Noch eine Million für's Ehrenbürg-Gymnasium

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Hier, an den Treppentürmen, entstehen die neuen Notausgänge am Ehrenbürg-Gymnasium. Josef Hofbauer
Hier, an den Treppentürmen,  entstehen die neuen Notausgänge am Ehrenbürg-Gymnasium.  Josef Hofbauer
 
 
 
 
 

Planer schnürten für die Instandsetzung der Außenanlagen des Ehrenbürg-Gymnasium ein ganzes Maßnahmenbündel . Bauausschuss stimmte zu.

Mehr als eine Million Euro hat Architekt Stefan Renner für die Instandsetzung der Außenanlangen am Ehrenbürg-Gymnasium verplant. Weil dadurch ein barrierefreier Zugang zum Haupteingang und Notausgänge geschaffen, die Zufahrtswege für die Feuerwehr neu konzipiert und die Beleuchtung der Rettungswege aktualisiert wird, hofft der Planer auf eine staatliche Förderung dieses Maßnahmenpaketes.
An den Kosten hatten die Mitglieder des Kreis-Bauausschusses mächtig zu knabbern. Auch wenn gut eine halbe Million, darunter die ursprünglich anvisierten 325 000 Euro für die Instandsetzung der Außenanlagen in das neu geschnürte Maßnahmenpaket verschoben wurde, gehe es um 314 000 Euro Mehrkosten, merkte Kreisrat Edwin Dippacher (CSU) an. Er überlegte, ob die eine oder andere Maßnahme verzichtbar wäre oder günstiger realisiert werden könnte, räumte aber ein, dass wohl nichts anderes übrige bleiben werde, als zähneknirschend zuzustimmen. Er argwöhnte, dass zu Planungsbeginn Kosten bewusst herausgelassen worden seien, um ein möglichst günstiges Ergebnis präsentieren zu können, eine Einschätzung, die Architekt Stefan Renner bestätigte.
Kreisrat Matthias Striebich (Grüne) fiel die Zustimmung vor allem deshalb so schwer, weil weder der Prozentsatz einer möglichen Förderung, noch die Höhe eines möglichen Zuschusses bekannt sind. Das stehe üblicherweise erst im Förderbescheid, erläuterte Stefan Götz vom Bauamt des Landkreises. Er verwies auch darauf, dass die Regierung von Oberfranken sich die Entscheidung vorbehalte, welche Teile des Maßnahmenpaketes in welcher Höhe gefördert werden.
Kollege Richard Gügel gestand: "Mir wird jedesmal schlecht, wenn ich auf einer Einladung zu einer Bauausschuss-Sitzung nur den Namen Ehrenbürg-Gymnasium lese. Dann weiß ich, dass alles wieder teurer wird, da muss ich gar nicht erst nachlesen."
Kreisrat Sebastian Körber (FDP) dagegen sprach von einem klugen Schachzug des Architekten. Bereits vor einem Jahr seien 667 000 Euro für Außenanlagen eingeplant gewesen. Ziehe man von der Million diesen Betrag ab, blieben rund 350 000 Euro. Dabei schlage die Kanalsanierung mit 122 000 Euro zu Buche. Überdies lägen die reinen Baukosten nicht bei einer Million, sondern bei 842 000 Euro. Erst mit den 25 Prozent Nebenkosten ergebe sich die Gesamtsumme. Davon seien allerdings eventuelle Zuschüsse abzuziehen. "Eine transparente, nachvollziehbare Kostenaufstellung" lobte Körber.
Reinhold Otzelberger (SPD) erinnerte daran, dass bei den Sanierungsmaßnahmen der anderen Landkreisschulen überall Kosten dazu gekommen seien. Unter dem Strich koste die Sanierung des Ehrenbürg-Gymnasiums in Forchheim nicht mehr als die Sanierung der Georg-Hartmann Realschule oder des Gymnasiums Fränkische Schweiz in Ebermannstadt.
Dafür wird für 271 000 Euro die Treppenanlage beim Haupteingang komplett erneuert und das Plateu neu gepflastert. 173 800 Euro kosten die gepflasterten Wege zu den Notausgängen und knapp 60 000 Euro kostet der neue Windfang. Die Außenbeleuchtung ist auf knapp 47 000 Euro veranschlagt und das neue Pflaster des Hinterhofes hat der Architekt auf 35 000 Euro veranschlagt. Dieses Maßnahmenpaket, dem das Gremium schlussendlich zustimmte, beinhaltet auch einen neuen Aufzug, der mit 40 000 Euro veranschlagt ist.
Vorher hatte das Gremium bereits Mehrkosten von gut 16.000 Euro zugestimmt, die durch eine nicht fachgerechten Anschluss der Stahlfassen-Konstruktion an die Dachdecke verursacht worden waren. 14 600 Euro Mehrkosten waren notwendig für die Entsorgung des Sondermülls, den die Bauarbeiter vor 40 Jahren hinter den Trockenbauwänden im Bereich der Dachaufbauten "entsorgt" hatten.
Läuft alles nach Plan, soll der Fachklassentrakt bis Juli dieses Jahres fertig sein. Die Sanierungsarbeiten an der Hohldielendecke, so Projektsteuerer Frank Saibold, seien abgeschlossen. Auch die Roh-Installation der Haustechnik sei weitgehend fertig. Gleiches gelte für die Arbeiten an den Glasfassaden und die Dachsanierung. Im Moment laufen die Trockenbau- und Estricharbeiten. Parallel werde an den Fassaden der Treppentürme und der Bibliothek gearbeitet.