Neue Heimat für die Äsche in der Trubbach

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Roland Kraus setzt die Äschenbrütlinge aus. Fotos: Franz Galster
Roland Kraus setzt die Äschenbrütlinge aus. Fotos: Franz Galster
So klein sind die Äschen, wenn sie ausgesetzt werden.
So klein sind die Äschen, wenn sie ausgesetzt werden.
 
 
 
 

Der durch Flussverbauungen verdrängte Edelfisch soll in der Trubbach wieder angesiedelt werden

Mächtig stürzt sich die Trubbach über das Gosberger Wehr. In der Nähe öffnen Gosberger Bauern die Schleusen für ihre Wässerwiesen. Neugierig schauen aus der Nähe mehr als zehn Störche auf einem Feld zu. Eine Szene wie aus dem Bilderbuch. Dazu kommt Roland Kraus vom Fischereiverband Gosberger Wehr. Mit seinem Geländewagen ist er in die Nähe des Ufers unterhalb des Wehrs gefahren, um dort 200 Äschenbrütlinge auszusetzen.
Geholt hat er sie bei Karl Peter Schwegel, Wüstenstein, wo sie unter der Obhut des Bezirksverbandes Oberfranken gezüchtet werden.

Geld für Bestandssicherung

Ihre Verbreitung erstreckt sich über Europa Sibirien, der Mongolei und Nordamerika, wie im Internet nachzulesen ist. Die Trubbach ist eine Äschenregion.
"Früher", so erklärt Kraus, "war die Äsche ein Leitfisch und am häufigsten neben der Bachforelle zu finden. Aber dann drängten Querverbauungen im Fluss, Gewässerbegradigungen und Verschmutzungen diese Fischart zurück. Jetzt nehmen wir Geld in die Hand zur Bestandssicherung und Auffrischung". Aus seiner Stimme klingt Leidenschaft für die Sache.

In zwei bis drei Jahren könnte man die Fische wieder angeln. Sie erreichen bis dahin eine Länge um die 35 Zentimeter. Dabei hofft Kraus, dass mehr als 50 Prozent die Periode überleben und die Art so reproduktionsfähig wird. Das ist das eigentliche Ziel. Der strömungsliebende Fisch bevorzugt die Kälte, sauerstoff- und nahrungsreiches Gewässer. Und dafür ist die Fränkische Schweiz bekannt.

Ausbreitung erwünscht

Die Trubbach ist von der Regnitz bis zum Reuther Wehr durchgängig. Kraus zeigt auf die Fischumgehungshilfe am Gosberger Wehr und würde sie sich überall wünschen. "Die Äsche ist nicht für die industrielle Fischzucht geeignet", erklärt Kraus. Die jetzt ausgesetzten Tiere sind an die zwei Monate alt. Sie zeigen sich wieselflink, hüpfen aus dem großen Plastikbeutel und fühlen sich sofort in der Strömung wohl, wo man sie nur schwer mit dem Auge ausmachen kann. Roland Kraus geht dann mit einem Teil der im Beutel verbliebenen jungen Fische durch die Trubbach zur Fischumgehungshilfe unterhalb des Wehres. Schließlich sollen von dort einige auch den Weg hinauf finden, das Wehr umschwimmen, um sich weiter in der Fränkischen auszubreiten.