der Klinik Fränkische Schweiz und dem Klinikum Forchheim weitergeht, sah sich enttäuscht. Bei der angekündigten "Information und Aussprache" musste sich Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) darauf beschränken, die Ergebnisse eines Gespräches mit Landrat Hermann Ulm (CSU) zu dieser Thematik widerzugeben. 
Meyer räumte ein, dass die Klinik im Zuständigkeitsbereich des Landkreises liegt. Gleichwohl sei die Entwicklung dieser Klinik für Ebermannstadt und die Bürger des östlichen Landkreises von existenzieller Bedeutung. Deshalb habe sie zusammen mit Sebastian Götz (Umland) und Rainer Schmeußer (CSU) Landrat Ulm die Belange der Stadt vorgetragen. Dabei habe Ulm, der "um Verständnis bat, dass er zum gegenwärtigen Zeitpunkt offiziell nichts zum Stand der Verhandlungen sagen" könne, versichert, dass die Anliegen der Ebermannstadter ernst genommen würden. Ulm habe versichert, der Erhalt der Notfallversorgung sei Verhandlungsbasis. Warum sich die Verhandlungen über die Fusion der Kliniken in die Länge zögen, hänge mit dem Prüfverfahren für die neue psychosomatische Abteilung zusammen, die in Ebermannstadt eröffnet werden soll. 
Meyer fügte an, dass wirtschaftliche Überlegungen nicht der alleinige Grund für die weitere Existenz der Klinik sein dürften. Die Notfallversorgung im ländlichen Raum müsse oberste Priorität haben. Dafür werde sich die Stadt einsetzen. Rainer Schmeußer (CSU) ergänzte, er habe den Eindruck gehabt, dass beim Thema Klinik-Fusion ein Miteinander gewollt und gewünscht sei. Er habe ein gutes Gefühl, dass sie ein gutes Ende nehmen werde. Ludwig Brütting (FW) versicherte, er werde als Mitglied des Aufsichtsrates der Klinik Fränkische Schweiz stets die Interessen der Ebermannstadter Bürger vertreten. 
StandpunktTransparenz sieht anders aus 
Vorsicht, streng geheim! Dieses Prädikat schwebt offenbar über den Verhandlungen mit dem Ziel einer Fusion zwischen der landkreiseigenen Klinik Fränkische Schweiz und dem Klinikum Forchheim. Seit über einem Jahr wird "im kleinen Kreis" hinter verschlossenen Türen diskutiert. 
Was davon nach außen dringt, klingt reichlich unverbindlich. So kann man Stadtrat Erwin Horn (NLE) nur zustimmen, wenn er moniert, dass Informationen zu spärlich und nur auf hartnäckiges Drängen zu bekommen sind. Zudem bleiben sie vage. 
Die Aussage von Landrat Hermann Ulm (CSU), der Erhalt der Notfallversorgung an der Klinik Fränkische Schweiz sei Verhandlungsbasis, lässt Raum für Interpretationen. Niemand kann oder will offenbar dazu Stellung nehmen, wie diese Notfallversorgung nach einer Fusion der beiden Häuser aussehen soll. Ebenso pauschal formuliert ist die Aussage zu den Arbeitsplätzen an der Klinik. Sie sollen erhalten werden, heißt es. Das ist nicht wirklich beruhigend für die Betroffenen. Da schwingt immer die Botschaft mit: "Nix G'wiess waß mer net."
Ist so eine Zusage ernst gemeint, kann doch ein Vertreter der Verhandlungsdelegation vor die Ebermannstadter Räte treten und ihnen diese Zusage machen. Und es würde die Menschen aus dem Einzugsbereich der Klinik Fränkische Schweiz auch beruhigen, wenn einer der Verhandlungsführer den Leuten erklären würde, was unter dem Begriff "Notfallversorgung" zu verstehen ist. Immerhin stellt auch die Existenz eines Notarztes eine Art Notfallversorgung dar. Klarheit tut Not. 
Abblocken und darauf zu verweisen, dass die Klinik Fränkische Schweiz Landkreis-Sache ist und die Stadträte in Ebermannstadt nichts angeht, ist nicht zielführend. Alle Landkreis-Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren, was aus "ihrer Klinik" werden soll. Transparenz sieht anders aus. Da kann sich der Landkreis von den Ebermannstadtern eine gehörige Scheibe abschneiden