Die Saubermänner des städtischen Bauhofes hatten auf den Straßen und Gehwegen nicht ganz so viel tun wie in den vergangenen Jahren. Dafür aber waren die Ärzte in der Notaufnahme des Forchheimer Klinikum voll gefordert.
Schnell vergänglich ist das Silvesterfeuerwerk - ganz im Gegenteil zu den Hinterlassenschaften dieser Nacht: Schachteln ausgebrannter Raketenbatterien, zerfetzte Böllerhülsen, Flaschen und Scherben prägen gewöhnlich das Straßenbild am Morgen danach.
In Forchheim sei es heuer allerdings "nicht ganz so schlimm gewesen wie in den vergangenen Jahren", berichtet Dieter Maier vom Bauhof. Die Schilder mit dem Feuerwerksverbot, die das Ordnungsamt am Rathausplatz aufgestellt habe, hätten Wirkung gezeigt.
Böllerverbot hat gewirkt Fast kein "Böllerwerk" sei vor Forchheims "Guter Stube" herumgelegen. Dafür haben sich die Freunde der Pyrotechnik verstärkt am Parade- und Marktplatz ausgetobt. Auch vor dem Kolpinghaus und bei der Jahnhalle wurde die "Sau" rausgelassen. "Die Leut' lassen ihren Müll einfach liegen", ärgert sich Maier.
In den Ortsteilen hingegen, wo auch "a weng" was los gewesen sei, hätten die Anwohner das Gröbste selbst zusammengekehrt. Am Silvestermorgen, zwischen Traum und Tag, war ein vierköpfiger Kehrtrupp, unter Leitung von Wolfgang Rammler, ab 5 Uhr unterwegs.
Sie beseitigten dann gemeinsam den gröbsten Müll aus Gründen der Verkehrssicherheit von den Straßen - vor allem vor den Lokalen der Innenstadt. Am Donnerstag wurde der Rest aufgeräumt, z.B. in Kersbach und den anderen Ortsteilen. "Es ist schon einiges zu tun nach einer Silvesternacht", betont Dieter Maier.
"Action" in der Notaufnahme Zu tun hatten auch die Ärzte in der Notaufnahme im Klinikum Forchheim: "Die Nacht war turbulent", berichtet Oberarzt Dr. Maximilian Baier.
Hauptsächlich die Opfer von Schlägereien habe man behandeln müssen - alles Jugendliche! Verletzungen durch Böller habe es hingegen nicht gegeben. Die Prügeleien allerdings waren nicht ohne: Sie endeten zum Teil mit mittelschweren Kopfverletzungen - ein Patient habe sogar in die Uniklinik nach Erlangen verlegt werden müssen, berichtet Oberarzt Maier.
Die Ärzte bei der Notaufnahme haben in solchen Fällen neben der medizinischen Versorgung noch einiges mehr zu tun: Gespräche mit den Angehörigen sind zu führen und gegebenenfalls auch mit den ermittelnden Polizeibeamten. Für all diese Einsatzkräfte begann das "gute" neue Jahr erst nach Dienstende - am Silvestermorgen.