Bis zu 900 neue Bürger werden in den nächsten vier Jahren nach Kersbach ziehen. Der neue Bebauungsplan löst Unmut und Freude aus.
Um mindestens 600 Einwohner wird Kersbach in den nächsten vier Jahren wachsen. Das schätzt Thomas Lemberger. Der Architekt des neuen Baugebietes Pointäcker Süd stellte seine Ideen den Stadträten im Planungsausschuss am Dienstag vor. 357 Wohnungen sollen auf den 47 000 Quadratmeter großen Areal entlang der Autobahn und der Bahnstrecke gebaut werden.
Holger Lehnard (CSU) glaubt sogar, dass es 900 zusätzliche Bürger sein werden, die sich in dem Forchheimer Ortsteil ansiedeln. Der CSU-Rat und sein FW-Kollege Manfred Hümmer gehören zu den großen Warnern überhitzten Wachstums in Kersbach. "Der Kindergarten platzt schon jetzt aus allen Nähten. Ein Anbau ist nicht möglich, wir brauchen einen zweiten Kindergarten", sagte Lehnard.
Potenziale für eine Entwicklung gebe es in allen Forchheimer Stadtteilen, meinte Hümmer; was in Kersbach geplant sei, gehe "zu Lasten des Erscheinungsbildes". Würden sämtliche Baugebiete im Ortsteil verwertet, würde die Zahl der Einwohner von momentan 2200 auf über 5000 wachsen.
Die geplante Bebauungsdichte im Gebiet Pointäcker verglich der FW-Rat mit "den Plattenbauten in der DDR - diese Dimension akzeptiere ich nicht."
Dass die Stadtentwicklung in Kersbach problematisch sei, das gestand auch René Franz zu. Nicht umsonst, sagte der Chef des Bauamtes, beschäftige er sich nun schon seit vier Jahren mit dem Thema. Die viergeschossige Bauweise parallel zur Bahn und A 73 trage zum Lärmschutz im Wohngebiet bei, sagte Franz. Er sei froh, dass "der Bebauungsplan jetzt aufgestellt werden kann". Immerhin seien seit 1999 bereits 2,5 Millionen Euro in die Infrastruktur vorfinanziert worden (unter anderem durch die Stadtwerke).
Grundsätzlich sind alle Fraktionen des Stadtrates mit dem Projekt einverstanden - zumal in Kersbach der soziale Wohnungsbau vorangetrieben und auch das Baulandmodell eingesetzt wird. Sämtliche Geschosswohnungen (47 Prozent des Baugebietes) kommen auf den Mietmarkt. Zu Quadratmeterpreisen von 8,50 Euro, kündigte Architekt Lemberger an. In zweieinhalb Jahren sollen die ersten Bewohner Pointäcker Süd besiedeln.
Kersbach habe seit Jahren durch Industrieansiedlungen und aktuell durch den ICE-Ausbau "Dreck, Lärm und Baustellen" zu ertragen, ärgerte sich Manfred Hümmer. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) schlug vor, nach Pointäcker in Kersbach eine "Planungspause" festzuschreiben. Tatsächlich müsse der Ortsteil "Luft generieren".
Architekt Lemberger versprach, die Einwände der Kritiker zu bedenken. Unter ihnen auch Sabine Dittrich (Grüne). Angetan war sie vom alternativen Energiekonzept. Weniger angetan davon, dass entgegen der anfänglichen Planung nun "zusätzliche Wohneinheiten auf halber Fläche" verwirklicht werden sollen.
Ausgleich in Weisendorf
Jedoch machte der Architekt den Stadträten wenig Hoffnung, dass sich an der Bebauungsdichte viel ändern werde: "Da gibt die Baunutzungsverordnung ganz klare Vorgaben." Das missfiel Albert Dorn (SPD) gänzlich. Täglich würden in Bayern 13 Hektar Land versiegelt: "In Kersbach sind wir mit 4,5 Hektar dabei." Die Stadt habe bereits keine Ausgleichsflächen mehr. "Die müssen wir wahrscheinlich bald in Mecklenburg-Vorpommern kaufen - und wir bauen trotzdem munter weiter", wetterte Dorn.
Tatsächlich werde die Ausgleichsfläche für das Projekt Pointäcker außerhalb der Stadt gekauft, bestätigte Rotraud Krüger (Stadtplanungsamt); zwar nicht in Mecklenburg, aber in Weisendorf (Kreis Erlangen-Höchstadt). Die Gegend zähle zum "gleichen Naturraum" wie
Forchheim.
Begrüßt wurde der neue Bebauungsplan in Kersbach von Philipp Blümlein (JB, "Ich freu mich, wenn Forchheim wächst"), von Josua Flierl (CSU, "Wir müssen wachsen") und von Udo Schönfelder (CSU, "Nur so können wir im interkommunalen Wettbewerb bestehen").
Weil aber noch viele Details der Bebauung ungeklärt sind, schlug OB Kirschstein vor, den Vorentwurf, der am Dienstag auf den Weg gebracht wurde, erneut im Planungsausschuss aufzugreifen. Manfred Hümmer zum Beispiel hatte angekündigt, er werde dem Plan in der aktuellen Baudichte nicht zustimmen: "Da wird das Erscheinungsbild massiv geändert. Es muss Kersbach noch erkennbar sein."
Wieviele Kersbacher wollen denn, dass Kersbach in dieser Dimension wächst?
Da sitzen die Kersbacher Abends im Wirtshaus oder auch daheim und plaudern, dass Kersbach danach nicht mehr das Dorf ist, was es war bzw. was es noch ist. Aber aufstehen und sagen, dass uns das nicht gefällt, das tut niemand! Und warum steht niemand auf und wehrt sich? Ganz einfach, weil einige wenige Grundstückseigentümer daran interessiert sind, ihre meistens geerbten Grundstücke, teuer zu verhökern. Die Väter derer, haben noch auf diesen Grunstücken tagein tagaus gebuckelt, und damit ihren Lebensunterhalt ehrlich verdient. Im Gasthaus sitzen dann die Anderen und sagen, dass diese Grundstückseigentümer Heimatverkäufer sind. Wer würde denn zu uns kommen, in diese Retorten-Stadt, die einfach nur schnell hingesch****en wird? Brauchen WIR das wirklich???? Muss Forchheim wirklich so wachsen?
Wie dem entsprechenden Bericht der NN zu entnehmen ist, stammt ein nicht unerheblicher Teil der Fläche von der Kirche.
Und die vom Investorenhai verkauften Privateigentümer haben doch sicher in Teilen ein C-Parteibuch mit politischer Kleinkarriere.
Versündigen Sie sich also nicht!
Als kleine Entschädigung für diese Bebauung im Stil einer Wagenburg dürfen Sie am Profit teilhaben. Wie wäre es mit 10% p.A.?
http://www.finanzen.net/anleihen/a2bpdj-rea-kersbach-kg-anleihe
Kerschbochera, Sie haben die Wahl: happy investing or happy investigation.